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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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dabei immer zwischen Instrument, und Gesang und begleitete beides mit seinen Füßen, mit denen er den Takt dazu schlug. Es kam eine heitere und ungezwungene Stimmung auf und selbst Borion schien langsam den Verlust der Dachonen zu verschmerzen. Koperian sang in der Sprache der Menschen von Triman und vermied Lieder, die direkt auf Saraganthiél hinwiesen. Er sang von den warmen und den kalten Tagen, er sang von den Bäumen und den Tieren und kaum einer merkte, wie der Tag verging und es zu dämmern anfing. Indo erschien als die Sonne schon fast untergegangen war und setzte sich still mit an den Tisch. Er wippte und schaukelte im Rhythmus der Lieder mit, die er so gut kannte. In langen Wintermonaten hatten Koperian uns er immer zusammen musiziert, wobei der Elf dem Gamburen eine kleine Holzflöte geschnitzt hatte, die der kleine Halbkobold nun vermisste. Als der Druide fast mit seinen Weisen fertig war kam Oig in die Kajüte und unterbrach die Stimmung. Kurz räuspernd sagte er: „Ahüm, werte Magier, es ist Zeit, denn die Nacht bricht herein."
    Die beiden roten Falken rafften sich auf, dankten Koperian für die schönen Lieder und stiegen an Deck. Langsam merkten alle Gäste, dass die See rauer geworden war und das Schiff mit Wucht auf und ab schaukelte. Borion, der bis jetzt seine Seekrankheit glücklich verdrängt hatte lief sichtlich grün an und auch Koperian verspürte zum ersten mal eine leichte Übelkeit im Magen, die immer aufkam, wenn sich das Boot in ein Wellental bewegte. Während der Elf an die frische Luft flüchtete, saß Borion betreten auf seiner Koje und blickte apathisch auf die offene Kajütentür. Nicht um alles in der Welt würde er sich noch einmal an Deck begeben. „He, kleiner Halbkobold", lächelte er mit Leid verzerrten Gesicht, „"ich bewege mich auf dem Schiff nicht sonderlich gerne. Kannst du mir vielleicht einen Eimer vom Koch besorgen?“ Indo schaute den Zwerg verdutzt an. „Ist euch Übel, ist euch schlecht?"
    „ Blöde Frage"; knurrte Borion zurück, „willst du, das ich in die Kajüte kübel?“
    „ Nein, das wäre schlecht denn Gestank mag ich nicht so recht", entgegnete Indo, "ich hole, was erleichtern kann, doch redet mich mit Indo an.“
    „ Wenn es weiter nichts ist, gerne, Indo". Der Zwerg schien sehr erleichtert zu sein, dass Indo seinem Wunsch so schnell folgte. Borion fühlte sich einem Kampf nicht sonderlich gewachsen, denn bei jedem Wort stieg es in ihm hoch. Kaum hatte der Gambur einen Eimer, der fast so groß wie er selber war herein gezerrt, da stürzte sich der Zwerg auch schon darüber und gab seinen Bedürfnissen freien Lauf. Indo verzog das Gesicht und floh an Deck, wo er seinen Freund vermutete. Die Magier hatten sich an den Mast gesetzt und dort festbinden lassen. Koperian hatte sich am Heck des Schiffes ins Meer übergeben und befand sich wieder in Richtung Kajüte als er auf Indo traf. Nach Sonnenuntergang sollte bis auf den Kapitän am Ruder und den Magiern am Mast keiner mehr an Deck. Zu gefährlich und zu stürmisch waren die düsteren Nächte auf dem Meer. Die Magier wollten einen Schutzzauber um das Boot legen und der am Ruder festgebundene Oig sollte das Schiff dabei auf Kurs halten.
    Als Koperian und Indo wieder in die Kajüte stiegen, hatte ein Matrose den Eimer schon geleert und unter dem in seiner Koje hängenden Zwerg gestellt. Es roch noch etwas säuerlich und der Elf wäre am liebsten gleich wieder umgekehrt, aber er musste tapfer unten bleiben und sich den Eimer im Notfall mit Borion teilen. Indo schien das alles nicht zu berühren. Er kletterte in seine Schlafstätte und schlief sofort ein. Allmählich hörte das Schiff auf zu schwanken. Es wurde so ruhig, als hätte man einen Hafen angesteuert und alle Mägen beruhigten sich langsam.
    Während die Magier ihren Dienst taten schliefen Borion, Indo und Koperian tief und ruhig bis zum anderen Morgen.
    Als bei Sonnenaufgang Falkran und Silven in die Kajüte betraten, erschraken alle anderen. Gestützt von Matrosen und halb bewusstlos wurden die Magier in ihre Kojen gebettet. Zwei Küchenjungen bekamen die Aufgabe den Geschwächten ein bisschen Suppe einzuflößen. Die Pupillen der Magier waren weit geöffnet und die beiden Männer selbst schienen der Lider nicht Herr zu sein. Borion trat an sie heran, schloss ihnen die Augen und flüsterte zu Koperian: „Sie sind völlig entkräftet. Wir müssen leise sein, bis sie einigermaßen wieder ansprechbar sind. Ich denke, wir sollten jetzt erst

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