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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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ihn.
    „Nun gute Nacht! So süß ist Trennungswehe.“ Er verneigte sich wieder und kippte zur Seite, stieß gegen den Türrahmen. „Wer hat das geschrieben, wissen Sie das?“
    „Jemand, der schon lange tot ist.“
    „Ich fürchte, da haben Sie recht, Miss Edgerton. Sie haben das hier zu einer unvergesslichen Nacht für mich gemacht.“
    Sie schob ihn wortlos in sein Zimmer und schloss die Tür hinter ihm.
    Tante Rachel schlief, natürlich - Laudanum ermöglichte es einem, dem Leben zu entkommen. Manchmal - in letzter Zeit sogar beunruhigend häufig - war Elissande ernstlich in Versuchung geführt. Aber sie fürchtete die Abhängigkeit. Freiheit war ihr einziges Ziel. Es war keine Freiheit, von einer grässlichen Tinktur abhängig zu sein, selbst ohne ihren Onkel, der sie ihr nach Lust und Laune vorenthalten würde.
    Ihr blieben noch eine Nacht und ein Tag. Sie war ihrer Freiheit nicht näher als vor zwei Tagen. Genau genommen war sie sogar noch weiter von ihr entfernt als zuvor. Lord Vere konnte sie vergessen, nachdem sie ihn längere Zeit hatte reden hören. Und Lord Frederick, dieser freundliche, gütige und liebenswerte Lord Frederick, war auf seine eigene Weise für sie so unerreichbar wie der Mond.
    Ihr gewagtes Spiel, alles auf eine Karte zu setzen, schien zum Scheitern verurteilt. Sie wusste einfach nicht mehr, was sie noch tun sollte.
    „Geh“, flüsterte Tante Rachel unvermittelt.
    Elissande trat an ihr Bett. „Hast du etwas gesagt, Tante?“
    Tante Rachels Lider flatterten, aber sie öffnete die Augen nicht. Sie redete im Schlaf. „Geh, Ellie. Und komm nie wieder zurück! “
    Als sie fünfzehn war, hatte Elissande einmal einen Ausbruchsversuch unternommen. Und das waren genau die Worte gewesen, die ihre Tante ihr ins Ohr geflüstert hatte, bevor sie die fünf Meilen nach Ellesmere gegangen war. Eine Lokalbahn hatte sie von Ellesmere nach Whitchurch gebracht, und die Regionalbahn in Whitchurch nach Crewe. Von Crewe wären es nur noch drei Stunden nach London gewesen.
    In Crewe jedoch war sie eingeknickt.
    Bis zum Ende des Tages war sie wieder zu Hause gewesen. Sie war dieselben fünf Meilen nach Highgate Court zurückgelaufen, war eine halbe Stunde, bevor ihr Onkel heimkehrte, wieder da. Tante Rachel hatte nichts gesagt. Sie hatte nur geweint. Sie hatten gemeinsam geweint.
    „Geh“, sagte Tante Rachel wieder, dieses Mal schwächer.
    Elissande presste sich die Hände vors Gesicht. Sie musste sich beim Nachdenken mehr anstrengen. Sie durfte nicht zulassen, dass ein so unbedeutendes Hindernis wie ihre Unfähigkeit, einen Heiratsantrag zu erhalten, sie aufhielt. Sicherlich hatte der Himmel Lady Kingsley nicht umsonst eine Rattenplage geschickt.
    Ihr Kopf ruckte auf. Was hatte Lady Avery heute Abend gesagt? Sie hatte einen Mann und eine Frau so gut wie unbekleidet in einem Schrank gefunden - und sie hatten heiraten müssen.
    Lady Avery könnte doch Elissande und Lord Frederick zusammen erwischen - unbekleidet. Und dann würden sie heiraten müssen.
    Aber wie konnte sie das nur Lord Frederick antun? Wie konnte sie ihm absichtlich eine Falle stellen? Ihr Onkel war derjenige, der über ausreichend Raffiniertheit und Grausamkeit verfügte, der alles manipulierte. Sie hatte nie wie er sein wollen.
    „Ellie“, murmelte ihre Tante in ihrem unruhigen Schlaf. „Ellie. Geh. Und komm niemals wieder.“
    Elissandes Herz zog sich zusammen. Offenbar war ein Leben unter der Fuchtel ihres Onkels nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Denn sie konnte es doch tun. Sie konnte es Lord Frederick antun. Sie war dazu imstande, ihn zu benutzen, um sich und Tante Rachel zu retten.
    Und sie würde es tun.
    Von seinem Zimmer aus verfolgte Vere, wann Miss Edgerton zurückkam. Nachdem der Lichtschimmer unter ihrer Zimmertür verloschen war, wartete er noch weitere fünf Minuten, ehe er sich auf den Flur wagte. Im Vorübergehen klopfte er einmal gegen Lady Kingsleys Tür.
    Mrs Douglas schlief. Er betätigte abermals den Riegel unterhalb des Bildes und schwang es zur Seite. Lady Kingsley erschien gerade rechtzeitig, um ihm das Licht zu halten, während er erneut das Schloss der äußeren Tresortür mit dem passenden Dietrich öffnete - er hatte Nye angewiesen, den Safe zu verschließen, bevor er ging, sonst würde das Gemälde nicht richtig anliegen.
    Dieses Mal benötigte er nur eine Minute. Lady Kingsley, die für Nye Wache gestanden hatte, während Lord Vere Miss Edgerton von diesem Ort ferngehalten hatte, war seitdem im

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