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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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bemerkenswerte Frau handelte.
    Jane konnte sich lebhaft an ihre erste Begegnung mit Georgia erinnern. Sie war von einer Freundin zum Lunch eingeladen worden, und als sie kam, wartete ihre Freundin an einem für vier gedeckten Tisch. »Ich habe noch zwei Leute eingeladen, die du kennenlernen sollst. Vor allem eine der beiden wirst du garantiert mögen«, sagte die Freundin. Dann: »Schau, da ist sie, dies ist Georgia Arnott. Ich weiß, du wirst sie ebenso gern haben wie ich.« Und Jane hatte aufgeblickt, um zu sehen, wer diese hochgepriesene Person sein mochte.
    Sie saßen an einem hellen Sommertag in einer dunklen Ecke eines kleinen Restaurants, und Georgia kam von der Straße zur Tür herein. Zuerst konnte Jane lediglich ihre faszinierende Silhouette sehen, die von dem starken Sonnenlicht draußen ausgeleuchtet wurde. Als sie das Lokal betrat, verstand Jane besser, was sie gleich so an Georgia gefesselt hatte. Es waren nicht nur körperliche Merkmale, der anmutige Schwung ihres Nackens, ihrer Schultern und ihre schmale Taille. Es war auch ihr eleganter Gang, ein geschmeidiges, leichtes Wiegen, das so gefangennahm . Georgia hatte eine derart intensive Präsenz, daß Janes Weinglas auf halbem Weg zu ihrem Mund in der Luft stehenblieb, weil sie vergaß, die Bewegung zu Ende auszuführen. Und dann, als Georgia näherkam, sah Jane, daß sie häßlich war. Nicht reizlos, nicht einfach unhübsch, sondern außergewöhnlich häßlich.
    Georgia hatte blasse Haut und struppiges dunkles Haar, das in widerspenstigen Wellen von einer zu hohen Stirn herabfiel . An jenem Tag hatte sie es zurückgekämmt und hinten zusammengebunden, und Jane konnte sehen, daß das drahtige braune Haar von Grau durchzogen war. Ihre Augen waren groß und traten leicht vor, ihre tiefangesetzten Brauen waren dicht und gerade. Ihre Nase war sehr lang und ihr Mund zwar voll und sinnlich, doch die Unterlippe stand leicht vor. Ihr Kinn war eckig und maskulin. Es war ein Gesicht, das bei einem Mann vielleicht fast attraktiv gewirkt hätte. An einer Frau wirkte es grob, hart und völlig fehl am Platz. Zusammen mit diesem Schwanenhals, diesem anmutig sich wiegenden Körper, wirkte es schockierend und fast schmerzhaft unpassend. Dann stellte die Freundin sie vor und Georgia lächelte. Ihre braunen Augen waren voller Licht und Wärme, und Jane vergaß, daß Georgia häßlich war. Und sie hatte auch seitdem nicht mehr daran gedacht, bis zu diesem Moment, als ihr der Schock bei ihrer ersten Begegnung einfiel.
    »Geben wir uns lieber nicht die Hand«, hatte Georgia lächelnd gesagt. Ihre Stimme war voll, ihre Artikulation elegant. »Es ist eine nette Geste, aber ich sehe, daß Ihr Getränk seinen Bestimmungsort noch nicht erreicht hat.« Sie küßte Janes Freundin und erkundigte sich so liebevoll nach deren Kind, daß Jane dachte, wenn sie sich auf den ersten Blick in eine Frau hätte verlieben können, dann hätte sie sich in Georgia verliebt. Ihr Lächeln, der Ausdruck in ihren Augen, ihre humorvolle Stimme, ihre Anmut machten tiefen Eindruck auf sie.
    »Ich wollte Celia mitbringen, wie du mich gebeten hattest«, erklärte sie Janes Freundin, »aber ihr werdet euch mit mir begnügen müssen. Ich habe sämtliche Überredungskünste spielen lassen, aber sie sagte, sie hätte Wichtigeres zu tun, und zwar, ihren Hund aus dem Tierheim zu holen. Und nichts konnte sie davon abbringen. Die Wahrheit ist, sie lebt im Kriegszustand mit ihrem Nachbarn, und das Zurückholen ihres Hundes, damit ihr Nachbar nicht die Genugtuung hat, daß der Hund mehr als ein paar Stunden im Zwinger war, bedeutet Celia mehr als ihre liebsten Freunde, wahrscheinlich mehr als ihr Leben. Offenbar ist diese Fehde in ganz Bayview berühmt. Zweifellos hätten auch Sie schon davon gehört«, sagte sie lächelnd zu Jane, »wenn Sie eine Freundin von Celia wären und in den Genuß ihrer ausführlichen Schilderungen der einzelnen Runden in diesem Kampf kämen. Natürlich würde das Thema ihre Freunde normalerweise nicht besonders interessieren, aber Celia ist eine so gute Erzählerin, daß wir alle mit angehaltenem Atem auf jede neue Entwicklung warten.«
    Jane sagte, daß sie in letzter Zeit einige Zeitungsartikel über das Auflesen herrenloser Hunde gelesen habe.
    »Wenn Sie noch nie hier gegessen haben« — Georgia schaute Jane fragend an, und die schüttelte den Kopf — »dann rate ich Ihnen, auf die Pasta zu verzichten und auf gar keinen Fall die Dessertkarte zu lesen.« Mit gesenkter Stimme las

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