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Eine Nacht zum Sterben

Eine Nacht zum Sterben

Titel: Eine Nacht zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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etwas höher als Darcy in weichem schwarzem Sand, mitten im Sumpfgras. Neben ihm lagen zwei Handgranaten, die dritte hielt er in der Hand.
    Rossiter stand am Steuer; Chavasse erkannte ihn durch das Fenster des Steuerhauses an seinem flachsblonden Haar. Das Torpedoboot trieb jetzt auf gleicher Höhe; die Entfernung betrug etwa sechs Meter. Chavasse warf die erste Handgranate. Sie fiel aufs Heck, rollte über die Planken ins Wasser und explodierte. Das Torpedoboot schwankte, und mit einem Schrei stürzte der Mann auf dem Bug kopfüber ins Wasser.
    Darcy stieß das Mädchen zur Seite, griff in sein Hemd und warf eine Handgranate. Er hatte die Entfernung unterschätzt, sie fiel nicht weit genug und explodierte im Wasser.
    Als er die nächste Granate wurfbereit machte, fing das Mädchen an zu schreien und versetzte ihm einen Stoß, sie traf ihn genau in dem Augenblick, als er warf. Die Granate fiel nur fünf Meter weiter ins Wasser. Die Explosion rasierte das Schilfrohr ab und warf sie beide zu Boden.
    Darcy kam sofort wieder auf die Beine und packte das Mädchen. Zwei Albaner, die längsseits hinter der Reling in Stellung gegangen waren, nahmen sie jetzt heftig unter Feuer. Rossiter gab Vollgas und ließ das Steuer herumwirbeln. Im selben Augenblick schlug Chavasses zweite Granate im Heck ein. Das Hinterschiff brach auseinander, der Propeller war zerstört. Das Boot schüttelte sich und bäumte sich auf wie ein waidwund geschossenes Tier. Es verlor an Geschwindigkeit, und Chavasse warf seine letzte Granate. Sie traf das Schiff in der Mitte; die Explosion hatte eine verheerende Wirkung.
    Rossiter war im selben Augenblick aus dem Steuerhaus gekommen. Der Druck warf ihn hoch in die Luft wie eine Stoffpuppe und schleuderte ihn ins Wasser. Das Torpedoboot legte sich träge auf die Seite, und aus der Luke zum Maschinenraum drang schwarzer Qualm. Die beiden Albaner kauerten noch immer mit ihren Maschinengewehren hinter der Reling und feuerten auf Darcy. Chavasse lief ein paar Schritte zur Seite, hier hatte er bessere Sicht; und mit einer langen Salve aus seiner Maschinenpistole wirbelte er die beiden Männer vom Deck.
    Im Maschinenraum gab es eine Explosion, Flammen schlugen aus der Luke. Das ganze Boot drehte und wälzte sich und fing an zu sinken.
    Das war das Ende. In der plötzlichen Stille klang Famias hysterisches Schreien nur noch lauter. Sie zappelte und strampelte in dem seichten Gewässer. Sie wollte sich aus Darcy Prestons unerbittlichem Griff frei machen.
    Chavasse nahm seine Maschinenpistole über die Schulter und schwamm zu ihnen hinüber. Ein paar Meter vor dem Ufer stand er auf und watete an Land. Er ergriff das Mädchen an der linken Hand. Sie trat wild um sich und kämpfte mit einer Kraft, die man ihr gar nicht zugetraut hätte. Es war eine verrückte Szene. Chavasse hielt sie an der einen, Darcy Preston an der andern Hand fest; sie zappelte in der Mitte, und Preston versuchte seine Maschinenpistole über Wasser zu halten; in der irrtümlichen Annahme, sie würde in feuchtem Zustand nicht mehr funktionieren.
    Und dann lief alles ab wie in einem Alptraum. Neben dem treibenden Schiffswrack kam plötzlich Rossiter hoch wie ein fürchterlicher Phoenix; sein Oberkörper war blutüberströmt. Das asketische Gesicht war ohne jeden Ausdruck, das nasse flachsblonde Haar klebte wie eine Kappe auf seinem Schädel.
    Das Mädchen schrie seinen Namen, zerrte wie wild und wollte auf ihn los. Rossiter holte mit dem rechten Arm aus, es klickte, die Stahlklinge blitzte in der Luft.
    Dann passierte alles auf einmal. Das Mädchen kämpfte und zerrte wie wahnsinnig, warf sich nach vorn, kam zwischen Rossiter und Chavasse, und das Messer bohrte sich genau in ihr Herz. Die elfenbeinerne Madonna blieb zwischen ihren Brüsten stecken.
    Rossiter stieß einen entsetzlichen Schrei aus, wollte zu ihr, und Darcy Preston leerte das Magazin seiner Maschinenpistole in seinen Körper. Rossiter versank im Wasser.
    Chavasse fing das schwankende Mädchen auf. In ihrem Gesicht stand ungläubiges Staunen. Er hielt sie dicht an sich und zog vorsichtig das Messer aus ihrer Brust. Im selben Augenblick starb sie. Sie hing schlaff in seinem Arm, und er ließ sie fallen.
    Darcy fing wie ein Wahnsinniger an zu schreien. »Sind wir darum hergekommen? Um die Leute abzuschlachten?«
    Der Jamaikaner warf seine Maschinenpistole ins Wasser, wandte sich ab und watete durch das seichte Gewässer zur Alouette . Chavasse ging hinter ihm her, und als er über die

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