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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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sondern einer von schwindelig machenden Ausmaßen.
    „Ich bin sicher, das wird sie.“ Sie setzte ein beruhigendes Lächeln auf. „Ich bin überzeugt, Sie geben einen ganz wunderbaren Onkel ab, wenn Sie das nicht bereits sind.“
    Er ließ seine Augenlider flattern. „Meine liebe Miss Edgerton, Sie lächeln so wunderbar.“
    Ihr Lächeln war ihre Rüstung. Es war eine Notwendigkeit. Aber natürlich konnte ein Mann wie er den Unterschied nicht begreifen.
    Daher schenkte sie ihm ein weiteres. „Danke, Mylord. Sie sind sehr freundlich, und ich bin so froh, Sie hier zu haben.“
    Schließlich drehte sich Lord Vere zur anderen Seite und unterhielt sich mit Miss Melbourne. Elissande nahm einen Schluck Wasser, um sich zu beruhigen. Ihr Kopf fühlte sich immer noch benommen an, aber das Gefühl der Enttäuschung, das sich in ihrem Körper ausbreitete, war ziemlich schrecklich.
    „Ich habe Ihr überaus faszinierendes Gemälde betrachtet, Miss Edgerton“, bemerkte Lord Frederick, der den größten Teil des Abends geschwiegen hatte. „Aber ich kann den Künstler einfach nicht erkennen. Wissen Sie vielleicht, von wem das Bild stammt?“
    Elissande musterte ihn argwöhnisch. Idiotie war erblich, wenn sie sich richtig erinnerte. Aber er hatte ihr eine vernünftige Frage gestellt, und - so sehr sie sich auch wünschte, unter eine Decke kriechen zu können und sich mit Laudanum zu betäuben - das Gebot der Höflichkeit erforderte, ihm eine Antwort zu geben.
    „Ich fürchte, ich habe mich nie danach erkundigt.“ Die Gemälde - es gab drei mit dem gleichen Motiv - hingen immer schon in diesem Haus. Und sie hatte sich stets größte Mühe gegeben, sie nicht weiter zu beachten. „Was meinen Sie?“
    „Ich schätze, sie wurden von einem Vertreter des Symbolismus gemalt.“
    „Was für eine Kunstrichtung ist Symbolismus, wenn ich fragen darf?“
    Lord Frederick erklärte: Der Symbolismus sei eine Kunstrichtung, deren Vertretern es darauf ankäme, eine Idee niemals direkt auf eine Leinwand zu fixieren. Eine Variante davon sei die Décadence, da gehe es um Verfall und Untergang, Heil könne nur in einer übersteigerten Sinneslust gefunden werden ... Elissande erkannte bald, dass Lord Frederick sich bestens in der bildenden Kunst auskannte, besonders in der zeitgenössischen Kunst.
    Nachdem sie drei Gänge lang mit Lord Veres ausufernden Dummheiten zugebracht hatte, war es eine Erleichterung und ein Vergnügen, ein Gespräch zu führen, das intelligent war und auf den Punkt kam. Als sie eine allgemeine Vorstellung von den Ideen und Motiven des Symbolismus hatte, fragte sie Lord Frederick: „Was halten Sie von den Symbolen auf diesem Gemälde?“
    Lord Frederick legte sein Besteck auf den Teller. „Hat es einen Titel?“
    „Es heißt ,Der Verrat des Engels“.“
    „Das ist allerdings interessant“, erklärte Lord Frederick und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, um das Bild besser betrachten zu können. „Zunächst dachte ich, der Engel sei der Todesengel. Aber da es seine Aufgabe ist, Menschen den Tod zu bringen, passt dies nicht zum Thema Verrat.“
    „Könnte es Ihrer Ansicht nach sein, dass der Mann vielleicht eine Abmachung mit dem Todesengel getroffen hat, die der dann brach?“
    „Das ist ein interessanter Gedanke. Vielleicht hatte er aber auch keine Ahnung, um was für einen Engel es sich handelte. Am Ende glaubte er, dieses Wesen gehöre zu denen, die auf einer Wolke sitzen und Harfe spielen. “ Elissande überlegte einen Moment. „Würde ein solcher Engel nicht weiße Gewänder und weiße Flügel haben?“ „Ja, allerdings, nicht wahr?“ Lord Frederick legte sich Daumen und Zeigefinger unters Kinn. „Womöglich kann er sich verwandeln? Wenn ich dieses Motiv malen sollte, würde ich den Engel vermutlich mitten bei der Umgestaltung darstellen. Die weißen Flügel und das Gewand werden auf einmal schwarz, während dieser Engel von ihm fortfliegt.“
    Wenn er dieses Motiv malen sollte. „Sind Sie selbst Künstler, Sir?“
    Lord Frederick nahm wieder seine Gabel und sein Messer zur Hand und beugte sich über seinen Teller. Offensichtlich brachte es ihn in Verlegenheit, über seine künstlerischen Ambitionen zu sprechen. „Ich male sehr gerne, aber ich bin nicht sicher, ob man so weit gehen kann, mich als Künstler zu bezeichnen. Meine Werke sind noch nie ausgestellt worden. “
    Ich mag ihn, erkannte Elissande. Er war vielleicht nicht mit der klassischen Schönheit seines Bruders gesegnet, aber er hatte ein

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