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Eine riskante Affäre (German Edition)

Eine riskante Affäre (German Edition)

Titel: Eine riskante Affäre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
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Sicherheit brauchen. Wissen Sie, warum ich Sie bis ganz nach oben gebracht habe, Miss Whitby?«
    »Weil Sie unten keine Gästezimmer mehr frei haben? Die sind immer so ungastlich und eng … «
    »Sie sind so weit wie irgend möglich von meinem Schlafzimmer entfernt. Das ganze Haus liegt zwischen uns. Wie groß auch immer meine Versuchung sein wird, ich werde nicht herschleichen, um mitten in der Nacht an Ihre Tür zu klopfen. Wenn Sie eine anständige Frau sind, ist das hier Ihre Festung. Doch das sind Sie nicht, oder?«
    Es gab nichts, was sie dazu noch hätte sagen können. Sie hatte sich nie in der glücklichen Lage befunden, sich Anständigkeit leisten zu können.
    »Mein Schlafzimmer liegt zwei Treppen tiefer, die fünfte Tür rechts. Wie lange dauert es, bis Sie zu mir kommen?«
    »Ein oder zwei Jahrhunderte.« Sie leckte sich über die Lippen. Das hätte sie lieber lassen sollen. Sie wusste es in dem Augenblick, als sie es machte. Kennett starrte auf ihren Mund. »Niemals.«
    »Womit Sie schon wieder gelogen haben, Miss Whitby. Sie besitzen keinerlei Anstand, nicht wahr?«
    Er ließ seine Hand locker unter ihrem Haar ruhen. Diese Hand hatte etwas mit ihr im Sinn. Jess konnte spüren, wie sie darum flehte, über ihren Rücken hinabzugleiten und sie zu berühren. Überall.
    »Ich möchte nicht, dass Sie mich anfassen.« Dennoch wich sie nicht zurück.
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht. Diese Spannung, die just in diesem Augenblick zwischen uns herrscht. Ich will Sie. Sie wollen mich. Die Atmosphäre in diesem Raum ist so geladen, dass mir die Haare zu Berge stehen.« Mit den Fingern, und zwar nur mit den Spitzen, fuhr er ihr über den Rand des Ohres. Ihr Körper antwortete mit zunehmender Wärme zwischen den Beinen. »Tun Sie nicht so, als spürten Sie es nicht. Sie sind nicht mehr unberührt.«
    Doch sie wünschte, sie wäre es noch. In jenem Augenblick hätte sie vieles darum gegeben, ihn nicht zu verstehen.
    So manches Mal hatte sie sich gefragt, ob sie je einen Mann fände, mit dem sie ins Bett gehen wollte. In all den Jahren seit Ned war das nie geschehen. Sie konnte gar nicht zählen, wie viele Nächte sie damit verbracht hatte, sich zuckend in den Laken zu winden, ein Kissen zu besteigen und so zu tun, als würde sie von einem Mann berührt werden. Sie hatte eine ganze Armee von Bankiers, Kaufleuten und netten jungen Soldaten getroffen, die mit lüsternem Lächeln und aufdringlichen Händen versucht hatten, sich an sie heranzumachen, wenn sie sie allein erwischen konnten.
    Nicht alle von ihnen hatten es auf das Geld ihres Vaters abgesehen. Einige von diesen Männern hatte sie gemocht. Doch von keinem einzigen hatte sie sich umschlingen und ihr Innerstes erobern lassen.
    Als Kennett ihr ganz sanft den Hals hinabstrich, spielte ihr Körper einen musikalischen Dreiklang für ihn.
    Er hauchte: »Bemerkenswert. Sie sind bemerkenswert. Wussten Sie das? Gestern Nacht dachte ich, dass mir in der moderigen Gasse eine Meerjungfrau ins Netz gegangen wäre. Etwas Magisches.« Schwarzes Feuer wand sich in seinen Pupillen. Wenn sie sich jetzt entspannte, und sei es nur für einen kurzen Moment, würde sie in ihn hineingezogen werden, in all dieses Feuer, und darin verbrennen. »Sie sind auf die Lane gekommen, weil Sie mit Ihrem Blick, Ihrem Haar und dem feucht auf der Haut klebenden Kleid ein Netz über mich auswerfen wollten. Und bei Gott, Sie haben mich gefangen. Doch dann haben Sie sich selbst darin verstrickt. Das gehörte nicht zum Plan Ihres Vaters. Emotionen irgendwelcher Art waren nicht vorgesehen, stimmt’s?«
    Ich habe nichts von alldem geplant.
    »Sie würden alles tun, um seine Befehle auszuführen. Auch Ihren Hals auf der Katherine Lane riskieren. Sie würden mittels Verschwörung und Erpressung in meinen Haushalt eindringen.« Dann umfasste er ihren Kopf mit beiden Händen und neigte ihn zurück, damit sie ihn ansah. Die Berührung war zwar sanft, seine Stimme jedoch hart wie Eisen. »Sie würden sich in diesem Moment, so schlecht es Ihnen auch geht, zurücklegen und in meine Hände begeben, solange Sie dadurch Zugang zu meinem Haus erhielten.« Er hielt ihren Kopf umfasst und fuhr mit beiden Daumen über die Unterseite ihres Kinns, wo der Knochen nur von einer dünnen Hautschicht bedeckt wurde und sehr empfindlich war. »Also doch kein Zauberwesen aus dem Meer. Sie erweisen sich als jemand, der in mein Bett kriecht, wann immer dieser alte Mistkerl es von Ihnen verlangt.«
    »Mein Vater ist kein

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