Eine Reise beginnt
sich zurück. Man konnte förmlich in der Luft fühlen, wie sie unter Dampf stand.
Koperian stöhnte.
„ Wir müssen weiter. Uns bleibt nicht viel Zeit“, sagte der Drogelat entschieden.
„ Indo, du gehst immer ein Stück vor und schaust wo Platz zum Halten ist. Die weitere Reise wird jetzt eher einer langen und engen Rutschpartie gleichen.“Borion grinste müde.
„ Bildet euch einfach ein, ihr seid Müll.“
„ Ha, ha, ha““, maulte Valar, die sich gerade im Licht umzuschauen begann.
„ Wo ist denn nun der Ausgang?“
„ Dort“, Borion zeigte auf den röhrenförmigen engen Gang.
Wie in einem Reflex griff die Menschin an ihren Gürtel, da wo sonst das Schwert hing und schrie wütend.
„ Da soll ich runter? Ist dir klar wie eng das ist? Was ist, wenn ich stecken bleibe? Ich will sofort in meine gemütliche Kerkerzelle zurück!“
„ Überlege was du da sagst“, gab Borion zurück, „denk an euer Vorhaben, nach Hahm zu gehen!“
„ Ich sterbe lieber in einer Zelle, als eingeklemmt mitten im Berg!“
„ Vertraue mir, ich kenne die Gänge! Du wirst nicht hängen bleiben.“
„ Das ist doch ein Witz! Du spielst doch nur mit dem Glück! Wie lange warst du nicht mehr hier?“
„ Ich habe die Gänge mit gebaut! Sie sind schon lange nicht mehr in Betrieb und daher sicher auch nicht groß verändert worden! Du passt da durch.“
„ Ich würde dich jetzt am liebsten umbringen!“schrie die Menschenfrau mit panischem Unterton in der Stimme.
„Spar dir dein Vorhaben bist du in Sicherheit bist! Ich bin euer Weg nach draußen!“
Borion und Valar schauten sich in die Augen – Valar eher voll Angst, als Zorn. Borion wiederstand ihrem Blick und vermittelte Entschiedenheit. Die Luft zwischen ihnen schien zu knistern.
Zähneknirschend sagte Valar:
„ Ich schwöre dir, wenn ich hier nicht lebend heraus komme, dann wirst du das garantiert auch nicht, und wenn es das Letzte ist, was ich machen werde.“
„ Sei unbesorgt“, giftete der Drogelat die Menschenfrau an, „ich kann gewiss nicht mehr zurück und wenn du stecken bleibst, dann vor mir. Jetzt überlege, welche Möglichkeiten ich habe.“
Die Menschin atmete tief durch, wendete langsam den Blick von dem Zwerg und kroch auf das kleine Loch zu, durch dass sie sich jetzt quetschen musste.
„ Und wozu das Ganze? Wo werden wir raus kommen, wenn wir raus kommen?“
„ In einer großen Höhle mit einem unterirdischen Fluss. Dieser trug früher den Müll fort und wird dann uns wieder an die Welt des Lichtes bringen.“
„ Was für eine Vorstellung“, brummte Valar, schluckte und musterte den dunklen und engen Einstieg, der vor ihr lag. Indo sprang vor ins Dunkel. Die Menschin ließ eine Weile vergehen, klammerte sich an die Laterne, die Borion ihr überließ und ließ sich in den Gang nach unten gleiten.
Nach einer kleinen Weile schob Borion den bewusstlosen Elfen nach und folgte dann der Gruppe mit dem Rucksack im Schlepptau in den Berg.
15.) Kaver und Mirkon
Mit geschlossenen Augen schossen sie in die Tiefe. Hart schürften die Schultern und Arme an den alten Wänden des Abfallsystems entlang. Valar konnte – nein - wollte nicht mehr denken. Sie konzentrierte sich ganz darauf ihren Körper anzuspannen und die harten Stöße ein wenig abzufangen. Sie waren jetzt so schnell, zu schnell für einen Stopp.
- Hoffentlich landen wir weich, - dachte sich die Menschenfrau.
Ein harter Aufprall bei dieser Geschwindigkeit konnte das Aus für die ganze Gruppe bedeuten.
- Ob Koperian schon wach war? –
Sie stellte sich seinen jetzigen Zustand besser nicht vor. So zu Bewusstsein zu kommen war sicher der schlimmste Alptraum, den es geben konnte.
Die Rutschpartie schien unendlich viele Momente zu dauern. Eine Ewigkeit in dieser Dunkelheit. Doch dann war sie abrupt zu Ende. Valar rollte sich instinktiv zur Seite, damit die Nachfolgenden nicht auf ihr landen mussten. Die Landung war weich verlaufen, doch der Gestank, der sie erwartete, verschlug ihr den Atem. Koperian schlug neben ihr auf und schnell zog sie den Elfen zur Seite. Er war steif vor Angst. Kurz danach traf Borion ein und verfehlte den Elfen nur knapp. Fluchend rollte er sich in dem stinkenden Zeug zur Seite.
„ Hier entlang!“, flüsterte Indos bekannte Stimme und etwas weiches und leichtes sprang auf ihre Schultern.
„ Indo! Ich kann nichts sehen“, sage sie zaghaft.
Der kleine Gambur drehte ihr den Kopf in eine bestimmte Richtung.
„ Hier entlang,
ich
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