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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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hatte nie zuvor darüber nachgedacht. Aber die Antwort schien ihr so offensichtlich. Sie wunderte sich, dass er überhaupt fragen musste.
    „Weil das, was ich an Capri so geliebt habe, in Wahrheit nicht die Insel an und für sich ist - es hätte jeder weit entfernte schöne Ort sein können. Worauf es ankam, waren die Hoffnung und der Trost, die es mir verschaffte, als ich Gefangene im Hause meines Onkels war. “
    Er schaute sie an, und in seinen Augen lag ein ernster Ausdruck. Vielleicht verstand er nicht ganz, was sie meinte.
    Sie versuchte es erneut. „Stell es dir am besten wie ein Floß vor. Wenn ein Fluss zu breit und die Strömung zu stark ist, als dass man ihn durchschwimmen könnte, brauchen wir ein Floß. Aber wenn wir das andere Ufer erreicht haben, lassen wir das Floß am Wasserrand zurück.“
    „Und du hast jetzt das andere Ufer erreicht.“
    Sie fuhr mit dem Finger über die Seidenblumen, die ihren Hut zierten. „Ich habe den Fluss überquert. Und so sehr ich mein Floß immer schätzen werde, ich brauche es nicht mehr.“
    Er entfernte sich ein paar Schritte. „Also bist du mit deinem Leben zufrieden und braucht keine Polsterung mehr?“
    Sie biss sich auf die Innenseite der Wange. „Vielleicht könnte ich noch ein paar Polster mehr gebrauchen.“ „Und was sollte das sein?“, erkundigte er sich ausdruckslos.
    Sie hatte gedacht, sie bräuchte mehr Mut, um ihr Geständnis zu machen. Aber nachdem er sie geküsst und gehalten hatte in der Nacht, nachdem er fünf Meilen neben ihr gegangen war, machte er es ihr ganz leicht, die Worte
    auszusprechen. „Du“, sagte sie, und ihre Stimme klang überhaupt nicht zögernd oder unsicher.
    „Und wie soll ich diese bewundernswerte Aufgabe vollbringen?“
    „Indem du tust, was du bereits getan hast: Mit mir spazieren gehen und mich lieben.“ Sie wurde nur ein wenig rot, als sie die letzten Worte aussprach.
    Er entfernte sich ein paar Schritte. Er war schreckhaft, ihr Mann.
    Sie folgte ihm in die Reste des Bergfrieds. Früher einmal hatte ein Haus innerhalb der Burgmauern gestanden, aber jetzt waren davon nur noch steinerne Wände übrig. Die Morgensonne strömte durch Ritzen in den Mauern, im Inneren der Ruine war es kühl, aber nicht dunkel.
    Sie legte ihm eine Hand auf den Arm, und der Tweedstoff fühlte sich unter ihrer Hand angenehm rau an. Als er ihre Hand nicht fortnahm, wurde sie kühner und küsste ihn auf die Wange und dann noch einmal auf den Mund. Dort verweilte sie, bis sie ihn dazu gebracht hatte, seine Lippen zu öffnen.
    Und plötzlich erwiderte er den Kuss, sodass ihr ganz schwindelig wurde.
    Und genauso plötzlich stieß er sie von sich.
    Nie in seinem Leben hatte Vere etwas so entsetzlich vermasselt wie seine Ehe, die nur dem Namen nach eine sein sollte.
    Er wusste nicht, was mit ihm nicht stimmte.
    Oder vielleicht ertrug er es nur einfach nicht, es zuzugeben.
    Sie war nicht die Gefährtin, die er sich wünschte -hatte er das nicht wieder und wieder schon geklärt? Was er wollte, unterschied sich von ihr so sehr wie Capri von Australien. Er wollte Milch und Honig, nahrhaft, süß und gesund. Sie war Laudanum, machtvoll, süchtig machend, gelegentlich hilfreich dabei, seine Probleme zu vergessen,

aber gefährlich in größeren Dosen.
    Sie war auch eine Lügnerin und jemand, der andere benutzte. Er hatte immer noch die Nachricht, die sie in jener Nacht Freddie geschrieben hatte - eine physische Manifestation ihrer Absicht, Freddie in ihre Klauen zu locken und ihm so ein Glück mit Angelica zu verwehren, nur um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
    Und doch hätte er hier, im Freien, wo eine ganze Wagenladung Touristen jederzeit vorbeikommen konnte, beinahe wieder die Kontrolle verloren. Und dieses Mal ohne irgendwelche Entschuldigungen wie Tränen, Alkohol oder Albträume. Es war ein schöner frischer Tag, sie war fröhlich, und er war fest entschlossen gewesen, die hässliche, aber notwendige Wahrheit auszusprechen. Er entfernte sich mehrere Schritte von ihr.
    Wenn er es nicht jetzt sagte, wäre er nie in der Lage, es zu sagen. Sie strahlte solche Freude aus, dass er kurz davor stand zu vergessen, dass sie das genaue Gegenteil war von der sonnigen Schlichtheit, die er brauchte, um die Dunkelheit aus seiner Seele zu vertreiben.
    Er zwang sich, die besagten Worte über seine Lippen zu bringen: „Sobald dein Onkel verurteilt ist, möchte ich eine Annullierung.“
    Sie hatte ihren Ärmel glatt gestrichen und ihn angesehen. Ihre Miene war

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