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Eine schwierige Mission Vol. 5 (German Edition)

Eine schwierige Mission Vol. 5 (German Edition)

Titel: Eine schwierige Mission Vol. 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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hatte mitbekommen, dass Colgron ihn sofort exekutieren lassen wollte. Colgron hatte von Anfang an gesagt, dass er Bill nicht über den Weg traute. Jetzt war Bill wieder da, und der Verdacht, dass er und Rayk eine Verschwörung geplant hatten, war offenbar noch nicht ganz ausgeräumt.
    M setzte sich unvermittelt neben ihn. Erstaunt sah er sie an.
    „Ich habe dich noch nie so besorgt gesehen, Bill. Du musst ihn wirklich sehr gern haben“, sagte sie leise.
    „Es war meine Schuld“, gab Bill widerwillig zu. „Ich habe ihn da mit reingezogen in diesen ganzen Sumpf ...“
    „Und wieder rausgezogen“, behauptete Jaden. „Und sobald ich alle Fakten zusammengetragen hab, wirst du komplett rehabilitiert.“
    Bill warf ihm einen belustigten Blick zu. „Und dann fange ich wieder als Pilot in der Flotte an.“
    „Ha ha.“
    „Der Gleiter steht bereit“, verkündete Aruiens Diener Timothy von der Tür her. Er tat Bill irgendwie leid. Als menschlicher Diener hatte er sicher keinen hohen Status. Vermutlich gehörte er Aruien sogar. Hatte Rayk nicht einmal gesagt, dass die meisten Menschen, die auf Mirilan lebten, Eigentum eines Mirilaners waren?
    Bill und M erhoben sich vom Sofa, Jaden trat näher.
    „Wir bleiben die ganze Zeit in Kontakt. Sobald ich Neuigkeiten habe, melde ich mich bei dir.“ Ein wenig linkisch schlang er die Arme um Bill.
    „Wenn Rayk nicht hier wäre, würde ich dir sagen, du sollst mitkommen.“ M sah ihn besorgt an. „Du hast schon einmal ein ganzes Jahr in Gefangenschaft verbracht. Ich habe kein gutes Gefühl dabei, dich hierzulassen.“
    Bill nahm auch sie zum Abschied kurz in den Arm und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Danke.“
    Als er den beiden nachsah, wie sie Aruiens Palast verließen, fühlte er sich einsamer als zuvor. Und es nagte in ihm: Hatte er die falsche Entscheidung getroffen? Wäre es besser gewesen, klammheimlich mit Jaden und M Mirilan zu verlassen?
     
    Langsam ging Bill zurück, durch die hellen Gänge, in denen seine Schritte hallten. Er fühlte sich seltsamerweise an die schlimmste Zeit seines Lebens erinnert. An die Zeit, in der Vearncombe seine Existenz vernichtet hatte. In der er sich ein vollkommen neues Leben hatte aufbauen müssen. Gejagt von einem Feind, dessen Einfluss er nicht einschätzen konnte. Er war ein Nichts gewesen, hatte seinen Namen ablegen müssen. Hatte sehen müssen, wie er etwas zu essen bekam. Er war vollkommen allein gewesen, ohne eine Idee, wie es weitergehen könnte.
    Die Tür zu Rayks Zimmer war nur angelehnt. Hatte er sie vorhin nicht geschlossen? Er konnte sich nicht erinnern.
    Aruien war noch bei ihm, er hörte ihre halb lauten Stimmen.
    „Corbain hat Teile von Vearncombe aufgefressen“, teilte Aruien Rayk gerade schonungslos mit. „Faszinierende Kreatur, dieser Konvulianer.“
    „Er steht auf Männer“, sagte Rayk. Er klang deutlich wacher als eben.
    „Das ist mir nicht entgangen.“
    Bill hörte die Belustigung in Aruiens Stimme. Es schwang ohnehin ein anderer Unterton in Aruiens Stimme mit, wenn er mit Rayk sprach.
    „Soll das etwa heißen …?“
    „Natürlich! Alle anderen bibbern doch vor Furcht, wenn sie in meine Nähe kommen. Was soll ich mit einem Mann in meinem Bett, der sich vor Angst in die Hose macht? Aber Corbain ist anders.“
    Rayk brummte irgendetwas, was Bill nicht verstand.
    „Hat das Schmerzmittel geholfen? Pal hat es extra für dich gemischt.“
    „Sollte mich das beunruhigen? – Ja, es hat geholfen. Richte Pal noch mal meinen Dank aus, ohne ihn ...“
    „Er soll selbst herkommen, dieser Feigling“, brummte Aruien. „Aber er war sehr besorgt um dich … vielleicht empfindet er mehr für dich als Freundschaft?“
    Bill warf einen Blick durch den Türspalt, sah, dass Aruien auf Rayks Bettkante saß. Seine weiße Hand in Rayks schwarzem Haar vergraben.
    Rayks Antwort hörte er nicht mehr. Zu tief traf ihn die Erkenntnis, dass er und Rayk nicht zusammengehörten. Er konnte nicht hierbleiben. Müde drehte er sich um, ging den Weg zurück, den er gekommen war, ohne zu wissen, wo er hinwollte.
    Verdammte Eifersucht , dachte er, und wusste zur gleichen Zeit, dass es viel mehr war als das. Mit Eifersucht würde er umgehen können, aber nicht mit dem Wissen, dass er Rayk ein normales, unkompliziertes Leben verwehrte, wenn er blieb. Rayk wird es besser ergehen, wenn ich verschwinde. Ich habe dafür gesorgt, dass Vearncombe ihn nicht umbringen konnte. Wenn ich jetzt abhaue, haben zumindest die Mirilaner ihr

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