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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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muss! Ich muss einfach!“
    Borion schnappte nach Luft.
    „ Wenn du wüsstest was ich alles gesehen habe! Wenn du wüsstest, wie es dort draußen ist! Wenn du wüsstest, was uns bevor steht!“
    Takja sah ihn mit Tränen in den Augen an, doch sie verstand nicht.
    „ Du kannst nicht mit mir gehen“, Borion war verzweifelt. Wie sollte er erklären, was kein Zwerg dieser Binge verstehen wollte, oder vielleicht konnte?
    „ Wieso setzt du dich überhaupt für einen..“, Takja spuckte kurz auf den Boden, „Elfen ein?“
    „ Äh, weil ich das jetzt nicht erklären kann... Aber es ist wichtig!“
    Der Drogelat war verwirrt. Er selbst hegte keinerlei Gefühle mehr für Koperian. Er folgte nur noch seinem logischen Verstand. Und er fühlte sich Indo und Valar verpflichtet. Er spürte, dass diese Einstellung in ihm nicht stimmen konnte. Der Elf und er hatten zu viel miteinander erlebt.
    Ihm kam eine böse Ahnung, doch die wollte er auf keinen Fall vor sich selbst aussprechen. Die Zwerge hatten nur noch für den Krieg offenen Augen und Ohren. Das war sonst nicht ihre Art. Schnell verdrängte er seine Gedanken wieder. Sie waren ihm zu unheilvoll. Doch selbst seine Mutter schien nicht zu erkennen was ihr Sohn da tat. Er musste schnellstens hier raus.
    „ Was ist so wichtig, dass ein Elf wichtiger ist als die eigene Mutter?“
    Das versetzt Borion ein Stich ins Herz.
    „ Nichts, außer unser aller Leben, unsere gemeinsame Zukunft und unser aller Freiheit“, entgegnete der Drogelat.
    „ Mama, alles was ich jetzt tue dient dieser Binge! Alles was ich jetzt mache, mache ich für unser Wiedersehen“, Borion weinte.
    „ Du musst mir jetzt einfach vertrauen.“
    Takja weinte und umklammerte ihren Sohn. Sie verstand nicht, doch ihr Herz ließ sie die Worte ihres Sohnes akzeptieren. Sie musste ihm helfen sie wieder zu verlassen.
    In stillem Einvernehmen trennten sie sich. Takja wollte die Täuschung vorbereiten, welche die ersten Verfolger in Richtung Bingenausgang bringen sollte. Borion selber ging in den Tempel um sich dort das Abfallsystem genauer anzusehen.
     

    Takja hatte Borion einen dicken Büschel Haare abgeschnitten und in ihrer Wohnhöle an die Schuhsohlen ihrer Ersatzschuhe gebunden. In einer Stunde würde sie den Weg in Richtung Gefängnis einschlagen und dann mit den Haarschuhen den Weg vom Verließ bis zu Koperians Zelle laufen. Dort würde ein Bündel mit weiteren Büscheln von Haaren auf sie warten. Mit diesen würde sie dann eine Fährte in Richtung Haupttor legen. Zwergenpriester konnten die Auren von Menschen und Wesen magisch verfolgen, wenn Spuren ihrer Körper oder Körperbehaarung noch in der Luft lagen. Genau diese Fertigkeit wollte der Drogelat in die Irre führen. Er selber würde der fliehenden Gruppe mit Gesteinselementen eine steinerne Aura verpassen. So konnten sich die Freunde einen kleinen Vorsprung sicher, bis der Schwindel aufgedeckt wurde. Borion hoffte nur, dass sie dann schon in den Höhlen von Tanslikkon waren. Die Kobolde würden die Zwerge aus Halbain dann von einer Verfolgung abhalten. Der Zwerg fragte sich nur insgeheim, was schlimmer sein mochte.
    - Eine Meute wilder Kobolde oder ein Verfolgungstrupp der Zwerge. -
     

    Langsam und andächtig schritt der Drogelat in den Tempel der Zwerge. Er liebte diesen Ort, an dem er Ruhe und Einsamkeit fand. Die kleinen unzähligen Kerzen erleuchteten den Raum leicht und erzeugten eine wohlige und heilige Atmosphäre. Borion ging zum Opferaltar vor. In der Zeit seiner Ausbildung zum Priester hatte er dort ein oder zwei Schafe geopfert und in zwergischen Ritualen seinen Göttern geweiht. Das Saubermachen und Aufräumen der Opferbestandteile war ihm dann immer zu wieder gewesen. Er vermutete, dass daher Aganil genau dort ein Abfallsystem hatte bauen lassen und er täuschte sich nicht.
    Vorsichtig begutachtete er das geschmiedete runde Gitter auf den Fußboden am Opferstein. Es war mit keinem Zauber versehen und ließ sich leicht entfernen. Die Öffnung darunter war groß genug, dass sie alle einigermaßen durch passen konnten. Plötzlich trat eine Gestalt von hinten an ihn heran und Borion fuhr zusammen.
    „ Die Wege Hors sind weise...“, antwortete eine vertraute Stimme.
    „ Doch meist unverständlich“, beendete der Drogelat.
    Noron nahm seine Kapuze ab und sah nachdenklich in das dunkle Loch vor ihnen.
    „ Das waren noch Zeiten, als ich da hinein musste. Ich hätte deine Hilfe gebrauchen können.“
    „ Ich hätte sie dir auch lieber

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