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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Tiponi begleiteten sie. Feiern konnte man später
noch.
    “Nico? Alles
in Ordnung mit dir?” Sie dort auf der Couch in Ash' Büro sitzen zu sehen,
lenkte alle für einen Moment von dem mysteriösen Fremden ab.
Doch es ging hier nicht um Nico. Ihre Blicke sagten mehr als Worte. So als wäre
sie erleichtert, Wendy unversehrt vor sich stehen zu sehen. Wendy schauderte
und schlang die Arme um ihren Leib, als wäre ihr kalt. Ash sah sie an, als
erwartete er eine Erklärung und seine Augen blitzten so hell wie… Wendy wurde
noch kälter und ein mulmiges Gefühl machte sich in ihrer Magengrube breit.
Heather war auch da. Sie hatte Ash sicher schon aufgeklärt, was vorgefallen
war. Mit diesem Chadh, dessen Haarfarbe sie an das Fell des Tigers erinnert und
dessen Augenfarbe beinahe mit der von Ash übereinstimmte. Aber nur beinah. Ash
blickte längst nicht so emotionslos und kalt in die Welt. Schlagartig wurde ihr
bewusst, dass sie durchaus vor dem kaltblütigen Mörder Tulips gestanden haben
könnte.
    Ash hatte ein
so schlechtes Gefühl bei der Sache, dass er seiner Sorge um Wendy nicht sofort
nachgab und sie einfach in die Arme zog, um sie zu trösten, weil die Anmache
des Typen in ihr alte Wunden aufgerissen hatte, wie er befürchtete. Nicos
Vision musste eine Bedeutung haben, die würde nicht einfach eine dumme Anmache
voraussehen, mit der Wendy in Begleitung von Tiponi und Cat locker fertig
geworden wäre. Der Krieger Ashur stand breitbeinig im Raum, hatte die Arme vor
der Brust verschränkt und seine Augen blitzten in eisiger Entschlossenheit,
sich auf jeden Übeltäter zu stürzen, der es wagen sollte, seiner Frau zu nahe
zu kommen.
    Wendy musste
sich setzen. Vom Alkohol hatte sie plötzlich einen ganz schalen Geschmack im
Mund.
“Ich habe bei Declan Drinks bestellt an der Bar, wo er saß. Er kam mir
komischerweise bekannt vor. Ich fragte ihn, ob wir uns kennen würden und er
sagte, das könne nicht sein. Sein Name war Chadh. Er war das erste Mal hier im
Club. In Begleitung eines Freundes. Ich habe ihm gezeigt, wo Cat und Tiponi
standen, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich nicht allein gekommen bin. Aus
irgendeinem Grund erschien mir das plötzlich wichtig. Trotzdem zog ich mich
nicht zurück. - Ich musste…ich meine, ich wollte…er…” Wendy nahm einen tiefen,
zittrigen Atemzug und starrte auf die nervös miteinander ringenden Hände auf
ihrem Schoß.
“Seine Haare waren unglaublich hell. Ich wollte sie anfassen, um sicher zu
gehen, dass sie nicht gefärbt sind. Ich weiß, ich hätte auch fragen können.
Genau deshalb hat er mich ja auch am Handgelenk gepackt und so ungehalten
darauf reagiert, aber er war mir so… vertraut ? Da war etwas an ihm oder
in ihm, dem ich mich nicht entziehen konnte. Es war wie damals auf der Noctis
Transitus, als ich Ash nach langer Zeit wieder begegnete. Natürlich nicht so
intensiv, aber…”
Wendy wand sich immer mehr unter den Blicken der anderen und da sowohl Cat als
auch Tiponi etwas schärfer als beabsichtigt die Luft einsogen, wusste sie, dass
sie sich hier gerade um Kopf und Kragen redete. Sie räusperte sich, straffte
die Schultern und begegnete ihrem Soulmate dann mit einem offenen Blick
geradeheraus und ohne sich weiterhin hinter ihrer verletzlichen Seite zu
verstecken. Es ging hier um den Mord an Tulip und welcher Verdacht ihr gekommen
war. Nicht um das, was Chadh in ihr ausgelöst oder möglicherweise von ihr
gewollt hätte, wäre Heather nicht dazu gekommen.
    “Er hat
weißblondes Haar wie der Tiger, Ash. Sollte er ein Formwandler sein, denke ich,
dass wir schon Übereinstimmungen mit den gesammelten Beweisen finden könnten,
wenn wir nur die Möglichkeit hätten, an eine weitere Probe zu kommen. - Ich
meine, wie groß ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass hier in New York ein
Haufen Großkatzen zusammen kommt, die alle dieselbe… OH MEIN GOTT!” Wendy kam
ein schrecklicher Verdacht und sie schlug die Hand auf den vor Entsetzen
geöffneten Mund, während sie Ash weiterhin ungläubig anstarrte und darüber
nachdachte, dass er nicht der einzige sein könnte, der von Rukh und einer
mächtigen Immaculate abstammen könnte.
Sie alle kannten ihren Feind und es gab in der Tat nicht viele so hellblonde
Männer mit derartig schlechtem, mordfähigem Charakter in dieser Stadt. Wenn er
Chadh bisher verborgen gehalten hatte, um abzuwarten, bis die Gelegenheit
günstig war, um es ihnen allen für den Mord an Ferenc heimzuzahlen, die Immaculate
zu finden, die ihn getötet

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