Eine Nacht ist nicht genug
voller Bücherregale stand.
„Hier ist jede Menge Lektüre, und wenn du keine Lust zum Lesen hast …“ Als er eine Fernbedienung betätigte, glitt eines der Bücherregale zur Seite, und es erschien ein riesiger Flachbildschirm.
„Wirklich schlau gemacht“, fand Emily.
„Erinnert fast an einen Batman-Film, stimmt’s?“, sagte Luca lächelnd. „Die DVDs sind in diesem Schrank. Ich habe eine ganz ordentliche Sammlung, aber wenn du etwas Bestimmtes nicht findest, sag mir einfach Bescheid. Ich lasse es dann liefern.“
Eine ganz ordentliche Sammlung? Luca hatte mehr DVDs, als der Laden führte, in dem Emily gearbeitet hatte. Allerdings hatte er offenbar eine Vorliebe für Thriller und Actionfilme. Romantische Komödien waren eher unterrepräsentiert. Ob seine Exfrau diese bei der Trennung mitgenommen hatte? Was damals wohl schiefgegangen war? Irgendwann würde Emily ihn danach fragen, doch sie wollte nicht zu früh zu neugierig sein. Denn als Luca seine Exfrau erwähnt hatte, war der Schmerz in seinen Augen sehr deutlich gewesen. Und Emily wollte auf keinen Fall die unbeschwerte Atmosphäre gefährden, die zwischen ihnen herrschte. Sie spürte, dass diese Sache für ihn ebenso außergewöhnlich war wie für sie selbst.
„Du erwartest doch hoffentlich nicht von mir, dass ich mit dieser komplizierten Technik zurechtkomme?“, fragte sie betont fröhlich. „Bei dir scheint es für alles Fernbedienungen zu geben: für die Stereo-Anlage, den Fernseher, den DVD-Spieler, sogar für die Vorhänge …“
Luca lachte und wies auf die großen Flügeltüren an der hinteren Wand. „Dort hindurch kommt man in einen Salon, den ich nur nutze, wenn ich Gäste empfange. Aber jetzt komm mit, das Beste steht noch aus.“
Sein Schlafzimmer? Was das anging, war Emily sehr neugierig. Doch Luca führte sie nicht die Treppe hinauf, sondern hinunter. Dort gab er einen Code ein, um die Tür zu öffnen. „Ich werde dir den Code aufschreiben“, sagte er.
„Warum all diese Sicherheitsvorkehrungen?“, wollte Emily wissen.
„Weil meine Haushälterin einen kleinen Sohn hat, der sich hier unten nicht unbeaufsichtigt aufhalten sollte.“
„Lass mich raten: Es ist ein schalldichter Raum mit unzähligen E-Gitarren und einem Schlagzeug, weil du in Wirklichkeit Heavy-Metal-Fan bist.“
Luca schüttelte den Kopf.
„Dann vielleicht ein Weinkeller?“
Er lächelte jungenhaft. „Ich habe zwar ein paar Weinregale oben, aber der größte Teil meines Vorrats lagert nicht bei mir zu Hause. Ob du es glaubst oder nicht, das hier ist noch viel besser“, sagte er und öffnete die Tür.
Als er das Licht anschaltete, blinzelte Emily und war im nächsten Augenblick zutiefst beeindruckt, denn mit einem Swimmingpool hatte sie nicht gerechnet.
Die große blaue Fläche wurde von unten dezent beleuchtet, sodass sich hübsche Muster auf den glänzenden weißen Wänden zeigten.
„Da hinten ist ein kleines Fitnessstudio und dort drüben ein Badezimmer.“ Luca ging ein paar Stufen hinunter zum Kopfende des Beckens. „Schön, oder?“, fragte er, zog sich das T-Shirt über den Kopf, streifte die Schuhe ab und griff nach seinem Gürtel.
„Ja, wirklich schön.“ Emilys Lächeln wurde breiter, als Luca sich auch die Jeans auszog – und dann die Boxershorts. „Sehr schön.“
Er zwinkerte ihr zu, wandte sich um und glitt mit einem perfekten Kopfsprung ins Wasser. Als er wieder auftauchte, schüttelte er sich die Wassertropfen aus dem Haar und rief: „Willst du nicht auch reinkommen?“
Der Moment der Wahrheit, dachte Emily. „Ehrlich gesagt, kann ich nicht sehr gut schwimmen.“
„Aber du stammst doch von einer Insel! Ich dachte, alle Neuseeländer können schon von Geburt an schwimmen!“
„Ich kann es ja auch, ich fühle mich dabei nur nicht besonders wohl“, erklärte Emily. „Es gefällt mir nicht, wenn ich mit den Füßen nicht den Boden berühren kann, und da hinten sieht es ziemlich tief aus.“
„Stimmt. Aber das Becken hat einen beweglichen Boden. Ich kann es also für dich flacher machen.“
„Und warum ist es jetzt so tief?“
„Weil ich gern tauche und hier übe. Bist du schon einmal getaucht? Unterwassergärten sind genauso schön wie Parks mit Bäumen und Blumen.“
Emily schüttelte den Kopf. „Ich glaube, das würde mir nicht gefallen. Wahrscheinlich hätte ich die ganze Zeit Angst, nicht mehr an die Oberfläche zurückzufinden.“
„Komm trotzdem ruhig rein: An diesem Ende ist das Becken ganz flach. Stell
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