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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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konnte. Borion war anfangs erschüttert gewesen. Ihre Hoffnungen auf eine Flucht waren gesunken. Doch dann hatte der Targuneraner einen ersten großen Fehler begangen. Er hatte den Druiden aus dem Wagen und damit aus seiner Kontrolle geschafft um sich mehr mit dem Mädchen beschäftigen zu können. Auch dem Priester schien die Kraft langsam auszugehen und der Zwerg sah darin ihre Chance. Da der Zwerg der Sprache der Targun mächtig war, hatte Borion immer wieder versucht den Priester in Gespräche zu verwickeln. So hatte sich der Targun nicht lange und nur schlecht mit den Gedanken Eliáhls auseinander setzen können. Der plötzliche Aufruhr im Lager und die Flucht von Lihn und Koperian hatten dann bei den Gefangenen im Wagen dann wieder Hoffnungen auf Rettung entfacht. Hasserfüllt kam am Morgen dann der Priester in den Wagen. Anscheinend musste er sich, um sein Selbstwertgefühl zu stärken Macht demonstrieren. Lange und herausfordernd schaute er auf Eliáhl und Borion.
    Dann sagte er zum Zwerg gewandt:
    "Keine Hoffnungen, Zwerg. Mir werden bald alle wieder gehören und ich werde dann Zeit genug für euch alle haben."
    Danach verließ er bitter grinsend den Wagen und sammelte seine Soldaten im Lager.
    Borion sah zu Eliáhl hinüber, die gerade aus einem leichten und mit Angstträumen versehenen Schlaf erwacht war. Wie bei allen bösen Wassergeistern sollte er einer Tauben erklären, was passiert war. Er hielt seine Fesseln hoch und amte mit seinen Händen die spitzen Ohren von Koperian nach. Eliáhl lächelte und nickte. Nun mute er überlegen.
    „ Wie zum Kormain erkläre ich dir jetzt die Flucht des Elfen", brummelte er gedankenverloren vor sich hin. Dann deutete er auf den Platz, auf dem der Druide gefangen gelegen hatte und das Mädchen lächelte. Dann signalisierte Borion, dass Koperians Fesseln kaputt waren und machte mit seinen immer noch brennenden Fingern Laufbewegungen auf seinem anderen Arm. Der Zwerg sah an den staunenden und strahlenden Augen, dass Eliáhl verstanden hatte. Aufgeregt machte sie ein paar wilde Zeichen in die Luft, die der Zwerg jedoch nicht verstand.
    „ Bei Hor, rede langsam mit mir", murmelte er. Die Halbelfe musste ihn verstanden haben und wiederholte ihre Bewegungen langsamer. Sie zeigte auf sich, Borion und auf ihre Ketten. Dann signalisierte sie ein Zerreißen ihrer Fesseln. Ihre Finger liefen über ihren Arm um dann hinter dem Arm weg zu tauchen. Sie tat kurz, als würde sie beten und Borion wusste, dass sie den Priester beschrieb. Beide wussten sie, dass Targuneraner sie als Köder betrachtete. Sie mussten schnell und wenn möglich auf eigene Faust aus ihrem Gefängnis raus. Der Priester war mit einem Suchtrupp unterwegs. Das hatten sie laut und deutlich hören können. Also war jetzt die beste Zeit, um auszubrechen. Die beiden Gefährten sahen sich an und nickte fast im gleichen Augenblick.
    „ Na gut, dann lass uns schnell überlegen, wie wir diese anstellen", murmelte Borion vor sich hin.
    Eliáhl zog eine Kohle aus der Feuerschale und warf sie auf ihr Strohlager. Im Wagen fing es an fürchterlich zu qualmen und zu brennen.
    Borion schrie:
    „ Bist du des Wahnsinns?“ und in der Sprache der Targuneraner: „Feuer! Hilfe, Feuer!"
    Gitterstäbe und Ketten begannen heiß zu werden und als die ersten Targunwächter in den Wagen stürmten, hatten die Flammen die Gefangenen schon umzingelt. Die Handgelenke des Zwerges schmerzten. Langsam fraß sich die Glut der Fesseln durch die Kleider zu seiner Haut durch und er fluchte:
    „ Aua! Elfen oder Halbelfen, dass ist mir egal. Nie wieder in ihren Klauen, nie wieder!"
    Die Wächter schleiften die Gefangenen hinaus und befreiten sie von ihren Fesseln. Obwohl der Zwerg von fünf Menschen in Schach gehalten wurde atmete er demonstrativ auf und murmelte:
    „ Hogar emor mehong sank!“
    An dem Hals des Zwergen formte sich eine, aus lauter kleinen bunten Quarzkugeln bestehende Halskette. Er hob die Hand und sagte laut und deutlich in der Sprache der Targuneraner:
    „ Ich bin sehr wütend!“
    Die Kugeln lösten sich vom Hals, wo früher nur eine Tätowierung dieser Kettenform sichtbar gewesen war. Die Quarze der Kette waren nicht miteinander verbunden. Nun begannen sie zu schweben und sich wild umeinander zu drehen. Es entstand so der Eindruck eines kleinen Wirbelsturmes, der auf der Handfläche des Zwergen zu tanzen begann. Die Targuneraner wichen erschrocken zurück. Borion machte mit seiner freien Hand eine Wurfbewegung in den

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