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Eine Nacht zum Sterben

Eine Nacht zum Sterben

Titel: Eine Nacht zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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als sie Jacaud hochzogen, bewegte er sich nicht mehr.
    Chavasse schwenkte ihn an Deck. Erst nach einer ganzen Weile rührte er sich; er hob den Kopf und machte die Augen auf.
    »Hellgate«, keuchte er, »das ist ein Haus in der Camargue; in der Nähe ist ein Dorf, das heißt Chatillon. Monsieur Montefiore ist der Besitzer.«
    »Und da ist Rossiter mit den andern hingefahren?«
    Jacaud nickte schwach.
    »Und Montefiore, ist der jetzt bei ihnen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn nie gesehen. Ich weiß nur, was Rossiter mir gesagt hat.«
    »Warum bist du nicht mit den andern mitgefahren?«
    »Rossiter wollte, daß ich auf Mercier aufpaßte. Er meinte, er wüßte zuviel. Ich sollte allen Leuten sagen, daß ich die Gegend verlasse, damit keiner auf dumme Gedanken kam. Ich hatte die Kneipe nur gepachtet. In ein paar Monaten wäre der Vertrag sowieso abgelaufen; deshalb habe ich die Kneipe dem alten Scheusal übergeben, das für mich arbeitete. Ich habe den Leuten erzählt, daß ich morgen nach Korsika fahren würde. Daß mir ein entfernter Verwandter einen Bauernhof vererbt hätte.«
    Chavasse nickte. »Du solltest also Mercier umbringen?«
    Jacaud fing wieder an zu husten; er würgte. Plötzlich stieß er einen erstickten Schrei aus. Er bäumte sich auf, als ob er Schmerzen hätte, und Mercier und Darcy ließen ihn schnell herunter. Mercier kniete sich neben ihm hin und legte den Kopf an Jacauds Brust. Als er aufsah, war sein Gesicht ernst.
    »Er ist tot, Monsieur. Sein Herz hat ausgesetzt.«
    »Hoffentlich hat er uns die Wahrheit gesagt«, sagte Chavasse ruhig. »Nehmt ihm die Fesseln ab und bringt ihn in die Kabine.«
    Er drehte sich um, und Darcy hielt ihn am Arm fest. »Ist das alles, was du zu sagen hast? Wir haben gerade einen Mann umgebracht.«
    »Er hat es nicht anders verdient«, sagte Chavasse. »Die Gefühle kannst du dir sparen. Dazu haben wir keine Zeit.«
    Er machte sich los und ging ins Steuerhaus. Als sie aus der Kabine nach oben kamen, stand Chavasse über die Karte gebeugt. »Ich suche eine besonders tiefe Stelle«, sagte er zu Mercier. »So tief, daß wir dort die Mary Grant versenken können, ohne eine Spur zu hinterlassen.«
    Mercier seufzte tief. »Schade drum, Monsieur. Ein so schönes Schiff.«
    »Trotzdem muß es dran glauben«, sagte Chavasse. »Was schlagen Sie vor?«
    Mercier sah sich die Karte an und legte dann den Finger auf eine Stelle, die als gefährliche Ansammlung von Felsen markiert war; die Stelle lag ungefähr sechs Kilometer entfernt. »Die Pinnacles, Monsieur, da sind schon viele Schiffe gesunken. Der Kanal ist dort neunhundert Meter tief. Was da versinkt, taucht nie wieder auf, das können Sie mir glauben.«
    Chavasse nickte. »Also gut. Sie fahren mit ihrem Boot vor, und ich folge Ihnen. Du gehst am besten mit Mercier mit, Darcy.«
    »Ich bleibe auf der Mary Grant «, sagte Darcy.
    Chavasse schüttelte den Kopf. »Das hat keinen Sinn. Dies ist ein Job, den ein Mann erledigen kann.«
    »Ich habe gesagt, ich bleibe hier«, meinte Darcy gereizt. »Was ich sage, meine ich auch.«
    Er ging aufs Vorschiff und blieb dort stehen; die Hände hatte er in die Hosentaschen vergraben, die Schultern hochgezogen.
    »Er fühlt sich nicht wohl in seiner Haut, Monsieur«, meinte Mercier. »Das wundert mich. Schließlich haben die Leute doch seinen Bruder auf dem Gewissen.«
    »Das ist es ja, was ihn quält«, sagte Chavasse. »Er ist kein gefühlloser Mensch, Mercier. Wir müssen jetzt weiter. Wir haben wenig Zeit.«
     
    Die Pinnacles waren schon von weitem als Klippen zu erkennen, an denen sich die Wellen brachen. Als sie näher herankamen, wurde die Strömung stärker, meterhoch spritzte schäumender Gischt über die Klippen.
    Die Pinnacles selbst waren eine Gruppe von bizarren Felsen, die zum größten Teil unter Wasser lagen; nur einige wenige erhoben sich bis zu fünfundzwanzig Meter über den Meeresspiegel. Mercier pfiff einmal scharf durch die Finger und winkte; das war das verabredete Zeichen. Chavasse stellte den Motor ab und rief Darcy. Der hatte mit einer Axt neben der Luke am Vorschiff gewartet, nun stieg er nach unten in den Bug und fing an, Löcher in den Schiffsrumpf zu schlagen. Als er wieder an Deck kam, hatte sich das Vorschiff schon beträchtlich gesenkt. Darcy war völlig durchnäßt.
    Chavasse warf einen Schwimmgürtel mit dem Namen des Schiffes über Bord. Mercier legte längsseits an.
    »Versunken im Meer«, sagte er. »Die Besatzung ertrunken. Kein Mensch wird Jacaud

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