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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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stattlichen, älter wirkenden weißen Hengst, einem Einhorn mit feuerroten Augen gegenüber.
    „ Sei gegrüßt Koperian, Elf des Waldes", erklang eine sehr weiche und melodische Stimme.
    Der Elf war sprachlos.
    - Noch nie hatte er mit einem Einhorn geredet! -
    Für Koperian war diese Begegnung eine sehr hohe Ehre. Der Druide hatte bis jetzt daran gezweifelt, dass Sambtwahs Mission durch Erfolg gekrönt sein würde. Schnell riss er sich zusammen und trat rückwärts auf die Lichtung, um der Bedrohung durch das spitze Horn zu entgehen. Das Einhorn folgte ihm.
    „ Sei gegrüßt edler Ishahil", erwiderte Koperian stockend.
    „ Mein Name ist Zordan“, antwortete das Einhorn und fuhr nach einer kleinen Pause fort: „Du hast Begleiter dabei?“
    „ Ja. Bei mir befinden sich die vierte Prinzessin der Feen von Flawoor und Indo, ein kleiner Gambur", erklärte Koperian leise.
    „ Richte der Prinzessin von Flawoor aus, dass ihre Mission erfolgreich war und wir uns bei ihrem Feenvolk melden werden“, das Einhorn trat einen Schritt auf Koperian zu und sah ihm tief in die Augen.
    „ In diesen schlechten Zeiten müssen sich Gleichgesinnte zusammenschließen, Elf von Saraganthiél", bei diesen Worten Zordans zuckte der Druide unmerklich zusammen. „Doch die Zeit ist unser Feind. Der Wald stirbt schnell und die böse Kraft nimmt uns allen unsere Macht.“
    „ Ich hatte so einen seltsamen Traum", erzählte Koperian wie unter Hypnose. Er konnte seine Augen nicht von Zordan abwenden.
    „ Ich weiß. Rede nicht von Träumen, solange sie nicht Wirklichkeit sind Koperian. Rede nicht von diesen Träumen. Die Hüter des Waldes werden sich, soweit sie dazu fähig sind, verbünden. Doch das reicht nicht aus", begann das Ishahil nach einer kleinen Pause wieder. „Wir wissen nicht, womit wir es zu tun haben. Wir versuchen die dunkle Macht der Nacht zu bannen, doch unser Schutz reicht nicht aus. Das Dunkel schmälert unseren Blick für das Ganze. Sie greift uns und unsere Magie an. Wir altern sehr schnell, während Nilaja unsere Tochter nicht erwachsen werden kann. Wir wissen nicht, wie lange wir noch standhalten können bevor uns der Wahnsinn und das Grauen der Nacht einholt. Eine mächtige Hand greift nach uns.“ Zordan machte eine betretene Pause.
    - Also waren auch die Ishahilen nicht stark genug gegen die Macht der Nächte anzugehen. Auch diese starken und mystischen Wesen erkrankten wie der Wald und niemand wusste, warum. - Der Druide erschrak.
    „ Koperian, wir brauchen einen Vermittler, der zu den Menschen geht.
    Du bist der Druide von Tasmanorb“, Zordan machte eine kurze Pause:
    „ Ein Ishahil hat noch niemals um etwas gebeten.“
    Koperians Augen weiteten sich vor Überraschung.
    „ Aber die Zeit erfordert es", fuhr der stolze Hengst fort. "Wir brauchen einen Vertreter des Waldes, der aus der Dunkelheit die den Wald umgibt blicken kann. Wir brauchen ein Auge nach draußen und wir brauchen deine Hilfe.“
    Der Elf schluckte. Seine Kehle war wie zugeschnürt.
    „ Gehe zu den Menschen und finde heraus, was vor sich geht. Finde die Quelle und den Ort des Übels. Gehe und hilf deinem Wald, auf deine Weise, Druide.“
    „ Aber was kann ich denn tun“, fragte der Elf sichtlich erregt. "Ich kenne mich in der Welt nicht aus und verstehe die Menschen nicht. Ein Druide wirkt in seinem Element, dem Wald! Wieso glaubst du, soll ich außerhalb von Tasmanorb hilfreich sein kann?“
    „ Es ist so, wie es ist, Druide", erwiderte das Einhorn, „unter den Hütern kannst nur du den Wald ohne Folgen für diesen verlassen. Die Zeit lässt keine anderen Möglichkeiten zu. Also bleibst nur DU.“
    Wieder machte das Einhorn eine Pause um seinen Worten besondere Bedeutung zu geben.
    „ Um im Wald wirken zu können bedarf es der Kraft aller Völker",
    entgegnete Koperian. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken Tasmanorb verlassen zu müssen. Erhatte Angst vor den Menschen und Angst vor ihrer Welt. Aber Zordan hatte Recht. Dem Druiden blieb keine Wahl. Alleine hier im Wald würde er früher oder später selbst ein Opfer der fremden Mächte sein.
    „ Ich verstehe", sagte Koperian resignierend, „ich werde mit Sambtwah reden und dann zu den Menschen gehen.“
    „ Gut, Elf von Tasmanorb. Wir werden uns noch einmal vor deiner Abreise sehen", erklärte das Ishahil und schwenkte lautlos, fast schwebend in den Wald hinein. Verwirrt blieb Koperian eine Weile auf der Lichtung stehen, wendete sich dann um und ging zurück zu den anderen.
    Nachdem er

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