Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
Alkoholrausch träumte, obwohl sie auf der Party
gar nicht so viel getrunken hatte.
    Im nächsten
Moment knallte sie mit dem Oberkörper auf die Tischplatte. Eine unnachgiebige
Hand hielt sie zwischen den Schulterblättern heruntergedrückt, dann riss er ihr
das Kleid samt Höschen vom Körper. Juno schrie und wehrte sich, auch als er
brutal in sie eindrang… Sie verstummte erst, als sie einen unerträglich
brennenden Schmerz an ihrem Hals spürte, als hätte er sie gebissen.
Irgendwann verlor sie die Besinnung und erwachte in einem fremden Bett, an
dessen Pfosten sie angekettet war. Sie fühlte sich schwach, als hätte man ihr
das Leben ausgesaugt.
Sie sollte bald lernen, dass dies nur der Anfang gewesen war… Die Grausamkeiten
steigerten sich von Mal zu Mal. Danach ließ er ihr immer wieder Zeit, sich zu
erholen, obwohl die Abstände zwischen seinen Angriffen immer kürzer wurden. Sie
ließ ihre Gegenwehr erst sein, als sie zu schwach dafür wurde. Sie schaffte es
nicht mehr, den Blutverlust auszugleichen. Ihr Äußeres litt darunter, so dass
sein Interesse an ihr endlich nachließ. In der Nacht, von der sie geglaubt
hatte, es wäre ihre letzte, waren sie gekommen. Juno hatte keine rechte
Erinnerung mehr daran, wusste nur, dass sie gestorben war, um wieder zu
erwachen und sich dem erlebten Grauen wieder und wieder stellen zu müssen, die
sie bis heute in ihren Träumen verfolgten.
    Juno wimmerte
leise, als die Bilder in ihr aufstiegen, die sie so lange Zeit verdrängt hatte.
Sie wusste nicht, warum sie sie erneut überfielen. Sie hatte immer alles
gemieden, was diese Alpträume erneut auslösen könnte.
Sie erwachte langsam aus ihrer Ohnmacht, während sie hinter geschlossenen Augen
zu klären versuchte, warum sie sich so schwach und ausgelaugt fühlte. So wie
damals … Ihr rechtes Handgelenk pochte schmerzhaft genau wie ihre
Handfläche. Ein erneutes Wimmern wollte ihr entweichen, doch sie hielt es mit
aller Macht zurück. Sie hieß den Schmerz willkommen, der sie wacher machen
würde.
    Chadh…
Ihr fiel alles nach und nach ein. Er hatte sich in ihr Handgelenk verbissen,
weil er so hungrig gewesen war. Sie hatte nie wieder jemand anderen gespeist,
nachdem sie die Gefangene des grausamen Lords gewesen war. Manasses hatte nicht
mehr viel ihres Blutes trinken müssen, als er sie schließlich in ihrem Verlies
entdeckt hatte, der Teufel hatte nicht mehr viel übrig gelassen. Ihr Leben hing
am seidenen Faden, den sie zu gern zerrissen hätte, doch sein Blut war zu
mächtig, es hatte sie zurückgeholt. In ein Leben ohne jegliche Bedeutung.
Juno blinzelte kraftlos und erkannte erst nach einigen Augenblicken, dass sie
nicht mehr auf dem Boden in der Krone der Freiheitsstatue lag sondern auf einem
weichen Lager. Sie hatte sich wie so oft im Schlaf zusammengekrümmt, als wollte
sie sich einigeln. Sie zog die rechte Hand an die Brust und sah ihm unter halb
gesenkten Lidern zu, wie er ihr den Rücken zuwandte und sich an etwas zu
schaffen machte.
Es war ihr gelungen, das Biest in ihm zu besänftigen und ihm genügend Kraft zu
spenden, um es eine Zeit lang im Zaum halten zu können. Juno schloss die Augen,
in denen Tränen aufsteigen wollten, doch sie hatte eigentlich nicht mehr genug
Kraft, um zu weinen. Es gab auch keinen Grund dazu, nicht wahr? Sie war
schließlich am Leben.
Erneut spickte sie durch einen schmalen Schlitz ihrer gesenkten Lider nach
Chadh, der ihr immer noch den breiten Rücken zuwies und in Hemdsärmeln dastand,
die er hochgekrempelt hatte. Sein blonder Schopf stach besonders hervor, den
Juno gerade zu gern berührt hätte. Sie erinnerte sich mit einem Mal an das
wunderbar unerwartet gute Gefühl, von ihm gehalten zu werden, an diesen Duft,
der sie in wohlige Sicherheit hüllte.
Da passierte es völlig unvermittelt… Junos Fangzähne wuchsen und bohrten ihre
Spitze leicht in ihre Unterlippe. Entsetzt über ihr Verhalten drehte sie sich
von dem Anblick weg und barg das Gesicht im Kissen, während sie gegen die rein
instinktive Reaktion ihres Körpers ankämpfte. Das durfte nicht sein. Er war
kein Mensch, er war ein Immaculate. Sie durfte weder ihn noch sein Blut wollen.
Schlimm genug, dass er ihres genommen hatte. Sie hatte es ihm schließlich
aufgezwungen. Würde er es genauso als Almosen empfinden so wie die spendierten
Drinks? Hatte sie ihn nur weiter in seinem Stolz verletzt?
    Juno regte
sich im Schlaf und gab Laute von sich, die Chadh nicht gefallen wollten. Dabei
hatte es ihn nicht zu kümmern, was

Weitere Kostenlose Bücher