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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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drei. Computer, Vorlauf auf drei Uhr bei dreifacher Geschwindigkeit.« Sie blickte auf den Chronometer am unteren Bildrand. »Standbild. Himmel. Sehen Sie das, Peabody?«
    »Ich sehe es. Die Zeit springt von vier Uhr direkt auf vier Uhr fünfunddreißig. Jemand hat die Kamera offenbar per Fernbedienung ausgeschaltet. Muss genau gewusst haben, was er da tat.«
    »Da wollte also jemand unbedingt ins Haus, um dort etwas zu holen. Und er war durchaus bereit, dafür ein ziemliches Risiko einzugehen. Das alles wegen eines Kästchens mit illegalen Drogen?« Ihr Lächeln war grimmig. »Ich habe das deutliche Gefühl, dass uns diese Erkenntnis weiterbringen wird, Peabody. Machen wir uns auf den Weg ins Labor und machen den Jungs dort mal ein bisschen Feuer unterm Hintern.«

9
    » W arum willst du mir das Leben schwer machen, Dallas?«
    Gewandet in seinen weißen Kittel stand Laborchef Dickie Berenski – von allen, die ihn kannten und ständig verfluchten, Dickschädel genannt – an einem seiner Tische und blickte durch seine Vergrößerungsbrille auf ein paar Schamhaare. Er war ein penibler und dadurch anstrengender Mensch. Auch wenn seine Untersuchungen erschreckend langsam vor sich gingen, hatten die von ihm erzielten Resultate bereits so häufig vor Gericht über Schuld und Unschuld der Angeklagten entschieden, dass er bereits in jungen Jahren zum Leiter des gesamten Labors befördert worden war.
    »Siehst du nicht, dass ich regelrecht in Arbeit ersticke? Himmel.« Mit seinen dünnen Spinnenfingern stellte er die Brille schärfer. »Wir haben hier zehn Morde, sechs Vergewaltigungen, eine ganze Reihe verdächtiger, ungewöhnlicher Todesfälle und so viele Einbrüche, dass ich schon lange aufgehört habe, sie auch nur zu zählen. Ich bin, verdammt noch mal, kein Roboter.«
    »Aber fast«, murmelte Eve. Sie kam nicht gerne ins Labor mit seiner nach Desinfektionsmittel riechenden Luft und seinen sterilen Wänden. Es erinnerte sie zu stark an irgendwelche Krankenhäuser oder, schlimmer noch, an den Raum, in dem die polizeiinternen psychologischen Untersuchungen abgehalten wurden. Jeder Cop, der im Dienst einen gezielten Todesschuss abgab, musste anschließend zum Test. Sie hatte dieses zudringliche Routineverfahren in keiner guten Erinnerung. »Hör zu, Dickie, ihr habt inzwischen jede Menge Zeit gehabt, um die Substanz zu analysieren.«
    »Jede Menge Zeit.« Er trat einen Schritt von seinem Arbeitstisch zurück und sah sie durch die Brille aus großen, blinkenden Eulenaugen an. »Genau wie jeder andere Cop in dieser Stadt bildest du dir ein, deine Sachen hätten absoluten Vorrang und wir müssten alles andere hintanstellen, um ausschließlich dir zu Diensten zu sein. Weißt du, was passiert, wenn die Temperaturen derart in die Höhe gehen wie im Moment, Dallas? Die Menschen drehen durch. Alles, was ihr machen müsst, ist, sie einzufangen, aber ich und meine Leute, wir müssen uns anschließend jedes Haar und jede Faser genau ansehen. Das braucht eben Zeit.«
    Seine Stimme bekam einen weinerlichen Klang und Eve knirschte mit den Zähnen. »Und jetzt sitzt mir zu allem Überfluss wegen einer Tüte mit irgendeinem gottverdammten Pulver nicht nur das Morddezernat, sondern gleichzeitig auch noch die Drogenfahndung im Nacken. Dabei habt ihr meinen vorläufigen Bericht schon längst bekommen.«
    »Ich brauche den abschließenden Bericht.«
    »Tja, den kann ich noch nicht liefern.« Er presste seine Lippen aufeinander, wandte sich wieder seiner Arbeitsplatte zu und brachte die Vergrößerung des von ihm untersuchten Schamhaars auf den Bildschirm. »Erst muss ich das hier fertig machen.«
    Eve wusste, wie sie ihn trotzdem überzeugte. Es war eine Methode, die ihr keineswegs gefiel, aber trotzdem griff sie jetzt darauf zurück. »Ich habe zwei Ehrenkarten für das Yankee-Red-Sox-Spiel morgen Abend.«
    Seine Finger glitten langsam über die Kontrollpaneele. »Ehrenkarten?«
    »Ja, direkt beim dritten Mal.«
    Dickie schob seine Brille ein Stückchen herunter und blickte sich um. Seine Kollegen und Kolleginnen waren allesamt beschäftigt. »Eventuell habe ich tatsächlich noch ein bisschen mehr für dich.« Er rollte mit seinem Stuhl ein Stückchen nach rechts, hockte sich vor einen anderen Computer, drückte ein paar Tasten und rief die betreffende Datei auf dem Bildschirm auf. »Siehst du, hier liegt das Problem. Hier, bei diesem Element.«
    Eve sah nichts als Farben und fremdartige Zeichen, doch sie nickte fachkundig. Sicher meinte

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