Eine skandaloese Liebesfalle
verwirrt aber immer noch hoffnungsvoll. Schließlich wich aber alle Farbe aus ihren Wangen. Sie blickte ihn jetzt direkt an.
„Ich werde dich großzügig versorgen. Du wirst genug haben, um, wo auch immer du es willst, in angenehmen Verhältnissen und im Luxus zu leben. Meinetwegen auch auf Capri, falls du das möchtest.“
„Aber eine Annullierung ist doch gar nicht mehr möglich“ , erklärte sie. Sein Gewissen rührte sich schmerzhaft angesichts der vollkommenen, beinahe naiven Verwirrung in ihrer Stimme. „Sobald die Ehe vollzogen ist, ist das doch gar nicht möglich.“
„Mit genug Geld und genug Rechtsanwälten ist es nicht nur möglich, sondern wird auch wiederholt erreicht.“ „Aber ... aber wir müssten ja lügen.“
Sie war so unverhältnismäßig verwundert, dass er zum ersten Mal in Betracht zog, sie könnte am Ende gar nicht so welterfahren sein, wie er es angenommen hatte. Dass sie tatsächlich glaubte, sie wären wirklich verheiratet.
„Wir beide sind doch hervorragende Lügner. Ich kann keine Probleme erkennen. “
Sie schaute zu dem blauen Stück Himmel über ihnen empor, eingerahmt von den verfallenen Mauern des Bergfrieds. „Ist das immer schon deine Absicht gewesen?“ „Ja.“
Ihre Hand umklammerte ihre Röcke. Ihre Schultern strafften sich. Der dumpfe Schmerz in seinem Herz wurde brennend.
„Ich möchte meine Freiheit“, erklärte er, absichtlich herzlos. „Du solltest das verstehen.“
Ihre Ehe mit ihrer Einkerkerung gleichzusetzen hatte den erwünschten Effekt. Zorn trat an die Stelle des untröstlichen Unverständnisses in ihren Augen. Ihr Blick wurde hart.
„Also ist das einfach eine Art Geschäft, Leistung und Gegenleistung“, sagte sie. „Du gibst mir Geld für deine Freiheit.“
„Ja.“
„Gehe ich recht in der Annahme, dass wegen dem, was letzte Nacht geschehen ist, deine Freiheit heute mehr kostet als gestern noch?“
„Vielleicht.“
„Also bin ich in meiner eigenen Ehe eine Hure.“
Ihre Worte trafen ihn wie ein Tritt in die Magengrube. „Ich zahle für meinen Mangel an Beherrschung.“ „Ach, Lord Vere, warum hast du das nicht schon früher gesagt?“, fragte sie mit beißendem Hohn. „Hätte ich vorher schon verstanden, dass dich häufiger dazu zu bringen,
die Kontrolle zu verlieren, mir ein größeres Vermögen einträgt, hätte ich meine Tage deiner Verführung gewidmet. “ „Sei lieber froh, dass ich genug Skrupel habe, dich für die Nutzung deines Körpers zu entschädigen. Und dass ich darüber schweige, wie du mich in diese Ehe gelockt hast - und dass du eigentlich Freddie im Blick hattest.“ Sie zuckte zusammen. Seine Grobheit raubte ihm selbst den Atem; er benutzte ihre eine große Verzweiflungstat als Rechtfertigung für seine Selbstsüchtigkeit.
Sie holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. „Ich habe immer schon gewusst, dass ich kein Hauptgewinn bin, aber ich dachte, du wärest es“, erklärte sie. „Ich dachte, der Mann hinter dem Idioten sei faszinierend. Ich dachte, er würde verstehen, wie es ist, die ganze Zeit über eine Rolle zu spielen. Und ich dachte, er hätte wenigstens ein Quäntchen Mitgefühl für mich, weil es kein leichtes Leben war. Ich habe mich geirrt. Du warst ein besserer Mann, als du noch den Idioten gespielt hast. Er war gut und freundlich und anständig. Es tut mir leid, dass ich ihn nicht richtig zu schätzen wusste, als ich noch die Gelegenheit dazu hatte.“
Siehst du, dachte er. Das war genau der Grund, warum er eine Gefährtin brauchte, die Milch und Honig war, eine, die nie erkennen würde, dass er nicht gut, nicht immer freundlich und nicht verlässlich anständig war. Sie würde ihn einfach nur lieben, zärtlich, blind und bedingungslos.
Es war fast genauso ein Luftschloss wie ihr Traumbild von dem wilden, menschenleeren Capri. Wie sie hatte er sich daran geklammert, um seine dunkelsten Tage zu überstehen, diese unwahrscheinliche Vision häuslichen Segens. Aber anders als sie war er nicht bereit, etwas zurückzulassen, das ihm so viele Jahre lang geholfen hatte. Und bestimmt nicht für eine Frau, die er nicht lieben wollte, außer wenn er betrunken war, einsam oder anderweitig nicht in der Lage, sich zu beherrschen.
18. Kapitel
Ihre Beine schmerzten, ihre Füße taten weh, und es juckte sie in den Händen, ihn zu ohrfeigen. Eine ganze Weile war sie auf dem langen Rückweg vor ihm gegangen, bis sie die falsche Abzweigung genommen hatte und er sie zurückrufen musste. Danach hatte
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