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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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Stumm lag er in seinen Fellen und ruhte sich von der Nacht aus. Halb träumte er von den letzten Vorfällen und halb folgte er dem Rumpeln des Wagens. Plötzlich sprang ein kleiner Schatten auf seinen Bauch. Nur schwer konnte sich der Druide auf das Zwicken und Rütteln konzentrieren, welches ihn aus seiner Apathie herausreißen sollte. Koperian merkte plötzlich, wie ausgetrocknet sein Mund war. Langsam sagte er: „Wer da?“
    „ Koperian, mein alter Freund“, die Stimme Indos schien sehr weit weg zu sein. „Oh! Was für ein Leid!“
    „ Indo", langsam erinnerte sich Koperian an sein Ziehkind, „was tust du hier?“
    „ Ich? Das fragst du noch? Bin knapp entkommen, dem Gefangenenjoch", sagte der Gambur leise. Koperian bewegte seine Lippen, doch Indo legte liebevoll seinen Finger auf sie und gebot den Elf zu schweigen.
    „ Sprich nicht und hör mir lieber zu. Ich lasse dich gleich wieder in Ruh.
    Wenn ich weiß, wie es weiter geht, dann komm ich wieder, und sag wie es steht.“
    „ Es ist gut, dass wenigstens du frei bist. Geh bitte, dann muss ich nicht weiter an dich denken"; erwiderte der Elf.
    „ Hä", fragte der Halbkobold beleidigt.
    „ Er durchforscht meine...", dem Elfen war es schwer dieses Wort auszusprechen, „...Ge..dan..ken."
    „ Ach du gelbe Spinne", hauchte Indo und verschwand so leise und schnell, wie er gekommen war.
    Koperian fing an, immer wieder die gleichen Verse eines elfischen Liedes aufzusagen. Allmählich gelang es ihm, seine aufflackernde Hoffnung wieder zu begraben und sich in seine Apathie zurück zu versetzen.
    Der kleine Halbkobold huschte auf die Deichsel des Gefängniswagens, kauerte sich verstört zusammen, konzentrierte sich darauf, sich unsichtbar zu machen und dachte nach. Er musste wieder zu Lihn, denn dort war der Priester bis jetzt noch am seltensten aufgetaucht. Dieser Targun hatte die Anwesenheit des Gamburen von Anfang an spüren können und streifte wenn er Zeit hatte durch die Karawane. Dabei schien er die Orte, an denen sich Indo aufhielt immer zielsicherer erspüren zu können. Für den Halbkobold wurde es dafür immer gefährlicher, sich frei in der Karawane zu bewegen. Lihn musste etwas Besonderes an sich haben. In ihrer Gegenwart hatte der Priester noch nie nach Indo gesucht. Vielleicht konnte sie auf irgendeine Weise die magischen Sinne des Priesters verwirren. Das Pferd war der einzige Ort, an dem der Targuneraner den Halbkobold anscheinend nicht spüren konnte. Ohne lange zu warten sprang Indo vom Wagen um erst wieder auf dem Rücken der Stute bei der er große Geborgenheit empfand halt zu machen.
     

    Der Gefangenenzug folgte streng seiner eingeschlagenen Richtung. Die neuen Sklaven wurden immer tiefer ins Hinterland hineingeführt. Der Winter meldete sich an, die Nächte wurden eiskalt und es fing an zu schneien. Borion kämpfte mit seinen Wunden und wurde zusehends schwächer. Seine Wächter scherten sich nicht um seinen Zustand, im Gegenteil. Sie kosteten jede Minute aus, in der Zeit blieb, den Zwerg erneut zu treten und zu schlagen. Borion ließ sich von alle dem nicht viel anmerken. Der Zwerg in ihm gebot ein stolzes und unempfindsames Auftreten. Innerlich brach er spätestens wenn die Sonne unterging zusammen.
    Koperian war in seinem Wagen für niemanden zu erreichen. Der Priester hielt sich seit geraumer Zeit nur noch in der Nähe des Wagens auf. Er hatte Bilder aus des Elfens Gedanken ziehen können. Gedanken um und Bilder von einem kleinen, ihm unbekannten Wesen, welches ihn stark an die Kobolde des Hinterlandes erinnerte. Er wusste auch, dass dieses Wesen magische Kräfte besaß und dass er diese schon des Öfteren gespürt hatte. Dieses Etwas war da und es wollte zu dem Elfen. Für ihn stand fest:
    - Er würde jeden Kontakt zwischen diesem Wesen und dem Elfen verhindern. -
    Der Targunpriester konnte sich nicht erklären warum er die Magie des unbekannten Wesens immer wieder verlor. Sie war so eindeutig und stark zu spüren. Manchmal stand das Wesen direkt vor ihm, einfach zum Greifen nahe und dann plötzlich wieder weg, wie bei einer Kerze, deren Wärme man spüren konnte und welche dann die Kälte der Nacht hinterlies, sobald sie ausgeblasen wurde.
     
    Eliáhl hatte mehr Abstand zu der Karawane gehalten. Die Menschen des Hinterlandes sahen den Piraten immer ähnlicher und kein einfacher Mensch schien sich frei und ungezwungen bewege zu können. Nur die besser Gekleideten dieses Landes und ihre kleinen Eskorten, waren auf dem schlechten und

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