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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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Bruder zurecht. „Penny, es reicht.“
    Lord Vere zuckte nur die Achseln und schob die Karten zusammen, um sie neu zu mischen.
    Es entstand eine längere unbehagliche Pause. Lord Frederick brach sie - der liebe, freundliche Lord Frederick. „Ich entschuldige mich“, sagte er ruhig. „Manchmal bringt mein Bruder Sachen durcheinander. Ich bin überzeugt, er irrt sich bezüglich Ihrer Familie.“
    „Danke“, murmelte sie.
    „Nein, ich bin es, der Ihnen danken sollte, dass Sie mir die Gelegenheit geboten haben, einen Delacroix zu bewundern. Damit hatte ich am wenigsten gerechnet.“ Er gab ihr das Bild zurück. „Welche Freude solch eine dargestellte Schönheit bringen kann.“
    „Ich habe es letzte Nacht bei den Sachen meines Vaters gefunden. Wir haben unzählige Truhen und Kisten mit seinen früheren Besitztümern. Vielleicht finde ich noch mehr. “
    „Ich würde liebend gerne sehen, was Sie sonst noch finden können, Miss Edgerton.“
    „Sie hat ja nichts an“, stellte Lord Vere fest, der plötzlich neben ihr stand. Sie hatte gar nicht gehört, dass er von seinem Stuhl aufgestanden und zu ihnen gekommen war.
    „Es ist eine Nackte, Penny, ein Aktbild“, erklärte Lord Frederick.
    „Ja, das kann ich erkennen. Sie hat nichts an.“ Lord Vere beugte sich weiter vor. „Bis auf ein Paar weißer Strümpfe.“
    Sein Arm streifte nahezu ihr Haar. Sie hätte gedacht, dass seine Kleider nach Tomatensoße riechen müssten -es hatte einen kleinen Zwischenfall mit dem Kalbsbries vorhin beim Lunch gegeben. Aber er roch einfach nur frisch und sauber.
    „Es ist eine Studie des weiblichen Körpers und in keiner Weise anzüglich“, erläuterte Lord Frederick. „Es soll nicht lasziv wirken.“
    Seltsamerweise wurde Lord Frederick rot. Aber rasch sammelte er sich wieder. „Und nochmals danke, Miss Edgerton, für die unerwartete Freude. Ich hoffe, Sie finden weitere verborgene Schätze. Ich kann es kaum erwarten, sie zu Gesicht zu bekommen. “
    „Ich werde dafür sorgen, dass ich sie Ihnen alle zeige“, sagte sie, lächelte und erhob sich. Es gab noch sehr, sehr viel zu tun.
    Lord Vere rief ihr hinterher: „Ich würde sie auch gerne sehen, wenn sie wie diese Frau hier sind, nur mit Strümpfen bekleidet!“
    Sie warf ihm keine Vase an den Kopf. An ihrer zukünftigen Heiligsprechung bestand jetzt kein Zweifel mehr.
    Miss Edgertons Bewegungen und Gesten faszinierten Vere. Wie sie manchmal mit den Rüschen an ihren Ärmeln spielte. Die Art und Weise, wie sie ihr Haar berührte, als wollte sie absichtlich die Aufmerksamkeit auf die weiche, schimmernde Fülle lenken. Wie sie Freddie zuhörte, einen Finger am Kinn, den Oberkörper ihm leicht zugeneigt, sodass unmissverständlich, aber dennoch ganz diskret deutlich wurde, dass sie ihm näher sein wollte.
    Aber nichts reizte Vere mehr - und stieß ihn mehr ab -als ihr Lächeln. Wenn sie lächelte, geriet sein Herz trotz allem ins Straucheln.
    Unechtes Lächeln war eine Wissenschaft und eine Kunst für sich. Er selbst war durchaus bewandert darin zu lächeln, gleichgültig, was er in Wahrheit empfand. Sie jedoch ... sie war wie die Decke der Sixtinischen Kapelle, das herrliche, ewige und unerreichbare Maß aller Dinge.
    Woher hatte sie diesen mädchenhaften Charme, woher die Strahlkraft? Wie gelang es ihr, die ehrliche Naivität in ihren Augen zu bewahren und ihr Kinn zugleich so reizvoll zu halten? Ihr Lächeln blendete so sehr, dass er manchmal gar nicht sagen konnte, wie sie sonst aussah.
    Aber sie hatte nicht gelächelt, als sie gemerkt hatte, dass sie auf seinem Schoß saß. Sie hatte nicht einmal während der anderthalb Stunden gelächelt, als er den Betrunkenen gegeben hatte, um sie vom Zimmer ihrer Tante fernzuhalten. Sie hatte auch eben nicht gelächelt, als er den alten Skandal und ihre wenig erstrebenswerte Abstammung ausgebreitet hatte. Und für sie war ein Nichtlächeln wie für andere Frauen ein Verlassen des Hauses ohne Unterröcke.
    Das war es doch, was er wollte, oder? Ihr so auf die Nerven zu gehen, bis sie schreiend nach Bedlam ins Irrenhaus lief? Warum ärgerte es ihn dann aber dermaßen? Er war sogar ärgerlich auf Freddie, das Objekt ihrer offenkundigen Zuneigung, weil seinem Bruder alles herzlich egal zu sein schien - dabei konnte ihn Freddie für gewöhnlich nicht reizen oder aus der Fassung bringen.
    „Ich gehe für eine Minute nach oben, Penny“, erklärte der und erhob sich von dem Schreibtisch, an dem er gesessen und einen Brief geschrieben

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