Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
Vom Netzwerk:
wieder eine diplomatische Pause.
    „ Raus damit! Irgendetwas ist los.“
    Dann weitete sich ihre Augen vor entsetzten, denn sie ahnte, was ihr Sohn ihr hatte verheimlichen wollten.
    „ Nein“, wisperte sie, „du willst mich doch nicht schon wieder verlassen!“
    „ Ich kann nicht anders“, Borion versetzte die Wahrheit ein Stich ins Herz.
    „ Und du willst nicht etwa...“, die alte Zwergin konnte nicht weiter sprechen.
    „ Es sind außer dir meine einzigen Freunde hier“, flüsterte der Drogelat wehmütig. „Und sie haben eine wichtige Aufgabe vor sich, die für uns alle Konsequenzen haben könnte.“
    Takja blieb eine Weile still und haucht dann:
    „ Da ist Wahnsinn! Wie willst du es denn machen?“
    „ Ich weiß es nicht. Bei Hor, ich weiß es einfach nicht“, erwiderte Borion.
    „ Die Bergstollen kenne ich nicht mehr und oben kommen wir niemals hinaus.“
Beide Zwerge schwiegen eine Weile, dann klatschte Takja in die Hände:
    „ Wir haben ein neues Abfallsystem! Ein normal genährter Zwerg passt da nicht überall durch, aber wenn ich dich genau betrachte...“
    „ Willst du etwa sagen ich sei...“, Borion besann sich auf seine momentane Konstitution und schwieg. Er hatte zwar schon schön zugenommen, seit er hier war, aber nach „Zwerg“sah er wirklich noch nicht aus.
    Takja begann aufgeregt zu erzählen:
    „ Von jeder nobleren Wohnhöhle, jedem großen Marktbereich, den Stollen und von den Tempelanlagen geht ein Schacht weg, so dass ihr eure Flucht auch relativ gemütlich beginnen könntet. Ihr müsstet die Halbainer nur glauben machen, dass ihr ans Licht fliehen wollt.“
    „ Passt ein Mensch durch die Rohre“, unterbrach der Drogelat.
    Die alte Zwergin verzog das Gesicht:
    „ Ich würde sagen ..... hm, .... Die Wohnhöhlenabgänge sind zu klein und nicht unbemerkt zu erreichen. Die Tempelabfallrohre, .... vielleicht. Von den Stollen schon, denn dort kippen sie auch große sperrige Steine in Höhlen unter den Stollen. Die Abfallanlage wird dort allerdings immer an neue Plätze verlegt, wenn eine Höhle zu gekippt wurde. Ich wüsste nicht, wo die dortigen Rohre momentan genau liegen. Außerdem wird das Gestein in Höhlen geworfen, die nicht erschlossen sind und wohl selten einen Weg ins Freie haben. Man gerät dort wohl eher in eine Sackgasse.“
    Beide Zwerge sahen sich eine Weile schweigend an. Dann schauten sie sich verstohlen um und Borion fuhr leise mit ihrem Gespräch fort.
    „ Das alte Abfallsystem ohne den Bauschutt ging immer in die Tanslikkon - Höhlen. Von dort gibt es einen Fluss... und einen Weg nach draußen. .... Existieren die Höhlen noch?“
    „ Hm..... Ich glaube, ..... ich weiß es nicht. Wir benutzen sie nicht mehr, da es dort inzwischen zu viele Kobolde gibt, die nur auf unseren Abfall gewartet haben. Unser Zeug wird jetzt über lange Wege in den Tokkur-Fluß geleitet. Es reißt den Dreck dann mit sich.“
    Borion schüttelte sich:
    - Ihhh, Wasser! -
    Er lenkte seine Gedanken weg von dem unterirdischen Fluss und fragte:
    „ Wurde das alte Abfallsystem versiegelt?“
    Takja schaute ihn an und dachte angespannt nach:
    „ Öh, du fragst ein Zeug! … Ich glaube, dass die neuen Rohre zum Teil auf alten Wegen laufen. Es könnte sogar sein, dass man noch in die alten Höhlen kommen könnte, wenn man die religiösen Bannsiegel an den blinden Gängen öffnen könnte.“
    Sie machte eine kurze Pause, sah ihren Sohn mütterlich an und Borion wusste, dass sie gerade in schmerzhaften Erinnerungen gefangen war:
    „ Ich weiß dies, weil Noron damals noch die Rohre geschlossen und geweiht hat und ich dabei immer an dich denken musste. Aganil hatte damals deinen Platz erst kurze Zeit eingenommen. Noron erzählte mir immer, wie wenig hilfsbereit der neue Priesterlehrling war und wie sehr er dich bei solchen Aufgaben vermisste.“
    Beide Zwerge schwiegen wieder.
    „ Ich darf doch mit dir gehen, oder?“
    Diese Frage traf Borion wie ein Hammer.
    „ Aber Mama! Das ist doch reiner Wahnsinn!“
    „ Ich will dich kein zweites Mal verlieren“, hauchte die alte Zwergin.
    „ Vielleicht sehen wir uns niemals wieder!“
    Der Drogelat fasste sie fest an ihren Schultern und sah ihr in die Augen:
    „ Wir werden uns wieder sehen! Aber ich kann nicht auf diese Über-Tag-Wesen und dann noch auf dich aufpassen! Ich würde mir niemals verzeihen, wenn ich dich bei solch einer Aktion verlieren würde. Ich will ja eigentlich selber gar nicht gehen!“
    „ Aber du gehst.“
    „ Ja, weil ich

Weitere Kostenlose Bücher