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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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losen Haares umspielte eine meiner Brustspitzen, während ich mit einer Zehe geistesabwesend Kreise auf das Laken malte.“
    Ihre Blicke verfingen sich. Ihrer war hell und erwartungsvoll.
    „Ging es dir wirklich gut?“, hörte er sich fragen.
    Das Licht in ihren Augen erlosch. „Es war nicht wirklich schmerzlich, aber es war die Mühe auch keinesfalls wert - einen Ehemann zu haben, nur um einen Ehemann zu haben. Ich hatte mich schon nach den Bedingungen einer Annullierung erkundigt, als Giancarlo starb. Ich werde nie wieder denselben Fehler machen. “
    „Gut“, sagte er, obwohl er mit ihr litt, hatte sie doch zwei Jahre in einer trostlosen Ehe verbracht. Er drückte ihr kurz die Hand. „Ich bin sehr froh, dass du es mir erzählt hast. Du brauchst mir nie schmerzhafte Antworten zu ersparen, das weiß du ja.“
    „In Ordnung, das werde ich beim nächsten Mal berücksichtigen.“ Sie lächelte ein wenig. „Hast du noch mehr Fragen, auf die du eine ehrliche Antwort möchtest?“
    Er wurde rot. Wenn sie nur wüsste. Aber wie, um Himmels willen, fragte man seine älteste, seine beste Freundin, ob sie mit einem ins Bett gehen wollte? Er konnte sich ihre Antwort augenblicklich vorstellen: Freddie, du dummer, dummer Mann. Wie kommst du nur auf die Idee? „Nun, ja“, sagte er. „Hättest du jetzt gerne Tee?“
    Sie senkte einen Moment lang den Blick. Als sie ihn wieder ansah, hatte sie sich gefasst. Er fragte sich, ob er sich den flüchtigen Schatten in ihren Augen nur eingebildet hatte.
    „Hast du vielleicht auch Kaffee?“, fragte sie.

12. Kapitel
    Vere hatte gehofft, vor Edmund Douglas auf Highgate Court einzutreffen: So wäre es viel einfacher, das verschlüsselte Dossier zurück in den Wandtresor zu legen und einen Abdruck von dem flachen Schlüssel zu nehmen. Unseligerweise kam Edmund Douglas aber aus dem Haus geschlendert, als Vere gerade seiner Ehefrau aus der Viktoria-Kutsche half, die Lady Kingsley ihnen zum Bahnhof geschickt hatte.
    Falten umgaben seine Augen- und Mundwinkel, und der Großteil seines dunklen Haares war grau geworden. Aber ansonsten hatte sich Douglas’ Erscheinung seit dem Tag seiner Hochzeit wenig verändert. Er war immer noch schlank, immer noch gut gekleidet und er besaß immer noch feine Gesichtszüge, kurz, er sah gut und gepflegt aus.
    Als er die Veres erblickte, blieb er stehen, seine Augen so unergründlich wie die einer Schlange.
    Vere schaute zu seiner ihm seit weniger als vierundzwanzig Stunden angetrauten Ehefrau. Zum ersten Mal seit mindestens zehn Jahren hatte er in einem Zug nicht schlafen können. Stattdessen hatte er sie unter halb gesenkten Lidern beobachtet.
    Sie hatte den Schleier ihres Hutes nicht hochgeschlagen, sodass es ihm nicht möglich gewesen war, in ihrer Miene zu lesen. Aber den meisten Teil ihrer Reise hatte sie mit einer Hand am Hals da gesessen, während sie die andere zur Faust ballte und wieder öffnete, erneut ballte und wieder öffnete. Von Zeit zu Zeit schüttelte sie langsam den Kopf, als wollte sie durch die Bewegung ihren

Kragen lockern. Und sehr, sehr selten atmete sie seufzend aus.
    Sie war außer sich vor Angst.
    Sobald sie aber Douglas’ ansichtig wurde, war es, als habe sich der Vorhang gehoben. Ihr Lampenfieber, oder wie immer man ihre Angst hätte beschreiben können, war auf einmal nichts weiter als eine dumpfe Erinnerung. Sie hatte ihre Rolle eingenommen.
    „Hallo Onkel.“ Sie raffte ihre Röcke, eilte die Stufen hoch und küsste ihn auf beide Wangen. „Willkommen zurück. Wann bist du eingetroffen? War deine Reise angenehm?“
    Douglas starrte sie kühl an, ein Blick, unter dem erwachsene Männer in die Knie gegangen wären. „Meine Reise war gut. Allerdings habe ich bei meinem Eintreffen statt des herzlichen Empfangs, auf den ich mich schon gefreut hatte, das Haus leer vorgefunden, verlassen von meiner Familie. Und Mrs Ramsay erzählte mir gleichsam eine Geschichte aus Tausendundeiner Nacht, mit fröhlichen Feiern, alkoholischen Exzessen und gewissen Zerstörungen. Sie gipfelte dann in einer überstürzten Abreise deinerseits.“
    Sie lachte, und es war ein perliges Lachen, wie die Bläschen in einem Glas Champagner. „Ach Onkel! Mrs Ramsay ist ja so eine liebenswerte Frau, aber ihre Ansichten sind ein wenig angestaubt, wirklich. Es hat keine fröhlichen Feiern gegeben, noch weniger alkoholische Exzesse: Lady Kingsley und ihre Bekannten waren so reizende Gäste. Aber leider muss ich gestehen, als Lord Vere mir den

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