Eine reizende Diebin (German Edition)
loslassen. Er wollte ihren Körper nicht verlassen. Er hätte sich keine Sorgen darüber machen müssen. Sie forderte nicht, von ihm freigegeben zu werden. Vielmehr hielt sie ihre Arme und Beine um ihn geschlungen, als ob sie ihn nie wieder freigeben wollte.
Als er wieder genug Energie hatte, um seinen Kopf zu heben, tat er es um sie anzusehen. Sie war schöner als vorher, wenn das überhaupt möglich war.
Zärtlich strich er seine Lippen über ihre und küsste sie nur einen Hauch.
„Ich hoffe, du hast nicht vor, heute Nacht zu schlafen“, murmelte er.
Olivia gab ihm ein vielversprechendes Lächeln. „Meine beste Arbeit mache ich nachts.“
8
(zurück zum Anfang) (zu Kapitel 8 auf Englisch)
In dem Moment als Marcus erwachte, wusste er, dass Olivia weg war. Und mit ihr sein kostbares Vestalin Armband.
Sie hatte ihn letzte Nacht erschöpft, als ob sie einen Rekord aufstellen wollte. Es war weit nach drei Uhr morgens gewesen, als er zusammengebrochen war und keinen einzigen Muskel mehr bewegen konnte. Innerhalb von Minuten war er eingeschlafen, sein Gehirn ohne jeglichen klaren Gedanken.
Er hatte sich von seinen Schwanz führen lassen und sich in einen perfekten Idioten verwandelt. Was in aller Welt hatte ihn auf die geniale Idee gebracht, ihr das Armband tragen zu lassen? Hatte er völlig den Verstand verloren, nur weil er fabelhaften Sex mit ihr hatte?
Jede Minute wurde ein Trottel geboren, und jetzt war er dran. Natürlich hatte sie Sex benutzt, um zu bekommen, was sie wollte. Und er hatte es ihr leicht gemacht. Er hatte sich freiwillig benutzen lassen. Ehrlich gesagt, wenn er so dumm war, verdiente er es auch nicht anders.
Er hatte ihr eine Lektion erteilen wollen und stattdessen hatte sie ihm eine noch größere erteilt: Vertraue nie der Frau in deinem Bett!
Marcus schwang die Beine aus dem Bett und griff nach dem Telefon, um den Diebstahl der Polizei zu melden, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne. Er spürte jede einzelne Zelle in seinem schmerzenden Körper. Schmerzend, ja, aber gut schmerzend. Die Nacht und alles, was sie getan hatte, erschien vor seinen Augen. Was für eine Frau! Sinnlich, abenteuerlich, zärtlich, heiß, unersättlich und einfach nur erstaunlich, alles in einem.
Er ergriff den Telefonhörer und wählte.
Etwas mehr als eine Stunde später stand Thomas vor seiner Haustür.
„Was unternimmt die Polizei?“, fragte Thomas anstelle einer konventionelleren Begrüßung.
Marcus winkte ihn in die Küche und setzte sich wieder, um sein Frühstück zu beenden.
„Tee?“
„Natürlich. Also, was sagen sie? Ist sie ihnen bekannt?“ Thomas nahm eine Tasse und fügte Milch hinzu, bevor er einen Schluck nahm.
„Ich habe die Polizei nicht angerufen.“
Unfreiwillig spuckte Thomas Tee aus seinem Mund. „Was? Spinnst du? Sie könnte ja schon weiß der Teufel wo sein!“
Unbeeindruckt von dem Ausbruch seines Freunds, wischte Marcus mit seiner Serviette auf. „Ich werde die Polizei nicht einschalten. Ich hab’s ihr versprochen.“
„Bist du total beklopft? Du hast einer Diebin was versprochen?“
Thomas sah ihn an, als ob er aus dem Irrenhaus entkommen war. Ja, er musste mit Olivia abrechnen, aber er wollte derjenige sein, der die Abrechnung machte, nicht die Polizei.
„Du weißt, wie sie aussieht, also kannst du mir helfen, sie zu finden.“
„Und wie sollen wir das anstellen? Wir wissen doch nicht mal, wo wir anfangen sollen.“
Marcus schüttelte den Kopf. „Im Gegenteil. Sie hat einen Abschluss in Kunstgeschichte. Wir fangen bei den Colleges in London an. Mit deinen Verbindungen zu praktisch allen Akademikern in der Stadt sollte es nicht allzu schwierig sein, herauszufinden, wer sie ist. Sie ist jung, wahrscheinlich unter dreißig, also werden wir nicht weiter zurückgehen müssen als sieben oder acht Jahre. Sie sagte, ihr Name ist Olivia.“
Thomas stieß unverblümt den Atem aus. „Quid lucrum istic mihi est?“
„Muss da immer was für dich rausspringen?“, fragte Marcus.
„Du weißt, was ich will.“
Marcus wusste nur zu gut. Thomas begehrte ein Artefakt, das mit den Ruinen von Machu Picchu in Verbindung stand und das Marcus besaß. Thomas versuchte schon seit Monaten, es ihm abzujagen.
„Okay.“
„Na, dann lass uns mal anfangen“, antwortete Thomas.
Thomas berief sich auf Gefälligkeiten, die ihm ein paar Leute schuldeten, um ihnen Zugang zu den Dateien der ehemaligen Studenten zu verschaffen, und sie machten sich an die Arbeit. Sie
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