Eine Nacht ist nicht genug
würde.
„Probier es, Emily.“ Als Luca sie zum ersten Mal an diesem Abend direkt ansprach, wusste sie, dass er den Nachtisch extra für sie hatte machen lassen.
Und als sie den Löffel zum Mund hob, spürte sie seine Hand und sah ihn überrascht an. In der linken Hand hielt Luca seinen Löffel, während seine rechte auf seinem Bein zu ruhen schien. Doch in Wirklichkeit lagen seine Finger auf Emilys Bein. Und während sie die köstliche süße Creme probierte, strich er ihr über den Oberschenkel. Sie warf ihm einen gequälten Blick zu, doch Luca hatte den Kopf zur Seite gewandt und sprach mit Francine.
Das Dessert war einfach himmlisch … Emily legte den Löffel ab und musste sich zwingen, die Beine nicht zu öffnen, damit Luca seine Finger hinaufgleiten lassen konnte. Warum, um alles in der Welt, tat er das?
Als die anderen endlich aufgegessen hatte, räumte sie erleichtert die Teller zusammen, um sie in die Küche zu bringen. Sie musste unbedingt einen Moment für sich sein und durchatmen.
Doch als Emily das Geschirr in der Küche abstellte, hörte sie hinter sich Schritte. An ihrem Rücken spürte sie seinen festen Körper, als er sie zu sich zog. Dann fühlte sie seinen heißen Atem auf ihrem Hals, während er ihre zarte Haut küsste. Seine Hände schienen überall gleichzeitig zu sein. Emily lehnte sich an ihn, und sofort schlugen die Flammen ihrer Leidenschaft hoch über ihnen zusammen.
„Luca?“
Er antwortete nicht, sondern küsste sie noch heftiger. Gleichzeitig ließ er die Hände an ihren nackten Oberschenkeln hinauf, unter ihr Kleid und zu ihrem Slip gleiten. Doch weiter wagte er sich nicht vor, obwohl Emily es sich mehr als alles andere ersehnte. Sie wollte alles. Und schon bei der ersten Berührung hatten sie alle Beherrschung vergessen, die sie seit mehreren Stunden mühsam aufrechterhielten. Die Luft zwischen ihnen war wie aufgeladen, und es knisterte vor Wut und verletzten Gefühlen, aber vor allem vor Sehnsucht.
Emily vergaß, wo sie war und was sie tun sollte. Sie konnte nur noch an Luca denken und an die alles verzehrende Leidenschaft.
Jetzt strich er ihr mit den Fingerspitzen über den spitzenbesetzten Slip, ganz nah und doch nicht so nah, wie sie es sich ersehnte. Mit der anderen Hand umfasste er Emilys Brust und presste sich fest an ihren Po.
Emily wand sich, fast verzweifelt darauf wartend, Lucas Haut an ihrer zu fühlen und erlöst zu werden.
„Willst du mich, Emily?“, fragte er leise, den Mund an ihrem Hals.
„Ja.“
„Hier …?“
„Oh ja!“, keuchte sie. „Jetzt gleich!“
Emilys Verlangen war so übermächtig, dass sie nicht mehr dagegen ankam – und auch nicht gegen Luca.
Doch dann nahm er plötzlich die Hände von ihrem Körper und wich so schnell zurück, dass sie schwankte und er sie festhalten musste.
„Emily.“ Er atmete schwerer, als sie es je bei ihm erlebt hatte. „Du hast recht. Aber wir können nicht.“
„Warum quälst du uns so?“
Emily spürte Lucas Hand auf ihrer Schulter, doch er hielt sich noch immer fern von ihr. „Ich begehre dich, wie ich noch nie in meinem Leben begehrt habe.“
Da war es wieder: das rein Körperliche. Und Lucas gequälter Tonfall sagte ihr, dass er dieses Begehren nicht wollte. Emily schloss die Augen.
„Ich gehe besser zu den anderen zurück“, sagte er und nahm seine Hand von ihrer Schulter.
„Ich brauche noch eine Minute.“
„Natürlich.“ Er atmete einige Mal tief ein und ging hinaus. Emily ging ins Badezimmer, blickte in den Spiegel und wusste, dass den anderen Gästen ihre geröteten Lippen und ihr erhitztes Gesicht nicht entgehen würden.
Sie war nur wenige Minuten mit Luca in der Küche gewesen, und doch hatte sich alles geändert.
11. KAPITEL
Luca sah, wie Emily mit hoch erhobenem Kopf und geröteten Wangen in den Salon ging. Aus ihren Augen schienen Blitze zu zucken, als sie ihn aufgebracht ansah. Auch den anderen Gästen entging das nicht, und sie verstummten.
Als Emily zum Flügel ging, fragte Francine: „Spielen Sie Klavier?“
„Ja, ein bisschen.“
„Werden Sie etwas für uns spielen?“
Erleichtert sah Luca, dass Emily nickte. Er kam sich ohnehin schon vor wie ein Idiot, und so würde er ihr zumindest eine Weile lang nicht in die Augen sehen müssen.
Außerdem hatte er es kaum ertragen, wie sie bei dem Gespräch mit Francine und Pascal ihr Licht ständig unter den Scheffel gestellt hatte. Weder ihm noch den beiden anderen war es wichtig, ob sie studiert hatte oder nicht. Er
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