Eine Reise beginnt
Berges war extrem gefährlich. Zum einen war er schon lange nicht mehr in den Stollen gewesen und kannte sich dort nicht aus. Zum anderen gab es in der Tiefe eigenes Leben. Berge bargen in ihrem Inneren Kreaturen, von denen selbst ein Drogelat nur einen Bruchteil kannte. Selbst alte erfahrene Zauberer wagten sich nicht so tief in einen Berg hinein, dass sie auf dessen „Kern“stoßen konnten. Als „Kern“bezeichneten Zwerge die Tiefen der Berge, die für die Lebewesen der Sonne weder zu verstehen, noch zu erkunden gut waren. Die einzigen Wesen, die zwischen dem Kern und dem Sonnenbereich zu Hause waren, waren die Kobolde. Deshalb waren diese Geschöpfe bei den Zwergen auch so verhasst. Kobolde trugen das Unglück und das dunkle Unheil aus den Tiefen in das Reich der Sonne und dass war nicht gut.
Eine Flucht durch die Binge ans Tageslicht war unmöglich. Das würden sie weder mit Zauberkraft, noch mit dem Schwert überleben. Der Winter war wie noch nie zuvor eingebrochen und machte daher eine Reise am Licht undenkbar.
Aus der Tiefe des Berges gab es aber wahrscheinlich keinen natürlichen Weg nach oben. Borion musste hier viel Zaubern, zu viel. Er würde damit die Kreaturen aus der Tiefe locken und ihm würde die Puste schon nach der Hälfte des Weges ausgehen.
Zeit zum Erkunden der Gänge war nicht und wenn er schlau war, dann handelte er noch bevor der Priester wieder bei Kräften war.
Es war einfach alles nur beschissen!
- Er musste schnell einen Weg finden, der sie alle früher oder später an die Sonne brachte. Nur, wo war dieser verdammte Weg! -
Unentschlossen schlenderte der Drogelat zu seiner Mutter. Er wollte sie noch einmal sehen. Dann würde er sich ganz und gar seiner neuen Aufgabe hingeben.
Takja hatte beim nach Hause kommen das Gefühl gehabt, dass jemand in ihrer Wohnhöhle gewesen war. Sie war verunsichert und verärgert.
- Hörte man sie etwa ab? Wenn, dann warum? Wie sollte sie sich jetzt verhalten?
Sie würde jetzt wie gewohnt den Einkauf auspacken und kochen. Heute würde ihr Sohn wieder zu ihr kommen. Vielleicht war das ja der Grund für die Schnüffelei und dass ärgerte sie noch mehr. Er war ein guter Junge! -
Das Abendessen war bereits überfertig als Borion endlich, etwas verspätet eintraf.
- Auch er hatte anscheinend schlechte Laune, dass spürte sie genau. Noch niemals hatte Borion es r geschafft, ihr gegenüber seine Gefühle ganz zu verbergen. -
Die alte Zwergin deckte den Tisch und beide aßen schweigend das bereitete Mal.
Als Borion zu sprechen anfangen wollte fuhr Takja ihm schnell über den Mund, hielt ihre andere Hand kurz an ihr Ohr und zeigte dann an die Decke ihrer Höhle. Borion verstand diese Geste und überlegte, was er jetzt sagen wollte.
„ Wie war heute dein Tag“, fragte er seine Mutter. Was Besseres viel ihm erst einmal nicht ein.
„ Ach naja, ich bin nicht so gut gelaunt denn der Winter ist hart und es gibt auf dem Markt noch kaum etwas anderes wie Bergmoos und Kraut zu kaufen. Ich kann dir kein gutes Mal anbieten“, entgegnete sie.
Wieder schwiegen sie beide. Keiner wusste, was er sagen sollte.
„ Vielleicht sollten wir etwas spazieren gehen“, begann der Drogelat nach einer Weile wieder, „Vielleicht lenkt es dich ein bisschen ab.“
„ Gute Idee“, entgegnete Takja erleichtert und zog ihre Schuhe an, „Lass uns gehen.“
Die beiden Zwerge schlenderten langsam und schweigsam durch die Gänge von Halbain, bis sie den großen Triot, den Zwergenpark erreichten. Der Triot war ein aus künstlerisch behauenen Steinen und Säulen bestehender Park. In dem die verschiedensten Berg- und Leuchtmoose gezüchtet, gepflegt und vermehrt wurden, welche die Zwerge aus Halbain für die verschiedensten Zwecke benötigten. Der Park diente zur Erholung und für die jungen verliebten Zwerge zum . Hier konnte man sich einigermaßen ungestört unterhalten.
„ Ist es nicht eine Bodenlosigkeit mich abzuhören“, beschwerte sich Takja leise.
„ Hast du denn die Hörröhren gesehen“, fragte Borion vorsichtig zurück.
„ Nein, aber ich weiß, dass jemand in meiner Behausung war. Dieser Jemand hat nichts gestohlen. Also hat er mir ganz sicher etwas gebracht“, entgegnete die alte Zwergin erregt.
„ Wir müssen auf alle Fälle vorsichtig sein“, brummte ihr Sohn etwas ungläubig.
Takja sah ihn aufmerksam an und sagte nach einer Weile:
„ Verstellen konntest du dich mir gegenüber noch nie besonders gut.“
Sie machte
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