Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
eingeschlagen wird.«
    »Vielleicht auch von dem Killer.« Peabody kämpfte sich durch ein Meer aus elfenbeinfarbener Seide. »Weil er bereits geplant hat, sie zu erledigen.«
    »Und weshalb sollte er sie erst noch zu Leonardo fahren, wenn er die Tat bereits geplant hat?«, wollte Eve wissen. »Oder, wenn es Leonardo selbst war, weshalb hätte er sein eigenes Nest beschmutzen sollen? Ich bin mir noch nicht sicher, dass der Mord geplant war. Sie kommen in der Wohnung an, und falls stimmt, was Leonardo mir erzählt hat, ist niemand zu Hause. Er ist unterwegs, um sich zu betrinken und um Mavis zu suchen, die sich an einem anderen Ort ebenfalls gerade betrinkt. Pandora ist wütend, weil Leonardo nicht da ist, sie will ihn bestrafen. Also fängt sie an, die Wohnung auseinander zu nehmen, vielleicht lässt sie einen Teil von ihrer Wut an ihrem Fahrer aus. Sie schlägt ihn. Die Sache eskaliert. Er schnappt sich den Stock, vielleicht in Notwehr, vielleicht aber auch, um sie anzugreifen. Sie ist schockiert, verängstigt und hat Schmerzen. Niemand hat es je zuvor gewagt, sich ihr auch nur zu widersetzen. Was zum Teufel soll das? Dann kann oder will er nicht mehr aufhören. Sie liegt am Boden und alles ist voll mit ihrem Blut.«
    Peabody sagte nichts. Sie hatte die Bilder vom Tatort gesehen. Konnte sich vorstellen, dass alles genau so passiert war.
    »Er steht keuchend über ihr.« Mit halb geschlossenen Augen versuchte Eve, die gesichtslosen Gestalten deutlich vor sich zu sehen. »Er ist voll mit ihrem Blut, von dem Geruch von ihrem Blut. Aber er bricht nicht in Panik aus, das kann er sich nicht leisten und deshalb lässt er es nicht zu. Was verbindet ihn mit ihr? Das Handy. Er nimmt es und steckt es in die Tasche. Falls er klug ist, und jetzt muss er klug sein, durchsucht er ihre Sachen, um sicherzugehen, dass es keinen Hinweis auf ihn gibt. Er wischt den Stock und auch alles andere, was er vielleicht berührt hat, sorgfältig mit einem Lappen ab.«
    Eve sah alles wie in einem alten Video vor sich ablaufen. Die Gestalt – männlich oder weiblich –, die sich beeilt, die Spuren zu verwischen, die über die Leiche steigt und große Bögen um das Blut am Boden macht. »Es muss alles schnell gehen. Es könnte jemand zurückkommen. Aber trotzdem muss der Täter gründlich sein. Jetzt ist fast alles sauber. Dann hört er, dass tatsächlich jemand hereinkommt. Mavis. Sie ruft laut nach Leonardo, kommt nach hinten gelaufen, sieht die Leiche, geht neben ihr auf die Knie. Geradezu perfekt. Er schlägt sie nieder, legt ihre Finger um den Stock, prügelt vielleicht sogar noch ein paarmal auf die Tote ein. Dann nimmt er ihre Hände, fährt mit ihren Nägeln durch Mavis’ Gesicht und zerreißt mit ihnen Mavis’ Kleider. Er selbst wirft sich irgendetwas über, vielleicht eine von Leonardos Roben, damit niemand auf der Straße seine eigenen blutigen Kleider sieht.«
    Sie durchsuchte die unterste Schublade des Tisches, richtete sich auf und merkte, dass Peabody sie mit großen Augen musterte. »Es ist, als wären Sie dabei gewesen«, murmelte die junge Frau. »Das würde ich auch gern können. Ich meine, mich derart in ein Szenario hineinversetzen können, als hätte ich es wirklich selbst erlebt.«
    »Wenn Sie ein paarmal an einem Tatort waren, dann können Sie das auch. Viel schwerer ist es, den Ort des Geschehens danach wieder zu verlassen. Wo zum Teufel ist das Kästchen?«
    »Eventuell hat sie es mitgenommen.«
    »Das glaube ich kaum. Wo ist der Schlüssel, Peabody? Die Schublade war verschlossen. Wo also ist der Schlüssel?«
    Schweigend zog Peabody ihren Taschencomputer hervor und fragte nach der Liste der Gegenstände, die beim Opfer gefunden worden waren. »Sie hatte keinen Schlüssel bei sich.«
    »Dann hat er also den Schlüssel. Und er hat das Kästchen und alles, was er sonst noch brauchte, mitgenommen. Am besten sehen wir uns mal die Überwachungsdiskette ihres Hauses an.«
    »Hat das nicht bereits die Spurensicherung gemacht?«
    »Dazu gab es bisher keinen Grund. Schließlich wurde Pandora ja nicht hier ermordet. Alles, was sie tun sollten, war zu überprüfen, wann sie aus dem Haus gegangen ist.« Eve trat vor den Überwachungsmonitor und ließ sich die Aufnahmen des fraglichen Tages und der fraglichen Uhrzeit noch einmal vorspielen. Sie sah, wie Pandora aus der Haustür stürmte und eilig das Sichtfeld der Kamera verließ. »Zwei Uhr acht. Okay, wollen wir mal sehen, wie es weitergeht. Der Todeszeitpunkt war ungefähr um

Weitere Kostenlose Bücher