Eine Nacht ist nicht genug
seiner Hüfte saß. Lächelnd sah Emily zu, wie er sich von dem störenden Kleidungsstück befreite.
„Ich brauche kein Riesenpublikum, um mich wertgeschätzt zu fühlen.“
„Nur dann und wann mal einen vierjährigen Jungen, der dir zuhört?“
„Und dann und wann einen nackten Mann.“ Einen atemberaubend attraktiven, durchtrainierten Mann mit perfektem Körper.
„Aber du musst dich doch auch nach irgendetwas sehnen, Emily.“
„Wahrscheinlich hast du recht.“ Emily dachte noch immer darüber nach, welche Beschäftigung sie am glücklichsten machte. Wenn sie ehrlich war, dann war sie – abgesehen von den schönen Stunden mit Luca – in letzter Zeit am glücklichsten gewesen, als sie mit dem kleinen Marco Klavier gespielt hatte.
„Du solltest es mit beiden Händen ergreifen. Jetzt hast du schließlich die Freiheit, das zu tun.“
Freiheit?, dachte Emily. Es fühlte sich vielmehr nach Einsamkeit an.
Plötzlich kniete Luca sich vor sie, und dann fühlte sie, wie seine Hände langsam von ihren Füßen an ihren Waden hinaufglitten. Ihr Lächeln kehrte zurück.
„Spiel das Lied noch einmal“, bat Luca. „Das erste, das du nach dem Essen gespielt hast.“
„Warum?“
„Damit ich jetzt tun kann, was ich vorhin unbedingt tun wollte.“
Sobald Emily die ersten Akkorde gespielt hatte, zog Luca sie zur Seite, weg von den Pedalen, und dann an den vorderen Rand des Klavierhockers. Schon bevor sie seinen Mund an der Innenseite ihrer Oberschenkel fühlte, wusste Emily, was nun kommen würde. Sie spürte seine Zunge, seine Lippen … Luca schob ihre Knie weiter auseinander, sodass sie sich für ihn öffnete.
„Spiel weiter“, flüsterte er, als sie stockte.
Emily schloss die Augen und gehorchte, denn sie konnte weder Luca noch ihren heftigen Empfindungen Widerstand leisten. Sie war es zwar gewohnt, die Begleitung zu übernehmen, doch sich selbst ganz und gar hinzugeben, das war neu für sie. Und genau das passierte mit Luca. In seiner Gegenwart schienen ihr eigener Wille und ihre Vernunft sie im Stich zu lassen. Angesichts seines erotischen Angriffs auf ihre Sinne ging alles verloren. Noch nie war Emily einem so sinnlichen Menschen begegnet, und noch immer konnte sie nicht genug von ihm bekommen.
Ihr wurde heiß, und ihr Atem ging heftig und stoßweise, als Luca sanft ihre Brüste massierte und ihr über die fest gewordenen Spitzen strich, während er nicht aufhörte, sie mit dem Mund zu liebkosen. Emilys ganzer Körper spannte sich an. Sie ließ die Hände auf die Tastatur fallen, doch die schrägen Töne wurden von ihrem Aufschrei übertönt. Gleichzeitig liebkoste Luca ihre Brüste mit den Händen, und seine Finger schienen virtuoser und geschickter zu sein, als Emilys es auf irgendeiner Tastatur je gewesen waren.
Keinen Moment länger würde sie es aushalten können. „Luca!“, rief sie hilflos.
Er hob sie hoch und zog sie zu sich unter den Flügel. Dort legte Emily ihm die Beine um die Taille, damit er leichter in sie eindringen konnte. Fast unmittelbar gelangte sie zum Höhepunkt.
Danach blickte sie Luca bewundernd an und sagte wie benommen: „Ich werde dieses Stück nie wieder spielen können, ohne an den fantastischsten Höhepunkt denken zu können, den ich je hatte.“
„Warte es ab – wir sind noch gar nicht fertig“, erwiderte Luca lächelnd.
Emilys Duft und ihr Klang hüllten Luca ein. Nicht die sanfte Klaviermusik – er hatte gewartet, bis andere Geräusche an deren Stelle getreten waren, bis Emily geseufzt und gefleht hatte und schließlich zum Höhepunkt gelangt war.
Es war betörend, geradezu berauschend, und er konnte einfach nicht genug von ihr bekommen. Luca sah Emily an, die eingeschlafen war. Widerstrebend riss er sich von ihrer sanften Wärme los, hob sie hoch und trug sie in ihr Zimmer. Eine Weile stand er mit ihr in den Armen neben ihrem Bett, weil er sie einfach noch nicht loslassen konnte.
Jede Nacht ging er irgendwann in sein eigenes Schlafzimmer, wo er ganz für sich war. Das musste sein, denn er wollte die Situation unter Kontrolle behalten, auch um bestimmen zu können, wann das Ganze zu Ende sein würde. Denn wenn er das nicht tat, würde er eines Tages aufwachen, und Emily wäre nicht mehr da – genau wie Nikki. Luca hatte zu früh zu viel verloren. Er würde es nicht ertragen können, das noch einmal zu erleben.
Doch als er Emily sanft aufs Bett gleiten ließ, öffnete sie die wunderschönen Augen und sah ihn vorwurfsvoll an.
„Warum bleibst du nie
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