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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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konnte, darüber absolutes Stillschweigen zu bewahren.
    »Ich fürchte, Miss Dalling, alles, was ich Ihnen sagen darf, ist, dass die Einträge im Register aus einer Auflistung von Rennerlaubnissen für einzelne Pferde bestehen, unter den Regeln des Jockey-Clubs zu laufen.« Er breitete die Hände mitleidheischend aus. »Das ist alles, was ich frei bin, Ihnen zu sagen.«
    Ihre grünen Augen waren hart wie Glas geworden. »Was für eine Geheimniskrämerei.«
    Er lächelte leise. »Jeder hat seine Geheimnisse.«
    Die Entfernung zwischen ihnen war zu groß, als dass er sich sicher sein konnte, aber er hatte das Gefühl, als schleuderten ihre Augen Blitze. Einen Moment lang hing der Ausgang in der Schwebe - ob sie den Rückzug antreten oder eine andere Masche, ihn zu überreden, versuchen würde. Aber dann seufzte sie nur, nahm ihr Retikül aus ihrem Schoß und erhob sich anmutig.
    Dillon tat es ihr nach und verspürte zu seiner Überraschung den Drang, etwas zu unternehmen, um ihren Besuch zu verlängern. Aber als er um den Schreibtisch herumging, kam er ihr nah genug, um den Ausdruck in ihren Augen zu sehen. Zorn stand darin - ein irisches Temperament, das zu ihrem Akzent passte. Es war gezügelt, aber sie war eindeutig verärgert und wütend auf ihn.
    Weil es ihr nicht gelungen war, ihn ihrem Willen zu beugen.
    Er spürte, wie es um seine Lippen zuckte, sah den Ärger in ihrem Blick wachsen und sich verfestigen. Sie hätte auf den ersten Blick wissen müssen, dass er ihren Reizen nicht erliegen würde.
    »Danke für Ihre Zeit, Mr Caxton.« Ihr Ton war kalt, eisig kalt, soweit das bei ihrem weichen Akzent möglich war. »Ich werde meine Tante in Kenntnis setzen, dass sie mit ihren Fragen wird leben müssen.«
    »Es tut mir leid, wenn ich eine alte Dame enttäuschen muss, aber ...« Er zuckte die Achseln. »Regeln sind Regeln, und meist gibt es sie aus gutem Grund.«
    Er beobachtete sie, suchte nach einer Reaktion, wie schwach auch immer, doch sie hob nur offenkundig ungläubig die Brauen und wandte sich sichtlich ungehalten ab.
    »Ich bringe Sie zur Tür.« Er ging mit ihr zur Tür seines Zimmers und öffnete sie ihr.
    »Das wird nicht nötig sein.« Sie schaute ihn flüchtig an, als sie an ihm vorbeirauschte. »Ich kann sehr gut selbst den Weg nach draußen finden.«
    »Trotzdem begleite ich Sie.« Er folgte ihr auf den Korridor.
    Ihr kerzengerader Rücken sprach Bände über ihre Empörung, dass er ihr offenbar nicht traute, geradewegs zur Tür zu gehen, wenn sie auf sich allein gestellt war. Aber sie wussten auch beide, dass sie das nicht getan hätte, dass, wenn er sie sich selbst überlassen hätte, sie umhergestreift wäre und sich darauf verlassen hätte, dass sie sich dank ihrer Schönheit aus jeder Klemme herausreden könnte, sollte sie ertappt werden.
    Sie schaute nicht zurück, als sie die Halle erreichte und zu den Eingangstüren segelte. »Auf Wiedersehen, Mr Caxton.«
    Die kühlen Abschiedsworte wehten über ihre Schulter zu ihm. Er blieb im Korridor stehen und beobachtete, wie der Pförtner - immer noch leicht benommen - aufsprang, um ihr die Tür zu öffnen. Sie trat hinaus, verschwand in den hellen Sonnenschein; die Türen schlossen sich, und er konnte sie nicht länger sehen.
    Er kehrte in sein Büro zurück und fand Barnaby am Eckfenster stehen und hinausspähen.
    »Rauscht beleidigt von dannen.« Er wandte sich vom Fenster ab und setzte sich auf den Stuhl, von dem sie eben aufgestanden war. »Was denkst du darüber?«
    Dillon nahm wieder Platz. »Eine überaus interessante kleine Vorstellung. Oder besser, eine Vorstellung, die für mich von größtem Interesse ist.«
    »Allerdings. Aber wie deutest du es? Meinst du, der Ire hat sie geschickt?«
    In seinen Stuhl zurückgelehnt, die langen Beine von sich gestreckt und mit den Fingern leise auf die Tischplatte trommelnd, dachte er nach. »Nein, eher nicht. Zuerst einmal stammt sie mindestens aus dem Landadel, vielleicht sogar aus dem Hochadel. Diese unbestimmbare Selbstsicherheit ist da. Daher bezweifle ich, dass sie direkt mit dem Iren zu tun hat, der in den Kneipen Fragen stellt. Wenn du mich jedoch fragst, ob dessen Herr sie geschickt hat, dann ist das sehr wohl eine Möglichkeit.«
    »Aber warum die Bitte, das Register zu sehen ? Nur einen kurzen Blick, hat sie gesagt?«
    Dillon sah Barnaby an. »Als wir uns an der Tür gegenüberstanden und der Pförtner ihr sagte, einer von uns sei Mr Caxton, hoffte sie, du wärest es. Du hast sie gesehen. Wie

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