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Eine Nacht ist nicht genug

Eine Nacht ist nicht genug

Titel: Eine Nacht ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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Wärme auf, und in seinem Leben herrscht schon seit zu langer Zeit Kälte.“
    Und mit diesen Worten ging der alte Herr zu Tür, wo er und Francine sich von Luca verabschiedeten. Sprachlos blickte Emily ihm nach.
    Das Geräusch der sich schließenden Tür riss sie aus ihren Gedanken. Zum ersten Mal seit mehreren Stunden sah sie Luca direkt an und spürte, dass ihr Feuer noch immer lichterloh brannte. Er stand mit dem Rücken zur Tür. Jetzt, da er nicht mehr die Rolle des Gastgebers spielen musste, wirkte er düster, fast bedrohlich.
    Emily versuchte, ihre eigene Frustration zu zügeln, als sie sah, wie unglücklich Luca wirkte. „Woran denkst du?“, fragte sie.
    „An Fußball“, sagte Luca, aber es klang eher sarkastisch als humorvoll. „Weißt du denn nicht, dass alle Männer diese Frage hassen?“
    „Dann sind alle Männer Feiglinge.“ Emily blickte ihn durchdringend an und wartete ab.
    Als Luca antwortete, war jeglicher Anflug von Humor verschwunden. „Ich mag es nicht, wenn ich keine Kontrolle habe. Und das war heute Abend der Fall.“
    „Du hast mir erzählt, dass dir Dinge Angst machen, die sich deiner Kontrolle entziehen“, erinnerte sie sich und kam auf ihn zu. „Mache ich dir etwa auch Angst?“
    Luca ließ den Blick zu ihrem Körper gleiten. „Ja. Aber ich glaube, dass ich das bald unter Kontrolle bekommen werde.“
    „Das willst du also?“
    „Ja, Emily. Eine unverbindliche Affäre, die bald vorbei sein wird.“
    Wie bald?, dachte sie und blieb abrupt stehen. Denn sie war noch lange nicht fertig.
    „Willst du wissen, was ich sonst noch denke?“ Er stieß sich leicht von der Tür ab.
    „Ich weiß nicht“, antwortete Emily, denn bisher hatte ihr seine Offenheit nicht besonders gefallen.
    Nun kam Luca auf sie zu. „Ich denke darüber nach, was du alles erreicht und wie hart du gearbeitet hast. Und dass du deine Leistung nicht anerkennst. Stattdessen sitzt du da, redest deine Arbeit schlecht und erwähnst kaum, wie dein Leben ausgesehen hat.“
    „Ich habe keine Lust, auf die Tränendrüsen zu drücken, um einen Mitleidsbonus zu bekommen, Luca“, entgegnete Emily. „Das tust du doch auch nicht!“
    „Nein, aber ich mache mich auch nicht klein. Du solltest stolz auf das sein, was du geleistet hast. Es gibt nicht viele Menschen, die all das bewältigt hätten, was du bewältigen musstest.“
    Emily senkte den Blick, als er immer näher kam. Es fiel ihr schwer, stolz auf sich zu sein, wenn sie sich mit jemandem wie ihm oder Francine verglich.
    Luca strich ihr über den Arm und umfasste dann ihr Handgelenk. „Spiel etwas für mich“, bat er.
    Musik als Trost für die gequälte Seele? Ja, Emily würde für ihn spielen – für sie beide.
    Während er ihr zurück in den Salon folgte, öffnete er den Reißverschluss ihres Kleides. Es glitt zu Boden, und Emily, beseelt von der noch immer zwischen ihnen glühenden Leidenschaft, streifte sich auch den Slip ab. Nun war sie ganz nackt, bis auf das diamantenbesetzte Armband um ihr Handgelenk. Wenn es bald vorbei sein würde, dann wollte sie jeden noch verbleibenden Moment voll auskosten.
    Sie setzte sich an den Flügel und begann zu spielen.
    „Du hättest eine ausgezeichnete Pianistin werden können“, stellte Luca fest, knöpfte sich das Hemd auf und streifte es ab.
    „Vielleicht. Aber um welchen Preis? Viele Jahre nichts als harte Arbeit. Ich hätte so viel aufgeben müssen, und die Chancen, dass man es tatsächlich schafft, sind gering. Ich wollte in meinem Leben andere Dinge tun.“
    „Du musstest andere Dinge tun“, verbesserte Luca sie. „Man hat dir doch gar nicht die Wahl gelassen.“
    „Stimmt“, gab sie zu. „Aber das Leben ist doch dazu da, um es mit Freunden und der Familie zu teilen.“
    „Trotzdem ist es falsch, die eigenen Träume aufzugeben.“ Luca zog sich die Schuhe aus und fuhr fort: „Meine Mutter träumte davon, als Pianistin aufzutreten, aber mein Vater ordnete an, dass seine Frau niemals arbeiten würde. Ich glaube, dieser Verzicht war sehr schmerzlich für meine Mutter und letztendlich die Ursache für den Krebs. Gib deine Träume nicht auf, Emily.“
    „Aber was denn für Träume?“, entgegnete sie, denn bisher hatte sie nicht einmal Zeit dafür gehabt. „Solche Sehnsüchte und Ziele habe ich nie gehabt. Reichtum und Ruhm sind mir nicht wichtig. Davon träumt Kate, und ich wünsche ihr viel Glück. Aber ich wünsche mir so etwas nicht.“
    Lucas Hände waren zum Bund seiner Hose geglitten, die locker auf

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