Eine Reise beginnt
viel Anstrengung gelang es dem Zwergen das Siegel zu öffnen. Nach einer kurzen Pause öffnete er dann dass Schloss und das kleine Fensterchen zu dem alten Abfallsystem der Zwerge.
Er würde gerade so durch diese Luke passen. Die große Frage war, ob Valar nicht stecken bleiben würde.
„ Indo, jetzt brauche ich dich“, flüsterte der Zwerg leise. „Schlüpfe in den Gang dahinter und sage mir, wie viel Platz dahinter ist. Valar muss ein bisschen Raum haben, wenn sie hierdurch will.“
Als Borion dem Gambur mit der Laterne den Weg leuchten wollte, sagte dieser:
„ Borion, dass brauch ich nicht!
Ich sehe jetzt auch ohne Licht.“
„ Und dass sagst du mit jetzt“„brummte der Zwerg, „warum quäle ich mich dann mit der blöden Laterne ab!“
„ Das weiß ich doch nicht“, gab Indo unbeteiligt zurück.
„ Na Klasse!“, grummelte der Zwerg, „Sag das nächste Mal einfach etwas früher Bescheid, wenn du wieder etwas Neues kannst.“
Borion zog die Laterne wieder zu sich und Indo schlüpfte in den fremden Gang. Hinter der Luke war ein kleiner Raum, in dem die Menschenfrau zumindest auf Knien gehen können sollte. Der Raum roch nicht nur muffig, nein er stank. Er mündete in einen Gang, der ziemlich steil nach unten weiter ging. Der Geruch nach Abfall kam aus diesem Rohr ähnlichen Etwas. Valar hatte hier wenig Chancen auf Bewegung. Wenn sie in dem Gang vorwärts wollte, dann nur ihrer Länge nach, wie ein Stück Holz auf einem schmalen Fluss. Indo kletterte zurück und teilte Borion seine Beobachtungen mit. Der Drogelat nickte kurz und sagte:
„ Es ist also genügend Raum da, dass sich Valar durch die Luke winden kann. Mehr braucht sie auch erst einmal nicht zu wissen. Indo halt bloß deinen Mund, wenn wir absteigen. Ich bringe die Menschin sonst ganz sicher nicht hier rein.“
„ Bist du sicher, dass es keine Sackgasse für so ein großes Wesen ist“, fragte Indo unsicher,
„ Ich glaube, dass im Kerker zu sterben doch etwas gemütlicher ist.“
„ Ich habe das Abfallsystem früher mit erbaut, Indo. Sie wird durchkommen“, beruhigte Borion den kleinen Kerl, „Und außerdem kann ich immer noch zaubern, wenn es hart auf hart kommt.“
Indo nickte und lächelte:
„ Dann müssen wir nur eines verhindern:
nämlich deinen Tod.
Wenn sie merkt, wohin du sie führst.
Geräts dann nämlich du in Not!“
Borion nickte lächelnd. Ihm war wirklich nicht wohl in seiner Haut. Mit Valar hatte er eh so seine Probleme und Koperian.... An die Bergphobie der Elfen wollte er jetzt schon gar nicht denken.
„ Ich lasse zuerst Valar herunter klettern. Du musst ihr dann ein bisschen helfen durch das Loch zu kriechen. Rede ihr einfach gut zu und erzähle ihr wie viel Platz sie danach haben wird. Ich werde dann Koperian schicken und unseren Rucksack hinunter reichen. Valar muss dann alles am Seil zu sich ziehen. Ich werde als Letzter kommen und die Tür hinter uns wieder versiegeln. Erst wenn das vorbei ist sind wir für einen Moment sicher. Dann kann sich Valar ein bisschen über die Enge, die dann noch kommt brüskieren. So lange musst du sie beschäftigen, klar?“
„ Wie Fischeier“, Indo nickte und Borion runzelte die Stirn. Was für ein Vergleich!
Dann kletterte der Zwerg wieder nach oben.
Alles klappte so, wie es sich Borion erhofft hatte. Er kletterte als Letzter in das Abfallsystem, verschloss über sich den Tempel, löste das Seil und kletterte vorsichtig bis zu dem kleinen Türchen. Dann stieß er sich ab und sprang soweit es ging in das alte Kanalsystem hinein. Valar packte ihn und zog ihn in den kleinen Raum. Mit letzter Kraft verschloss der Drogelat die kleine Tür wieder und webte ein neues Siegel. Er hoffte, dass die Spuren in den Tempel erst spät entdeckt würden. Dann wäre es für eine Verfolgung auf alle Fälle zu spät.
„ Ich hoffe du hast einen guten Grund uns hier herunter zu locken“, gab Valar drohend und sehr langsam von sich, während der erschöpfte Zwerg die Laterne hoch hielt.
„ Ich hoffe auch, dir ist bewusst was Koperian hier unten mit dir macht, wenn er erst einmal wach wird.“
Der Zwerg lehnte sich müde an die Wand und ruhte für eine kurze Weile aus.
„ Es gibt keinen anderen Weg zur Flucht. Ihr müsst euch entscheiden: Kerker oder Abfall“, sagte er nur kurz.
„ Ich fand meine Zelle gar nicht so übel, im Gegensatz zu diesem Loch hier!“
„ Glaube mir, die Verhöre der Zwerge können das ganz schnell wieder wett machen.“
Valar zog sich in
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