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Eine Nacht mit Folgen

Eine Nacht mit Folgen

Titel: Eine Nacht mit Folgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Haven
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Yogastunde. Serena streckte sich noch einmal, setzte sich dann auf und warf einen Blick zu den anderen schwangeren Frauen hinüber. Sie waren eine bunt gemischte Gruppe, zusammengesetzt aus Frauen verschiedener Hautfarben und sozialer Schichten. Einige der Frauen besuchten auch den normalen Schwangerschaftskurs, an dem Serena mit Meg teilnahm.
    "Sollen wir anschließend gleich einkaufen fahren?" fragte Meg.
    Serena nickte, und sie gingen zum Umkleideraum. Einige Minuten später traten sie hinaus auf die belebte Einkaufsstraße, die im Hafenviertel lag. Serena sog tief die salzige Meeresluft ein.
    Als Erstes hielten sie vor einem Blumengeschäft direkt um die Ecke.
    "Ich brauche etwas für meine Eltern", erklärte Meg.
    Meg würde Thanksgiving mit ihren Eltern in Palo Alto verbringen. Ihr jüngerer Bruder und seine Frau würden ebenfalls dort sein.
    Meg wanderte durch die Blumen, die in großen silbernen Kübeln standen, und Serena entschloss sich, auch einen Strauß für ihren Vater und Cassandra auszusuchen. Im Geschäft war es warm und feucht, und der Duft der Blüten erfüllte den Raum.
    Serena dachte, wie froh sie sein konnte, dass Meg in ihr Leben getreten war. Sie hatten sich in dem
    Schwangerschaftsgymnastikkurs getroffen und auf Anhieb gut verstanden. Da Meg die dreißig letztes Jahr überschritten hatte und immer noch kein Mann in Sicht war, der für sie als Ehemann in Frage kam, hatte sie eine Samenbank aufgesucht.
    Sie war beim ersten Versuch schwanger geworden.
    Als Meg erwähnte, dass sie umziehen wollte, hatte Serena sie spontan gefragt, ob sie nicht zu ihr in ihr großes Apartment ziehen wollte.
    Sie waren sehr verschieden, und Meg war einige Jahre älter als Serena, aber sie verstanden sich ausgezeichnet und konnten gemeinsam über die Lächerlichkeiten des Lebens lachen.
    "Und was machst du an Thanksgiving?" fragte Meg.
    Serena zuckte die Schultern. "Das Gleiche wie immer. Ich werde mich bei meinem Vater und meiner Stiefmutter langweilen."
    "Ach, du Arme", Meg lächelte mitfühlend. "Und was ist mit dem Rest des Wochenendes? Wirst du endlich deine Bewerbung für die Uni fertig machen?"
    Serena nickte. "Versprochen." Sie hatte sich zu lange treiben lassen, zu lange keine klare Perspektive in ihrem Leben gehabt, aber das Baby in ihrem Bauch hatte vieles verändert. Sie würde es allein aufziehen müssen, und obwohl die Rendite ihres Fonds für einen hübschen monatlichen Scheck sorgte und sie nicht unbedingt zu arbeiten brauchte, wollte sie doch, dass ihr Kind eines Tages stolz auf sie war. Sie würde Geologie studieren, wie sie es sich früher schon immer gewünscht, diesen Traum aber irgendwann aufgegeben hatte, weil ihre Eltern den Beruf einer Geologieprofessorin für unweiblich befanden. Am liebsten hätte Serena jetzt laut gelacht. Sich einen Milliardär zu angeln, wäre da in ihren Augen schon etwas ganz anderes. Wenn sie wüssten, wer der Vater ihres Kindes war. Du meine Güte!
    Nun, die Zeiten, da sie mich manipulieren konnten, sind glücklicherweise vorbei, dachte Serena erleichtert und zog noch ein paar Blumen aus einem der Kübel.
    Meg hatte inzwischen einen Strauß in den leuchtenden Farben des Herbstes zusammengestellt. Sie hielt ihn von sich ab und drehte ihn leicht hin und her. "Wie findest du das?"
    "Hübsch." Serenas Blick fiel auf ihren Strauß, der fast identisch mit dem von Meg war. "Und was hältst du hiervon?"
    Meg lachte. "Den finde ich auch hübsch."
    Lachend gingen die beiden Frauen zur Kasse.
    Das war nun wirklich zu viel.
    Serena hätte ihren Vater und Cassandra für diese Hinterlist am liebsten erwürgt.
    Sie saß auf der Couch in dem großen, luxuriös eingerichteten Wohnzimmer ihrer Eltern, ein Glas Mineralwasser in der Hand und schenkte Bob Bennington und seinen Eltern ein gezwungenes Lächeln, als sie sie begrüßte. Schließlich war es nicht ihre Schuld, dass Serenas Eltern ihr vorgemacht hatten, dass heute ein reines Familienessen stattfinden würde.
    Dabei hätte sie niemals ihr Apartment verlassen, wenn sie gewusst hätte, dass die Benningtons heute kommen würden.
    Und wenn sie nicht ihr Zuhause verlassen hätte, hätte sie auch nicht die Autoschlüssel zusammen mit den Blumen, die sie gekauft hatte, im Wagen eingesperrt.
    Jetzt würde sie ein Taxi nehmen müssen, um nach Hause zu kommen. Oder, was noch schlimmer war, sich von Bob nach Hause bringen lassen müssen.
    Manchmal fragte sie sich, ob ihre Eltern eigentlich den Verstand verloren hatten. Sie war im sechsten

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