Eine Reise beginnt
konnte erst in den letzten Jahren zu Koperian gestoßen sein, so jung wie er aussah. Die Gemeinschaft mit dem Halbkobold konnte man in seinen Gedanken daher vernachlässigen.-
„ Wenn wir Targun ohne Zwischenfälle verlassen haben, können wir in Sebreah, der Grenzstadt von Gònhaven wieder anlegen. Wenn alles gut geht sind wir zwischen Bargohr und Sebreah ungefähr drei bis vier Tage unterwegs. Dann segeln wir durch die Inselgruppe von Largas zur Hauptstadt dieser Inseln nach Obswanehl. Dort werden wir den ältesten Sohn des Fürsten von Largas an Bord begrüßen dürfen, der uns bis nach Hahm begleiten wird. Wir ankern dann noch in Ghontova bevor wir nach Nomrebslevar kommen. Im Norden außerhalb dieser Stadt liegt Hahm. Wir sollten insgesamt neun bis 12 Tage brauchen", beendete der junge Magier seinen Bericht.
„ Ihr habt so viele verschiedene Länder erwähnt, Silven", meldete sich Koperian zu Wort, „passieren wir wirklich so viele?“
„ Ja.“
„ Faszinierend", erwiderte der Elf. „Und es sind alles Menschenländer", fragte er weiter.
„ Ihr meint, ob es noch andere Rassen gibt", fragte Falkran, der sich jetzt in das Gespräch einschaltete. Wir kennen leider nur die Küstenregionen. Doch ich glaube es gibt in den vielen massiven Gebirgsausläufern Zwerge und andere Wesen. Ein großes Elfenreich, so erzählt man liegt zwischen Liwa und Gónhaven, tief im Landesinneren. Doch Genaues weiß ich leider nicht.“
„ Halbain, meine Heimatbinge liegt auch dort. Doch ich war schon lange nicht mehr zu Hause. Früher haben wir mit den Menschen in Gónhaven gehandelt. Aber das kann sich auch geändert haben", mischte sich Borion ein. Sie saßen noch eine ganze Weile zusammen und erzählten voneinander.
Am ersten Tag kamen sie gut voran. Die See war einigermaßen ruhig und der Wind stand so günstig, dass sie vor ihm her segeln konnten. Der Kapitän war zufrieden und gesellte sich, wenn es seine Pflichten zuließen zu den Gästen. Borion packte Halon-rá, ein Runenspiel der Zwerge aus und brachte es den anderen bei. Das Spiel umfasste viele Holzplättchen, auf denen jeweils eine Zwergenrune eingeritzt worden war. Es konnten alle mitspielen. Die Runen kamen in einen Sack und jeder durfte eine ziehen. Borion erklärte sich zum „Hakten“, dem Spielführer, und eröffnete das Spiel.
Es kam eine gute Stimmung auf und alle ließen sich von den Runen faszinieren.
Nach einem ganzen Spieltag war Koperian noch nicht hinter das Geheimnis der Hölzerordnung gekommen und hatte nur zweimal gewonnen. Da er aber kein Geld besaß, hatte er ein Versprechen abgeben müssen. Borion und die Magier wollten Elfenlieder hören und der Druide hatte am Abend mindestens drei Lieder zu singen. Der Zwerg, der die Rolle des Hakten übernommen hatte saß vor einem kleinen Goldmünzenschatz und strahlte. Silven, der mit seinen restlichen zwei halben Drachonen ebenfalls viel Geld eingebüßt hatte, blieb als einziger nicht ausgeschiedener Spieler über den letzten Runenreihen sitzen und focht den letzten Zweikampf mit Borion aus. Die Luft schien zu knistern und niemand traute sich nur laut zu atmen.
Plötzlich viel Koperian auf, dass er den Gamburen schon den ganzen Tag nicht gesehen hatte. Er erhob sich leise, wie eine Katze und schlenderte zur Tür und stieg an Deck. Nachdem er sich versichert hatte, das Indo von den Matrosen auf Deck gesehen worden war, ging er zurück um sein Versprechen einzulösen. In der Kajüte war das Spiel inzwischen beendet worden und Silven strahlte. Er hatte nun acht Drachonen vor sich liegen. Borion saß mit düsterer Miene in einer Ecke. Noch nie war er als Hakten im letzten Spiel von einem einzigen Spieler und noch dazu von einem Menschen geschlagen worden.
- So sind die Zwerge in den Elfenliedern beschrieben -, dachte Koperian und grinste still in sich hinein. Dann ging er in den Raum, formte einen gelblichen magischen Rauch, den er als kleine Wolke über seinen Handflächen schweben ließ. Es war der einzige Zauberspruch, den wirklich jeder Elf beherrschte und es war der erste Zauberspruch den ein Elf als Kind erlernte. Der Zauber gehörte zu der Namenszeremonie eines Elfenkindes. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Elfenkind ein Musikinstrument zu spielen gelernt. Mit dem Zauber konnte es nun sein reales Instrument durch ein magisches ersetzen. Koperian formte gekonnt aus dem Nebel eine kleine Flöte, ließ diese in seine Hände schweben und begann die versprochenen Lieder zu spielen. Er wechselte
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