Eine Sacerda auf Abwegen
aus… Ich hätte doch so etwas nicht gesehen, wenn ihr euch
einfach nur ein wenig gestritten habt?“
Ash zog die
Augenbrauen überrascht nach oben und versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken,
weil es Nico offensichtlich ziemlich peinlich war und sie wahrscheinlich etwas
anderes als einen Streit gemeint hatte. Allerdings würde er seiner Gefährtin
niemals auch nur ein Haar krümmen. Auch nicht in seiner tierischen Form.
Bevor er Nico weiter beruhigen konnte, als ihre Hände sanft mit den eigenen zu
umfassen, klopfte es erneut an die Tür.
„Hey, Boss!
Sorry, ich dachte…“ Heather ließ die Tür langsam hinter sich zufallen und
verschränkte die Arme vor der Brust, wobei sie die traute Szene zwischen ihm
und Nico mit einem schiefen Grinsen bedachte.
Ash fletschte
kurz die Zähne in ihre Richtung, ließ aber nicht von Nico ab, die sich wirklich
Sorgen um Wendy gemacht hatte. Vielleicht lag es an der Schwangerschaft, dass
sie auf den kleinsten Reiz regierte? Sie war zuvor schon äußerst sensibel für
gewisse Schwingungen gewesen und nun da die Krieger offiziell anerkannt und
gesegnet worden waren, musste sie sich wahrscheinlich erst an die Intensität
der neuen Bande gewöhnen. Ein Fehlalarm war ihm lieber, als dass ihr im Notfall
etwas entging.
„Was gibt es
Heather?“, hakte er nach und nickte in ihre Richtung, da sie gern vor Nico
sprechen konnte, auch wenn seine Clubchefin sie noch nicht für voll nahm,
obwohl sie von der Kriegersache wusste. Sie hatte Nico eben noch nicht in
Aktion erlebt, da würde sie jeder unterschätzen.
„Es ist wegen
deiner Frau, da gab es einen kleinen Zwischenfall mit einem aufmüpfigen Gast.
Keine Sorge, er ist schon auf dem Weg nach draußen. Ich wollte nur sicher
gehen, dass du Bescheid weißt… Er kam mir gleich komisch vor…“, berichtete
Heather mit grimmiger Miene, da sie dem Kerl zu gern noch einen Tritt verpasst hätte,
wenn er gegen die Eskorte aufbegehrt hätte.
Ash kniff die
Augen zusammen, die rötlich aufblitzten, bevor er ein leises Knurren ausstieß.
Warum hatte ihn Wendy nicht gerufen? Er nahm ein paar tiefe Atemzüge, bevor das
Tier mit ihm durchging, das weniger Wert auf weibliche Emanzipation legte als
er selbst. Er wollte eben nicht, dass Wendy an diese Sache mit Winston erinnert
wurde, da reichte manchmal der kleinste Auslöser.
„Was genau
hat der Typ sich geleistet?“, fragte er mit trügerisch sanfter Stimme und warf
Nico einen scharfen Seitenblick zu, als er davon hörte, dass er seine Frau um
das Handgelenk gepackt hatte.
In Gedanken rief er nach Awendela, weil er gern aus ihrem Mund hören wollte,
was da draußen passiert war. So wie Heather das berichtete, klang das
eigentlich noch ganz harmlos aber zusammen mit Nicos Traum, der keiner zu sein
schien, wollte er da kein Risiko eingehen.
. . .
“Ich weiß nicht, wer das war.” Wendy verteilte die mitgebrachten Drinks an Cat
und Tiponi, die ihr sogleich Fragen über den Typen stellten, der es gewagt
hatte, sie anzufassen.
“Er kam mir nur irgendwie bekannt vor. Fragt mich nicht, warum. In jedem Fall
hatte er helle Haare und schien neu in der Stadt. Ich dachte für einen Moment
an die Möglichkeit, dass er derjenige sein könnte, den wir suchen.”
Ohne auf die
anderen zu warten, trank Wendy die Hälfte ihres Glases schon in einem Zug leer.
Ihr zitterten immer noch leicht die Knie, nachdem dieser Chadh sie auf so
komische Art und Weise angesehen und zu ihr gesprochen hatte, dass ihr das Blut
in den Adern gefror.
“Wahrscheinlich nur ein Freak.”, murmelte sie und stieß mit der fragend drein
blickenden Catalina an, die soeben einen Trinkspruch hatte bringen wollen, als
Wendy das halbe Glas schon weggezischt hatte. Tiponi musterte sie ebenfalls
kritisch.
“Es war
nichts, okay?! Ich fand ihn komisch, er hat sich dran gestört. Ende der
Geschichte.”
Wendy, die sich darüber ärgerte, immer noch leicht eine Angriffsfläche zu
bieten, wich ihnen aus und starrte auf ihren Drink. Sie musste die Sache mit
Winston ein für alle Mal hinter sich lassen. Sie war jetzt eine Kriegerin.
Niemand konnte ihr so ohne Weiteres etwas tun. Ihre Fähigkeiten würden schon
dafür sorgen, dass sie nicht mehr so leicht in die Opferrolle fallen konnte.
Nur nützten einem diese bekanntlich wenig, wenn einem das Hirn Streiche
spielte. Wendy ärgerte sich über alle Maßen, würde aber niemals zugeben wie
sehr und dann vernahm sie schon den mentalen Ruf ihres Mannes, der sie ertappt
zusammenzucken ließ. Cat und
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