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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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daran getan hätte, einen Mann von einem Bauernhof zu holen …“
    „Das reicht“, unterbrach Lord Eliot sie scharf und schüttelte sie. „Ich wasche meine schmutzige Wäsche nicht in der Öffentlichkeit, und Ihnen als meiner zukünftigen Gemahlin gebe ich die Anweisung, dasselbe zu tun.“
    Er stieß oben an der Treppe eine Tür auf, und Rose erhaschte einen Blick auf ein kleines Zimmer, das bescheidener möbliert war als die öffentlichen Räume unten. Nur ein Stuhl, eine niedrige Bettstatt, ein Waschtisch und ein Nachtgeschirr waren zu sehen.
    „Da wären wir, Miss Everard.“ Er schob sie hinein, so grob, dass sie über die unebenen Dielenbretter stolperte. Instinktiv streckte sie die Hand aus, um sich am Stuhl festzuhalten, doch dabei stieß sie mit dem verletzten Arm gegen die Lehne. Sie stöhnte und sank auf die Knie. Der Schmerz war so scharf, dass sie fürchtete, in Ohnmacht zu fallen.
    „Sie sind … grausam “, flüsterte sie schließlich und hockte sich auf den Boden. Sie hielt ihren Arm fest. „Unaussprechlich … entsetzlich … grausam .“
    Traurig dachte sie an Nick und daran, wie freundlich, wie liebevoll er zu ihr gewesen war, wie sie sich bei ihm stets sicher und beschützt gefühlt hatte.
    „Das wird nicht das Schlimmste sein, was Ihnen bevorsteht, mein Mädchen“, sagte Lord Eliot ungerührt, „wenn Sie nicht sehr bald lernen, nach meiner Pfeife zu tanzen. Was ist mit Ihnen? Hat Sie der Schneider gestochen, oder hat Sparhawk Ihnen das angetan?“
    Sie zog sich vorsichtig auf den Stuhl hoch. „Ein Splitter hat mich verwundet, als das Schiff, auf dem ich fuhr, angegriffen wurde“, antwortete sie und hasste ihn nur noch mehr für seine Rohheit. „Aber das geht Sie nichts an.“
    „Doch, wenn Sie damit zu einer beschädigten Ware geworden sind, die nicht mehr zur Zucht taugt. Sparhawk hätte besser auf sie achtgeben sollen, um sich seine sechshundert Pfund zu verdienen.“ Lord Eliot saß auf der Kante des schmalen Bettes und versuchte, die Tonpfeife zu entzünden, die er aus seiner Tasche gezogen hatte. „Als ich dieser verachtenswerten Heirat zustimmte, hat Ihr Vater mir versichert, dass kein Makel an Ihnen haftet, und ich hoffe, der alte Bastard hat die Wahrheit gesagt. Aber das glaubt ja wohl jeder Vater von seiner Tochter, nicht wahr?“
    Lord Eliot lachte schallend über seinen Scherz. Wie nur, wie hatte Lily diesen Mann lieben können?
    „Lord Eliot“, begann Rose und zog die Schachtel mit seinem Ring aus der Tasche. „Lord Eliot. Ich will nicht mehr von Ihrer kostbaren Zeit vergeuden als unbedingt notwendig ist. Ich möchte gleich auf den Grund meines Besuches zu sprechen kommen.“
    „Sie sind hier, um mich zu heiraten, Sie kleine Närrin“, erwiderte er amüsiert, die Pfeife zwischen die Zähne geklemmt. „Das muss ich Ihnen nicht erst sagen.“
    „Ich werde Sie nicht heiraten.“ Sie sah das erstaunte Aufleuchten in seinen kleinen Augen und sprach schnell weiter: „Seit mein Vater diese Vereinbarungen mit Ihnen getroffen hat, habe ich festgestellt, dass meine Gefühle einem anderen gehören. Ich bin nicht die Frau, die Sie verdienen.“
    „Gefühle?“ Lord Eliot lachte höhnisch. „Glauben Sie wirklich, es interessiert mich, ob meine Frau mich liebt?“
    „Einst taten Sie es. Sie haben meine Schwester geliebt, und sie liebte Sie.“
    Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite und sah Rose durch den Qualm seiner Pfeife von der Seite her an. „Ihre schöne Schwester hätte mir nicht einmal den kleinen Finger gereicht“, sagte er bitter. „Sie war nur deswegen einverstanden, mich zu heiraten, weil Ihr Vater ihr gedroht hatte. Ich zweifle nicht, dass sie mich am Altar hätte stehen lassen, wenn es soweit gewesen wäre. Lily hat mich nie geliebt, nicht einmal meinen Titel. Nicht einen Augenblick lang.“
    „Dann haben Sie nur wegen Papas Geld um ihre Hand angehalten“, sagte Rose langsam. Die Wahrheit verursachte ihr ein Schwindelgefühl. „Und nicht aus Liebe zu Lily.“
    Einerseits war Rose froh, dass Lily ihn nicht geliebt hatte, aber andererseits schmerzte sie der Verrat ihres Vaters um so mehr. Papa war zu gewitzt, um nicht erkannt zu haben, dass Lord Eliot ein Mitgiftjäger war. Aber war er so versessen auf diese Heirat gewesen, dass er sie, was Lily betraf, angelogen hatte, sogar, als er ihr Schicksal in einer Ehe ohne Liebe und Ehre besiegelte? Rose senkte den Kopf. Sie spürte tief im Innern einen Schmerz und dachte wieder daran, welches Glück sie gehabt

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