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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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sein und die arme,
kleine Juno war bitterlich enttäuscht. Bu.Hu.Hu.
    Seine trotzig
abweisende Miene machte Juno rasend, so dass sie leise schnaubte und mit einem
kurzen roten Aufglühen ihrer Augen zu ihm aufsah.
„Du hast absolut keine Ahnung, nicht wahr, Chadh? Nur weil du dieses... was
auch immer es ist... in dir verbirgst, bedeutet das nicht, dass du mächtig und
stark genug bist, gegen Vampire anzutreten, die schon seit frühester Jugend
darin unterwiesen wurden, ihre Fähigkeiten zu beherrschen. Du bist nicht der
einzige, der diese Fähigkeit besitzt Murchadh. Aber du glaubst natürlich, weil
du schon so lange alleine zurechtgekommen bist, dass du es meistern könntest.“
Juno krallte sich mit der linken Hand in den Kragen seines Hemdes, um ihn etwas
zu schütteln (und etwas Halt zu finden), obwohl sie natürlich nicht in der
Verfassung war, ihn wirklich zu bewegen. Dazu fehlte ihr gerade die nötige
Stärke.
„Wach endlich auf! Du hast die Wahl, dich weiter selbst zu kasteien oder Hilfe
anzunehmen. Wenn du schon Todessehnsucht verspürst, dann sorge wenigstens
dafür, dass keinem anderen dabei Schaden zugefügt wird. Der oder die Nächste
wird vielleicht nicht so wie ich, mit dem Leben abgeschlossen haben und den Tod
willkommen heißen.“
    Chadh
erwiderte das wütende Schnauben, denn er empfand jetzt mindestens genauso,
allerdings blieben seine Augen weiterhin kalt und abweisend, während ihre
leicht aufflackerten. Irgendwie empfand er es plötzlich als beruhigend, sie so
bei Kräften zu sehen, denn das bedeutete, sie würde nicht sterben.
“Schwachsinn!”, rief er aus und meinte damit mehr seine eigenen, schon wieder
so mitfühlend daher kommenden Gedanken und packte Juno mit der rechten Hand an
die Kehle, die ihn mit ihren Worten zwar aufrüttelte aber gleichzeitig tief
verletzte und blind für ihr freundlich gemeintes Hilfsangebot machte, das
dahinter steckte.
    Nur zu,
drück fester zu! Mach doch! , dachte Juno starrköpfig, da er ihr gerade
ziemlich die Luft abschnürte und sie die Worte nicht laut aussprechen konnte.
Sollte er doch denken, dass die Angst in ihrem Blick gelte ihrem Leben, wenn
ihm das eine perverse Art von Befriedigung verschaffte. Mit einem Mal war es
ihr völlig egal, ob sie ihn vor den Kopf stieß und ihn weiter provozierte. Die
Hand an ihrer Kehle sandte Schockwellen durch ihren Körper, die sie in ihrer
Schwäche erzittern ließen. Er schien in ihr eine schlafende Bestie geweckt zu
haben, nur dass man ihr die Metamorphose nicht ansehen würde.
    “Du kennst
mich nicht, Juno ! Du weißt nichts über mich oder mein Leben. Und du
willst es auch nicht wissen, denn ich bin garantiert kein so beschützender Typ
wie dein Freund Manasses.”
Für einen Augenblick drückte er ganz fest zu, sah ihr dabei mit Wut und innerem
Schmerz verzerrtem Gesicht tief in die Augen, las ihre Angst darin, konnte sich
aber nicht daran freuen oder dieselbe Gleichgültigkeit empfinden wie bei
anderen Opfern. Natürlich würde es den oder die Nächste geben, aber so wie sie
klang, ging sie davon aus, dass sie tatsächlich glaubte, die Erste zu sein. Das
brachte ihn fast zum Lachen.
    Wenn Chadh
nicht aufpasste, dann war er es, der bald Schutz benötigen würde!
Sie ließ ihn nicht aus den Augen, als er den Griff schließlich lockerte, so
dass sie nun besser Luft bekam und dennoch nur schwere Atemzüge nehmen konnte,
weil seine eisigen Augen diesen atemberaubend gefährlichen Ausdruck angenommen
hatten, der sie zusätzlich erschauern ließ. Aber sicher nicht vor Angst. Das
konnte er vergessen!
    “Ich habe nie
gesagt, dass ich dumm bin. Ich sagte nur, ich könnte ihn töten. Ich habe nicht
gesagt, das Tier in mir würde es tun.”
Er kannte so viele gemeine Tricks und war sich nicht zu schade, hinterrücks
einen Mord zu begehen. Für ihn gab es keine Regeln. Er hatte seine eigenen und
Juno würde nichts daran ändern. Und wenn sie ihn noch so wütend anblitzte. Das
gefiel ihm. Das gefiel ihm sehr. Ohne ihre Kehle aus seinem Griff freizugeben,
den er aber gnädigerweise lockerte, beugte er sich vor, um mit seinem Gesicht
ihrem immer näher zu kommen und schließlich wagte er sogar den Versuch, sie zu
küssen.
    „Und wie dumm du bist!“, flüsterte sie heiser an seinen Lippen, die nur noch wenige
Millimeter von ihrem Mund entfernt waren. Sie krallte sich noch fester in den
Stoff seines Hemdes und nahm seinen Atem in sich auf, während ihre Lider schwer
wurden, bis sie nur noch seinen Mund sehen konnte,

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