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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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die Sorte Frau, die unkomplizierte Hingabe inspirierte. Er hob ihren Arm an und schob ihn zurück unter die Decke. Sie kuschelte sich tiefer ins Kissen, und ihre Lippen verzogen sich zufrieden.
    Er wandte sich ab.
    Mit dem Rücken zu ihr zog er seine Hosenträger über die Schultern und streifte sich die Weste über. Von einem Tablett auf einer seiner Kommoden suchte er sich ein Paar Manschettenknöpfe aus. Dann, mit einem Mal, wusste er, dass sie wach war und ihn beobachtete.
    „Guten Morgen“, sagte er, ohne sich zu ihr umzudrehen. Er war damit beschäftigt, seine Manschettenknöpfe zu befestigen.
    „Morgen“, murmelte sie, und ihre Stimme klang belegt vom Schlaf.
    Er sagte eine Weile lang nichts, sondern kleidete sich zu Ende an. Hinter ihm knarrte und ächzte das Bett: Sie musste sich ihr Nachthemd anziehen, das er heute Morgen unter sich gefunden hatte, zusammen mit ihrem Haarband - ein schmales, pastellfarbenes Andenken an das, was letzte Nacht geschehen war.
    „Ich will spazieren gehen“, sagte er und schlüpfte in sein Tweedjackett - immer noch, ohne sie anzusehen. „Wenn du magst, bist du eingeladen, mich zu begleiten.“ Was er ihr sagen wollte, wollte er weit entfernt von seinem Heim sagen.
    „Ja, natürlich“, antwortete sie. „Ich kann mir nichts Schöneres denken.“
    Die kaum verhohlene Aufregung in ihrer Stimme war wie ein Peitschenschlag für sein Gewissen. „Ich warte unten auf dich. “
    „Ich werde nicht lange brauchen“, versprach sie. „Ich muss mich nur ankleiden und kurz mit der Pflegeschwester sprechen.“
    Er blieb an der Tür stehen und blickte sie schließlich doch an. Nach diesem heutigen Morgen würde er sie so nie wieder sehen - froh und hoffnungsvoll.
    „Lass dir Zeit“, erwiderte er.
    Elissande zog sich in Rekordzeit an, schaute kurz nach ihrer schlafenden Tante und sprach mit Mrs Green, der Pflegerin, die sie auf Mrs Dilwyns Rat hin angestellt hatte, nachdem sie hierher nach Devon gekommen waren. Mrs Green versicherte ihr, dass sie sich um Mrs Douglas’ Frühstück und Bad kümmern und sie zu einem kleinen Spaziergang an der frischen Luft in den Garten bringen werde.
    Mrs Green war eine sehr freundliche und nette Frau, aber energischer als Elissande. Unter ihrer Betreuung konnte Tante Rachel ohne Stütze eine kurze Entfernung gehen, ein Ergebnis, das praktisch an ein Wunder grenzte.
    Und jetzt, wie um Elissandes Glück zu vervollkommnen, hatte ihr Ehemann mit ihr geschlafen. Und zusätzlich hatte er sie auch noch eingeladen, ihn auf seinem Spaziergang zu begleiten.
    Sie sprachen nicht, aber das brauchten sie auch nicht.
    Seine Gesellschaft war genug. Dass sie an seiner Seite war, war genug. Dies hier war ihr Neubeginn.
    Sie überquerten den Fluss Dart in Höhe dès Marktstädtchens Totnes, wo sie Tee tranken und ein leichtes Frühstück zu sich nahmen. Danach gingen sie in Richtung Norden weiter, kamen über Landstraßen, die ihr völlig fremd waren, an leicht hügeligen Feldern und mehreren kleinen Weilern vorbei in einen dichten Wald. Als die Bäume sich lichteten, gelangten sie an eine Burgruine.
    Es mussten gute fünf Meilen gewesen sein. Sie hätte geglaubt, sie müsse erschöpft sein, aber sie war einfach nur glücklich.
    „Sprichst du manchmal auch?“, fragte sie ihn schließlich, ein wenig atemlos von dem Anstieg zur Burg.
    „Ich glaube, die allgemeine Meinung ist, dass ich rede, rede und rede.“
    Sie nahm ihren Hut ab und fächelte sich damit Luft zu. „Ich meine, wenn du nicht gerade deine Rolle spielst.“ Er antwortete ihr nicht, sondern schaute zum Meer -die Burg lag auf einer steilen Anhöhe, die eine herrliche Aussicht bot. Sie fragte sich wieder, warum er sein Doppelleben führte. Aber sie hatte ihre Gründe gehabt, und sie glaubte, seine Gründe müssten ebenso stark und zwingend sein.
    „Sag mir etwas“, verlangte er.
    Sie fühlte sich unendlich geschmeichelt. Er fragte sie so selten etwas.
    „Was würdest du denn gerne wissen?“
    „Du hast dich nach Capri erkundigt, als du Mrs Canaletto getroffen hast. Du hast Capri erneut genannt, als du wolltest, dass wir zusammen England verlassen und uns irgendwo verstecken. Und aus dem, was du gestern Nacht erzählt hast“, er schob eine Hand in seine Tasche, „schließe ich, dass du in deinem ganzen Leben oft an Capri gedacht hast.“
    „Das stimmt.“
    „Aber ich kann nicht erkennen, dass du irgendwelche Pläne machst, nach Capri zu reisen, obwohl du es jetzt doch könntest. Warum?“
    Sie

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