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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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Verschwinde jetzt, du kannst deinem Gewerbe woanders nachgehen.“
    „Ich bin keine Dirne“, entgegnete Rose fest. Sie straffte die Schultern und trat in den Lichtschein der Kerze. „Ich bin Miss Rose Everard, die Tochter von Sir Edmund Everard, und ich bin gekommen, um in einer sehr dringenden Angelegenheit – einer persönlichen Angelegenheit – Captain Lord Eliot Graham zu sprechen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ihm sofort hierher holen würden.“
    „So.“ Der Mann schnaubte und musterte sie abschätzend. „Wir werden sehen, wie seine Lordschaft darüber denkt.“
    Der Wirt winkte, und sie folgte ihm einen schmalen, getäfelten Gang entlang zu einem kleinen Hinterzimmer. Obwohl die Fenster offenstanden, war die Luft so rauchgeschwängert, dass Rose die Männer, die um die runden Kartentische saßen, kaum richtig sehen konnte.
    „Captain Lord Eliot“, rief der Wirt. „Sir. Diese Frau sagt, sie sei Miss Everard, und sie wünscht, Sie zu sprechen. Kennen Sie sie, oder soll ich sie zurückschicken in die Gosse, aus der sie stammt?“
    Alle Männer im Raum drehten sich um und starrten sie an, gelangweilt, verwirrt, neugierig oder lüstern. Rose erschienen sie alle gleich, diese Männer mit ihren gepuderten Perücken und dendunkelblauen Uniformmänteln mit den Goldtressen. Keiner kam ihr vertraut vor, und sie spürte augenblicklich, wie Panik in ihr aufstieg.
    „Wirf sie noch nicht zurück in den Teich, Weaver“, meinte einer der Männer gedehnt, „der kleine Fisch sieht zu schwach aus, um allein zu schwimmen.“
    Die anderen johlten und lachten und schlugen mit den Handflächen auf den Tisch, bis einer von ihnen langsam aufstand, den Krug noch in der Hand.
    „Hüte deine Zunge, Quinland“, sagte er mit schwerer Stimme. „Meine entzückende Braut ist endlich gekommen.“

15. KAPITEL
    „Einen Privatraum, Weaver“, befahl Captain Lord Eliot Graham über das aufgeregte Stimmengewirr hinweg. „Ich möchte mit meiner Braut allein sprechen.“
    Rose blickte ihn starr an, während er auf sie zukam. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Wie hatte Lily nur einen Mann wie ihn lieben können? Er war älter, als sie gedacht hatte. Sein Gesicht war rund und gerötet von zu wenig Schlaf und zu viel Rum. Sein Uniformmantel hatte zwar einen eleganten Schnitt, doch kein Schneider der Welt konnte seinen Bauch kaschieren, der sich unter der weißen Weste hervorwölbte. Kleine Schweißperlen rannen unter der weißen Perücke hervor, und er tupfte seine Oberlippe mit einem spitzenverzierten Taschentuch ab.
    „Was ich Ihnen zu sagen habe, wird nicht lange dauern, Lord Eliot“, begann sie und versuchte, ihre Gefühle zu verbergen. „Ich werde nicht mehr als eine Stunde Ihrer Zeit beanspruchen.“
    Unbewusst wich sie vor ihm zurück, und er runzelte die Stirn. Sein Kinn hing über das eng gebundene Halstuch hinab, die blassen Augen waren klein und standen eng beieinander, sein Mund war zu einem nichtssagenden Lächeln verzogen. „Eine Stunde, mein Mädchen, nachdem wir Monate gewartet haben?“
    „Ich fürchte, Sie haben vergebens gewartet, Sir“, antwortete sie schnell. „Ich werde es Ihnen gleich erklären.“
    Der Wirt, Weaver, verbeugte sich vor Eliot. „Sie können das obere Vorderzimmer haben, wenn Sie möchten, Mylord, da Sie die Kleine kennen“, sagte er mit offensichtlichem Widerstreben. „Aber denken Sie daran, wir sind ein ehrenwertes Haus, Mylord, hier gibt es keine Dirnen, und wenn sie nicht die ist, die sie zu sein vorgibt …“
    „Oh, sie ist das, was sie zu sein scheint, schon gut, Weaver“, erwiderte Eliot unfreundlich. „Kühl und unerzogen, ein gewöhnliches kleines Mädchen, die Tochter eines Kaufmanns, die den Wert ihrer Jungfräulichkeit so hoch einschätzt wie ich ihre Mitgift. Sie ist die sechshundert Pfund kaum wert, die irgendein armer Narr für sie gezahlt haben muss, sonst wäre sie nicht hier. Sechshundert Pfund, das darf ich vielleicht noch hinzufügen, die letztendlich aus meiner eigenen Tasche stammen. Ist es nicht so, Miss Everard?“
    Ehe Rose etwas zu ihrer Verteidigung sagen konnte, hatte er ihren Arm gepackt und zerrte sie aus dem Raum, weg von den anderen.
    „Sie sind kein Gentleman“, rief Rose und stemmte sich gegen ihn, während sie auf der schmalen Treppe versuchte, sich zu befreien. „Sie nicht, und auch keiner Ihrer Offizierskameraden! Mein Vater glaubte, das Ansehen unserer Familie zu erhöhen, als er dieser Heirat zustimmte, aber ich schwöre, dass er besser

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