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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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Einverstanden.“
    Er stolperte ein paar Schritte nach vorne und griff nach der Türklinke zum Zimmer ihres Onkels. Sie eilte zu ihm und riss seine Hand von dem Griff. „Was tun Sie da, Lord Vere?“
    „Aber das ist doch die Tür nach draußen, oder?“ „Nein, das ist sie ganz gewiss nicht. Sie führt in das Zimmer meines Onkels.“
    „Ach ja? Entschuldigung. Gewöhnlich mache ich nicht solche Fehler, Miss Edgerton. Normalerweise habe ich einen unfehlbaren Orientierungssinn.“
    Oh wirklich?
    „Vielleicht könnten Sie mir den rechten Weg nach draußen zeigen?“, erkundigte er sich.
    Sie atmete tief durch. „Selbstverständlich. Folgen Sie mir einfach. Aber bitte, seien Sie still, bis wir das Haus verlassen haben. “
    Er begann zwar nicht zu singen, aber still war er auch nicht. Er redete, während er neben ihr Zickzacklinien lief. „War das heute Abend nicht ein famoser Spaß, das ,Quietsch, Schweinchen, quietsch“?“
    „Ich habe mich nie besser unterhalten.“
    „Und ich werde die Erinnerung an das Gefühl Ihres Pos auf meinem Schoß wie einen kostbaren Schatz hüten!“
    Die Erinnerung an seine Härte an ihrem Po schätzte sie ganz gewiss nicht. Es störte sie unendlich, dass ihr bei dem Gedanken daran Hitze in die Wangen stieg. Wie hatte sie auch nur die leiseste Regung für ihn verspüren können? Einen Tölpel wie ihn müsste man doch bei der
    kleinsten Berührung erkennen, unverwechselbar wie ein Fieber. Oder wie Aussatz.
    Sie beschleunigte ihre Schritte. Irgendwie hielt er sich neben ihr. „Was glauben Sie, warum ist die Erinnerung an Ihren Hintern auf meinem Schoß denkwürdiger als beispielsweise an Miss Melbournes?“
    Wenn sie auch nur im Geringsten den Eindruck gehabt hätte, dass er absichtlich vulgär war, hätte sie sich umgedreht und ihm einen Schlag ins Gesicht versetzt. Oder ihn vielleicht auch gegen das Bein getreten. Aber er war so aufreizend ahnungslos und blind dem gegenüber, was er da tat, dass es nicht anders wäre, als ein Kleinkind zu schlagen oder einen Hund zu prügeln.
    „Zweifellos, weil mein Hintern doppelt so groß ist wie der von Miss Melbourne“, erwiderte sie knapp.
    „Ach, ist er das? Herrlich. Warum bin ich nur nicht darauf gekommen?“
    Sie kamen an der Eingangstür des Hauses an. Sie schloss sie auf und führte ihn ins Freie, ein Stück vom Haus entfernt. In dem Augenblick, als sie stehen blieben, begann er zu singen. Sie wandte sich um und wollte wieder zurück ins Haus.
    „Nein, nein, Miss Edgerton. Sie können nicht gehen. Sie müssen sich meinen Vortrag doch auch anhören! Darauf bestehe ich, ich singe schließlich für Sie!“
    „Aber ich bin müde.“
    „Soll ich dann lieber unter Ihrem Schlafzimmerfenster für Sie singen? Wäre das nicht romantisch?“
    Sie würde sich lieber scharfkantige Gegenstände in die Ohren stecken. „In dem Fall bleibe ich hier und lausche Ihnen. “
    Er sang endlos. Lang genug, um eine Hindu-Hochzeit abzuhalten. Lang genug, dass eine Schnecke zum Gipfel des Montblanc kriechen könnte. Lang genug, dass in der Zeit Atlantis untergehen und wieder auferstehen könnte.
    Es war windig und kühl - die Temperatur lag mit Sicherheit unter zehn Grad. In ihrem dünnen Dinnerkleid zitterte sie, und ihre bloßen Schultern und Arme bekamen eine Gänsehaut. Er sang betrunken, laut und schief. Und noch nicht einmal der Nachthimmel hatte ein Einsehen, sondern verschwor sich gegen sie: kein Regen in Sicht, der sie zwingen würde, wieder ins Haus zu gehen, und gleichzeitig zu viele Wolken, um wenigstens die Sterne sehen zu können.
    Plötzlich brach er ab. Sie schaute ihn verwundert an. Sie hatte sich schon damit abgefunden, dass er am Ende vielleicht gar nicht mehr aufhören würde. Er verneigte sich - und fiel dabei fast um. Dabei schaute er sie erwartungsvoll an. Offenbar sollte sie Beifall klatschen. Was sie tat. Alles würde sie tun, um ihn endlich loszuwerden.
    Ihr Beifall machte ihn glücklich, und er zögerte nicht, ihr das mitzuteilen. „Ich bin ja so froh, Miss Edgerton, dass ich Ihnen eine Freude bereiten konnte. Ich werde besser schlafen können in dem Wissen, dass Ihr Leben durch meine Stimme reicher und schöner wurde.“
    Nein, sie schlug ihn nicht. Das würde sicher einmal die Grundlage für ihre Seligsprechung in ferner Zukunft sein, weil jeder, mit Ausnahme eines echten Heiligen, ihm an ihrer Stelle ernsthaften körperlichen Schaden zugefügt hätte.
    Sie brachte ihn zu seiner Zimmertür, öffnete sie sogar für

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