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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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begeistert in die Hände, weil sie länger aufbleiben durften. Die Herren stellten die Stühle um. Elissande, die sich mit Gesellschaftsspielen im Allgemeinen nicht wirklich auskannte, fragte Miss Beauchamp: „Es tut mir leid, aber könnten Sie mir sagen, wie man ,Quietsch, Schweinchen, quietsch“, spielt?“
    „Oh, das ist ganz einfach“, erwiderte Miss Beauchamp. „Wir sitzen im Kreis. Einer von uns bekommt die Augen verbunden und wird in die Mitte des Kreises gestellt. Derjenige ist der Bauer und die anderen sind die Schweinchen. Jemand dreht den Bauer dreimal im Kreis, dann muss der Bauer zu einem Schweinchen gehen und sich ihm auf den Schoß setzen. Das Schwein quietscht, und der Bauer muss raten, um wen es sich handelt. Wenn er richtig rät, wird das Schweinchen Bauer. Wenn nicht, ist der Bauer noch einmal dran. “
    „Verstehe“, sagte Elissande. Kein Wunder, dass Lady Kingsley zwei Anstandsdamen als notwendig ansah. Wenn so viele unverheiratete junge Leute wechselseitig den anderen auf dem Schoß saßen, war das zwar nicht direkt unanständig, aber immerhin alles andere als schicklich.
    Mr Wessex meldete sich freiwillig, als Erster Bauer zu sein. Mr Kingsley verband ihm die Augen und drehte ihn nicht nur drei-, sondern wenigstens sechsmal um die eigene Achse. Mr Wessex, der einige Gläser Wein zum Dinner gehabt hatte, schwankte gefährlich. Er stolperte zu Miss Kingsley. Miss Kingsley quietschte und streckte die Arme aus, um zu verhindern, dass er auf sie fiel.
    Der wiederum lehnte sich in voller Absicht gegen ihre Hände. Miss Kingsley quietschte erneut, die anderen jungen Damen kicherten leise. Mr Wessex, der auf einmal gar nicht mehr wankte, drehte sich um und setzte sich auf Miss Kingsleys Schoß.
    „Gut, mein liebes Schweinchen, quiek für mich.“
    Alle lachten, außer Elissande. Es war eine Sache, das Spiel beschrieben zu bekommen, und eine ganz andere, es tatsächlich umgesetzt zu sehen. Das Ausmaß des körperlichen Kontakts zwischen Miss Kingsley und Mr Wessex bestürzte sie. Die gewagte Atmosphäre, die plötzlich im Salon herrschte, war ihr unangenehm, machte sie aber auch irgendwie seltsam neugierig.
    Miss Kingsley quietschte noch einmal.
    „Hm, ja, dieses kleine Schweinchen kenne ich. Aber ich möchte auch gerne noch ein wenig länger der Bauer sein.“ Mr Wessex überkreuzte die Beine und sagte: „Ein echtes Dilemma.“
    Miss Kingsley lachte lautlos in ihre Hände. Mr Conrad vertrat nachdrücklich die Meinung, dass auch andere es verdienten, als Bauer an die Reihe zu kommen. Sofort fügte sich Mr Wessex dem Druck und erkannte Miss Kingsley richtig, die nun ihrerseits Bauer wurde und prompt auf Mr Conrads Schoß landete, wo sie eine - wie es schien - endlose Weile sitzen blieb und laut überlegte, welche Möglichkeiten ihr offen standen.
    Gütiger Himmel, es war unanständig.
    Und Lady Kingsley und Lady Avery erlaubten es? Doch, das taten sie. Die beiden Damen saßen ein kleines Stück hinter Elissande, außerhalb des Kreises der Mitspieler, und Lady Avery unterhielt sich lebhaft, wie sie es immer tat.
    „... vor Jahren schon, bei einem Versteckspiel, hat er sie zuerst gefunden und sich mit ihr in den Schrank gezwängt. Sie müssen geglaubt haben, dass ihr Versteck unauffindbar sei, und haben sich vergessen. Sie hätten sie sehen müssen - praktisch nackt. Und er erst! Jedenfalls habe ich die Schranktüren aufgemacht, und natürlich mussten sie heiraten.“ Lady Avery seufzte. „Ach, ich liebe Versteckspiele.“
    Elissande hätte aus Versehen fast aufgeschrien, als sich jemand plötzlich auf ihren Schoß setzte. Es war Miss Beauchamp, die kicherte, als hätte man ihr eine zu große Dosis Lachgas verabreicht.
    „Ich kann schon sagen, dass es kein Herr ist“, erklärte sie zwischen zwei Kichersalven.
    „Woher wollen Sie das wissen?“, fragte Lord Vere ehrlich verwundert.
    Hinter Miss Beauchamps Kopf verdrehte Elissande die Augen.
    „Wie dumm. Natürlich weiß ich das. Hinter meinem Rücken ist ein weiches Polster. Ich bin sogar sicher, dass ich noch nicht einmal ein Quietschen von dem Schweinchen hören muss, um zu wissen, wer sie ist. So ein herrlicher Busen kann nur unserer Gastgeberin gehören. Es ist Miss Edgerton. Und, habe ich recht?“
    Elissande musste antworten. „Ja, Sie haben recht, Miss Beauchamp.“
    Miss Beauchamp sprang von Elissandes Schoß und riss sich die Binde herunter. „Ich wusste es!“
    Jetzt wurden Elissande die Augen verbunden. Sie wurde gedreht, und

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