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Eine riskante Affäre (German Edition)

Eine riskante Affäre (German Edition)

Titel: Eine riskante Affäre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
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Colonel Reams hatte auf Andeutungen verzichtet. Der Colonel hatte ihr seinen Vorschlag von Angesicht zu Angesicht mitgeteilt. Ziemlich heiser, drohend und mit leicht feuchter Aussprache, als er wegen der ganzen Angelegenheit in Wallung geriet. Auch er war jemand, der versprach, Papa in dem Augenblick freizulassen, in dem die Tinte auf der Heiratsurkunde trocken war.
    Die mussten sie alle für völlig vertrottelt halten. »Colonel Reams war kurz im Lagerhaus.«
    »Ach.« Papa schloss die Vorhänge, einen neben den anderen, und sperrte die Zugluft aus, wodurch es gemütlicher wurde. »Wohl um ein Angebot zu machen.«
    »Ein Angebot.« Heiratsangebot. Das Militär und das Außenministerium beäugten sich gegenseitig. Und beide beobachteten sie.
    Papa empfahl: »Bleib nicht mit Reams allein! Behalte Pitney immer in der Nähe!« Ein weiser Mann, mein Papa .
    Sie hatte schon weniger komfortable Gefängnisse erlebt. Das Feuer in ihrem Rücken war wirklich kräftig. Die Times lag aufgeschlagen auf dem Schreibtisch, vor der Kaminwand stand eine alte Zinnbonboniere zum Warmhalten, und auf dem Sims lag das Gestell für Papas Tonpfeife. Der Geheimdienst kümmerte sich um ihn, sah man über die Gitter vor den Fenstern hinweg sowie über die Tatsache, dass sie drauf und dran waren, ihn zu hängen.
    Jess erzählte ihm nicht, dass sie heute Nacht in Kennetts Arbeitszimmer einzubrechen plante. Es gab auch noch andere Gesprächsthemen.
    »Ich habe Kedger heute zu meinem Besuch bei Eaton mitgenommen.« Gut. Ihre Stimme war felsenfest. »Er hat sich wie in alten Zeiten köstlich amüsiert. Er hat mir, glaube ich, alle Federn gebracht, die es bei Eaton gibt, eine nach der anderen. Wobei er eine ganz schöne Schweinerei angerichtet hat. Hat sich überall mit Tinte bekleckert, sah aus wie ein Leopard.«
    Sebastian fand Adrian in einer stickigen kleinen Kammer, die der Geheimdienst als Lauschposten nutzte. Er lehnte an der Wand und neigte ein mit schwarzem Einband versehenes Notizbuch ins Licht der Laterne. »Wir müssen uns unterhalten.«
    »Guck mich nicht so böse an, Bastian. Ich habe sie nicht aufs Dach geschickt.«
    »Du hast sie nicht aufgehalten.«
    »Ich bin – allen anderslautenden Behauptungen zum Trotz – nicht allmächtig und hatte keine Ahnung, dass sie etwas derartig Dummes vorhatte.« Mit dem Finger markierte Adrian eine Stelle im Buch. »Wenn du bitte etwas leiser reden würdest, damit uns die Whitbys nicht hören und auch nicht von dieser zweifellos sehr erhellenden Unterhaltung abgelenkt werden.«
    Im Zimmer nebenan wurden Jess von ihrem Vater gerade die Leviten gelesen. Die Wände erbebten unter einer dröhnenden Bassstimme. Dann folgte ein Intervall, in dem es ruhig war. Vielleicht Jess, die leise antwortete. Danach wieder Josiah, der laut brüllte. Schön. Sollte ihr doch jeder einzelne der Coldstream-Garde-Grenadiere eine Strafpredigt halten, wenn es sie von Dächern fernhielte.
    Der breitschultrige junge Trevor mit der ernsten Miene machte sich Notizen. Er hockte am Tisch an der Seite und presste sein Ohr an ein Messinghörrohr, das nach oben gebogen aus der Wand ragte. Sein Stift warf einen zuckenden Schatten in dem weißen Lichtrechteck, das von der offenen Seite der abgedunkelten Laterne stammte.
    Diese Abstellkammer bot nicht genügend Raum für drei Männer. Sebastian drückte sich an einen Gewehrständer. »Ich werde sie in eine verdammte Kiste stopfen und nach China versenden.«
    »Ach ja?« Adrian schenkte ihm die gleiche besinnliche Aufmerksamkeit, die er für sein Buch aufgewandt hatte. »Willkommen im erlesenen Kreis der Männer, die Jess dahin schicken wollen, wo der Pfeffer wächst.«
    »Sie wird sich noch den Hals brechen, um diese alte Hyäne zu retten. Oder jemand erledigt das für sie.« Es gab ein Dutzend Möglichkeiten, wie sich Jess umbringen konnte. Anscheinend probierte sie alle aus, eine nach der anderen.
    Trevor schrieb weiter. Ein Grinsen lag auf seinem Gesicht, als machte es ihm Spaß, Jess zu belauschen.
    » Es reicht .« Er klatschte mit der Hand auf Trevors Notizen. »Genug davon.«
    Der Junge fuhr hoch und ballte die Fäuste. »Ich lasse mir nichts befehlen von irgendeinem … «
    Vielleicht sollte er mit diesem Grünschnabel mal vor die Tür gehen und ihm ein paar Manieren beibringen. »Sie wissen, dass du zuhörst.«
    »Trev.« Adrian wartete, bis der Junge mit finsterer Miene die Fäuste öffnete. »Bring Whitby seinen Tee. Und leg ein paar Würstchen für Jess mit aufs Tablett. Sie

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