Eine Nacht ist nicht genug
Ungeniert öffnete Emily die Beine und presste sich an Luca, als sie sein Gewicht auf sich spürte und er ihr den Rock hochschob. Und noch bevor sie den obersten Knopf seines Hemdes öffnen konnte, war er schon in sie eingedrungen. Sie konnte gerade noch seine Haut berühren, als sie auch schon erbebend den Höhepunkt erreichte.
Eisern versuchte sie die Gefühle zu ignorieren, die nun immer nach der körperlichen Erfüllung in ihr wach wurden, und rief sich in Erinnerung, worauf sie und Luca sich geeinigt hatten. Die unbefangene Stimmung zwischen ihnen musste erhalten bleiben.
„Ist dein Tag gut gelaufen, Honey?“, fragte sie also betont fröhlich.
7. KAPITEL
„Spiel noch mal das mit dem Elefanten!“
„Also gut“, stimmte Emily lachend zu. „Aber du übernimmst das Singen.“
Marco und sie saßen zusammen am Flügel und amüsierten sich sehr. Der kleine Junge kicherte, wenn sie absichtlich falsch spielte und dann noch einmal von vorn anfangen musste.
„Was ist denn hier los?“, fragte Luca und klang bei Weitem nicht so amüsiert wie sie.
Marco sprang sofort vom Klavierhocker, doch Emily hatte überhaupt keine Lust, wie auf Befehl stillzustehen. Langsam wandte sie sich um. Was machte Luca überhaupt mitten am Tag zu Hause?
„Wir spielen Klavier“, antwortete sie.
„Marco.“ Micaela erschien in der Tür, und ihr Sohn lief aus dem Zimmer.
Emily konnte den angstvollen Blick nachvollziehen, den die junge Haushälterin ihrem Arbeitgeber zuwarf. Denn auch sie fühlte sich angesichts seines Schweigens und des durchdringenden Blicks unwohl. Doch das wollte sie sich um keinen Preis anmerken lassen. Luca war zwar Micaelas Chef, aber nicht ihrer. Sie war sein Gast und keine Angestellte, die man zurechtwies, weil sie ihren Platz in der Rangordnung nicht einhielt oder zu weit gegangen war.
Jetzt sagte Micaela etwas auf Italienisch, auf das Luca nur sehr knapp antwortete. Die junge Frau warf Emily ein kurzes Lächeln zu, doch diese war zu sehr damit beschäftigt, Lucas undurchdringliche Miene zu deuten, um es zu erwidern.
Luca hörte, wie sich die Tür hinter ihm schloss. Micaela war also wieder in die Küche zurückgegangen. Er ging weiter ins Zimmer hinein und konnte dabei weder den Blick von Emily abwenden noch die heftigen Empfindungen unterdrücken, die ihn innerlich aufwühlten.
Sicherlich schon zum tausendsten Mal fragte er sich, was er da eigentlich tat. Es war richtig gewesen, sie von der Herberge mit zu sich nach Hause zu nehmen – für eine Woche, sodass sie sich orientieren konnte und sie beide ihre Leidenschaft füreinander stillen könnten. Doch Luca hatte noch immer nicht genug von Emily. Im Gegenteil: Sein Verlangen nach ihr schien immer heftiger zu werden. Sie war erst seit zwei Tagen hier, und schon kam er mittags nach Hause, weil er sie unbedingt sehen, sich mit ihr unterhalten und Zeit mit ihr verbringen wollte.
Vorsichtig drehte sie sich ein wenig zur Seite und wies auf den Flügel. „Das ist wirklich ein wunderschönes Instrument. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich darauf gespielt habe?“
„Nein“, erwiderte Luca nur, und da seine knappe Antwort sie offensichtlich verunsicherte, fügte er hinzu: „Ich habe oft neben meiner Mutter gesessen, wenn sie gespielt hat.“ Das war eine der glücklichen Erinnerungen, die er an sie hatte, bevor die heimtückische Krankheit über sie hereingebrochen war.
„Hat der Flügel ihr gehört?“
„Nein. Mein Vater hat ihr Klavier bald nach ihrem Tod verkauft. Dies hier ist das Instrument, das sie eigentlich hätte haben sollen.“
„Hast du es deshalb angeschafft?“
„Ich brauchte einfach etwas, um den Raum zu füllen.“ Luca zuckte die Schultern. „Dass du Klavier spielst, wusste ich nicht.“
„Ich habe Kate lange Jahre begleitet.“
Natürlich, dachte er. Und zwar nicht nur auf dem Klavier. Und jetzt brauchte Kate sie nicht mehr.
„Spielst du mir etwas vor?“, fragte er, denn er wollte dort sitzen, wo Marco gesessen hatte.
„Vielleicht später“, erwiderte Emily und klappte den Deckel des Instruments herunter.
Er hatte vorgehabt, sie zum Mittagessen in ein Restaurant einzuladen. Schließlich war Emily zum ersten Mal in London und hatte ihren Aufenthalt noch nicht richtig genießen können. Es machte keinen Spaß, ganz allein Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, und Luca wollte erleben, wie wunderschön sie aussah, wenn sie die Stadt erkundete. Doch jetzt vergaß er diese Idee schlagartig.
„Das T-Shirt hattest
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