Eine Reise beginnt
ich euch helfe, dann brauche ich nie mehr hierher zurückkehren“, gab Borion zurück.
„ Ich muss zwischen hier und euch wählen. Und bei Hor es fällt mir nicht leicht.“
„ Schau was die Zukunft Halbain zeigt“, erwiderte Indo.
„ Wenn erst graue Tage über diese Binge ziehen,
dann wird es auch für die Zwerge hier Zeit
über ihre Grenzen hinaus zu sehen.“
Nach einer kleinen Pause fuhr Indo fort:
„ Erst dann glauben sie Koperian.
Jetzt stellen sie sich mächtig dämlich an.
Du kannst dann heimkehren wie ein Held
und überall wird von deinen Abenteuern erzählt.“
„ Jetzt übertreibst du aber mächtig, Gambur“, sagte der Zwerg leise.
„ Erstens müsste ich mich erst für euch entscheiden, dann auch noch mit euch ziehen und alles, was ihr euch vorgenommen habt überleben. Dann müssten die Zwerge hier erfahren haben, was in Henvobar passiert ist und ich weiß nicht ob sie mich trotz allen dann freundlich empfangen würden. Alles nur Phantasie!“
„ Und deine Träume hier zu leben,
sind doch auch nur Lug, Trug und dicke Spinnweben.
Ein Zauberer wird hier verachtet
und dein Rivale wird hier wie ein Held geachtet.
Die Macht des Priesters ist riesengroß!
Und klein“, Indo drückte seinen Zeigefinger auf den Daumen seiner rechten Hand, „und gemein wird sein dein Los.“
„ Ich hab hier mal viel Ansehen gehabt“, entrüstete sich Borion.
„ Als du des Priesters Schüler warst“, entgegnete der Gambur.
„ Doch jetzt, was ist jetzt?
Noron ist verrückt und dein Stand ist schlecht.“
„ Laß Noron dar aus“, fauchte der Drogelat Indo verletzt an.
„ Noron verhält sich den Umständen entsprechend und dass ist nur schlau.“
„ Und willst du ihm Gesellschaft leisten?
Noron ist schlau. Das lässt sich nicht abstreiten.
Er hat sein Leben hinter sich
und mischt durch Heimlichkeit noch mit.
Möchtest du sein Los denn teilen?
Oder hier gar als Bergarbeiter weilen?
Überlege was du mit deinem Leben machst!
Überlege ob du hast die Macht
die Zeit als kleiner Wurm zu leben!“
Borion schluckte. Die Worte des Gamburen verletzten ihn tief, zu tief.
Immer wieder war er diese Gedanken durchgegangen, um sie wieder und wieder zu verdrängen. Er wollte hier bleiben und in Frieden leben. Einfach nur leben.
„ Koperian hat eine Aufgabe
mach diese nun zu deiner!
Du siehst damit ein neues Heim
und Flucht vor deiner Trauer.
Du wirst die Zwerge eines Besseren belehren
und dann hier zurück nach Hause kehren.“
Borion war still. Indo hatte insofern Recht, als dass der Zwerg hier nicht glücklich werden würde. Doch so zuversichtlich konnte der Drogelat nicht in seine Zukunft blicken wie das kleine Geschöpf. Indo sah ihn so flehend an. Von dem Zwerg alleine hing nun die Freiheit der Freunde ab. Schwer lastete die Bürde auf Borions Schultern zu entscheiden, was zu tun war.
Der Drogelat atmete dreimal tief durch und wendete sich dann endgültig von Halbain ab. Er kehrte dem Leben mit seiner Mutter, und dem Leben mit seinen Zwergenbrüdern und -schwestern den Rücken.
„ Also gut. Du hast mich überzeugt. Ich helfe euch. Hoffen wir, dass es das Beste für uns alle ist.“
Der Gambur taumelte fast vor Erleichterung vom Tisch.
„ Das hoffen wir doch alle“, fügte Indo leise dazu.
14.) Abschied
Valar war mit schweren Ketten an eine Bergwand geschlagen und im tiefen Dunkel eines Verlieses zurück gelassen worden.
„ Wie seltsam, Verliese sehen überall gleich aus“, murmelte sie verbittert zu sich selbst.
„ Vor allem sind sie zum Kotzen dunkel.“
Die Eisenketten der Zwerge waren so schwer, dass sie kaum ihre Arme und Beine heben und bewegen konnte. Auch stehen war kaum möglich. Valar saß in einem Haufen vermoderten Strohs und versuchte eine klaren Kopf zu bekommen. Aber es ging nicht. Wut und Enttäuschung stiegen in ihr hoch, wenn ihre Gedanken zu den letzten Ereignissen zurück schweiften.
Valar hatte jedes Zeitgefühl verloren, als plötzlich die Kerkertür aufging und Laternen sie blendeten.
Als sie sich etwas an das Licht gewöhnt hatte, traute sie ihren Augen nicht. Vor ihr stand Borion und schickte gerade die Wachen hinaus.
„ Du Verräter“, schrie sie und nur die Ketten verhinderten, dass sie sich auf ihn stürzte um ihn zu zerreißen.
„ Du widerlicher, erbärmlicher, kurzer Zwerg!“
Borion reagierte nicht. Er webte gerade einen Zauber, der sie beide in eine Wolke wie aus grauem Sand einschloss. Seltsamerweise tat der Sand
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