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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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strichen über seine Wangenknochen. „Aber Capri hat es mir ermöglicht weiterzumachen. Es war meine Flamme im Dunkel, meine Zuflucht, wenn ich nicht fliehen konnte.“
    Er legte seinen Arm fester um sie - er hatte gar nicht gemerkt, dass er seinen Arm zu ihr bewegt hatte.
    „Ich weiß alles, was es über Capri zu wissen gibt. Oder wenigstens alles, was die Leute für erwähnenswert genug hielten, um es in einen Reiseführer aufzunehmen: die Geschichte, die Topografie, die Herkunft des Namens. Ich weiß, was im Landesinneren wächst und was im Wasser dort schwimmt. Ich kenne die Winde, die mit jeder Jahreszeit einhergehen. “
    Mit ihrer Hand rieb sie ihm den Rücken, während sie sprach. Ihre Worte waren leise, beinahe hypnotisierend. Sie hätte ihn sicherlich erfolgreich in den Schlaf gelullt, wenn da nicht der Umstand wäre, dass ihr Körper dicht an seinen gepresst war.
    „Erzähl es mir“, bat er.
    Sie musste die körperliche Veränderung bei ihm bemerkt haben. Aber sie entzog sich ihm nicht. Wenn überhaupt, so schmiegte sie sich noch enger an ihn.
    „Es ist vermutlich dieser Tage ziemlich überlaufen. Ein Buch erwähnte, dass es dort eine Kolonie von Schriftstellern und Künstlern aus England, Frankreich und Deutschland gibt.“
    Er konnte sich nicht länger davon abhalten. Er küsste sie auf den Hals und öffnete mit den Fingern die Knöpfe an ihrem Nachthemd. Ihre Haut war so glatt und zart, dass ihm einen Moment das Herz stockte.
    „Natürlich“, sprach sie weiter, allerdings klang ihre Stimme nicht mehr so sicher, „beachte ich ihre Anwesenheit nicht weiter, damit ich an meinem Bild vom spärlich besiedelten Paradies festhalten kann - leer und verlassen bis auf das Meer, den Himmel und mich.“
    „Natürlich“, sagte er.
    Er schälte sie aus dem Nachthemd, zog sich sein eigenes über den Kopf und drehte sich mit ihr um, sodass sie über ihm war.
    „Woran denkst du, wenn du aus deinen Albträumen aufwachst?“, fragte sie, und ihre Worte waren kaum zu verstehen.
    Er zog an dem Band am Ende ihres Zopfes und löste ihr Haar. Es fiel wie eine Wolke um sein Gesicht und seine Schultern.
    „Das hier“, sagte er, „das ist es, woran ich dann denke.“
    Nicht an den Geschlechtsakt an und für sich, sondern an die Gegenwart eines anderen Menschen. Eine Nähe, die ihn einhüllte und schützte.
    Er hatte an sie gedacht, als er das letzte Mal den Albtraum gehabt hatte, auf Highgate Court. So, wie sie die Anwesenheit von Fremden ignorierte, die die felsige Küste von Capri bevölkerten, hatte er ihre Feindseligkeit ihm gegenüber ausgeblendet - und seine Abneigung gegen sie - und sich einzig an ihr süßestes Lächeln erinnert.
    Man tat, was man tun musste, um die Nacht zu überstehen.
    Aber jetzt war sie nachgiebig und willig über ihm. Jetzt gestattete sie es nicht nur, sondern half ihm dabei, möglichst tief in sie zu dringen. Jetzt wimmerte und seufzte sie vor Lust, die Lippen an seinem Ohr, und ihr Atem weckte immer neue Wellen fast gewaltsamen Verlangens.
    Und als er die Erlösung fand, war es Hitze, Zorn und ein mächtiges, beinahe entrückendes Vergessen.
    Ihr Atem ließ sein Haar wehen. Ihr Herz schlug an seiner Brust. Im Dunkeln tastete sie nach seinen Händen, verschränkte ihre Finger mit seinen.
    Eine Nähe, die ihn einhüllte und schützte.
    Dennoch entzog sich ihm in dieser schläfrigen Wärme der vollkommene Friede. Etwas stimmte nicht. Vielleicht stimmte auch einfach alles nicht.
    Die Nacht war nun seine Zuflucht. Nach der Morgendämmerung regierte das Chaos. Aber hier in der Dunkelheit gab es nur ihre Umarmung.
    Er murmelte einen Dank und ließ sich vom Schlaf übermannen.
    Die Morgendämmerung kam wie an jedem anderen Tag auf dem Land: Vogelgezwitscher, das leise Muhen von Milchkühen auf der Weide hinter dem Haus, das Geräusch der Heckenscheren seiner Gärtner, die bereits bei der Arbeit waren.
    Sogar die Geräusche, die er selbst machte, waren friedlich und häuslich. Das Plätschern von Wasser, das in eine Schüssel gegossen wurde, das leise Öffnen und Schließen von Schubladen, das Zurückziehen der Vorhänge und das Aufstoßen der Fensterläden.
    Sie lag immer noch gemütlich in seinem Bett. Ihr Atem ging langsam und gleichmäßig. Ihr Haar, die Farbe des Sonnenaufgangs, lag wie ein Fächer auf seinem Kissen. Einer ihrer Arme war nicht unter der Bettdecke; er lag quer über das Bett ausgestreckt, als griffe sie nach ihm.
    Im Schlaf wirkte sie völlig harmlos, beinahe engelhaft,

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