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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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erinnern?“
    Ihr Löffel verharrte. „Natürlich. Ich erinnere mich ... an das eine oder andere. “
    „Du hast zu mir gesagt, meine Lippen schmeckten nach Bienenwachs.“
    Man musste ihr zugutehalten, dass sie ihre Tasse an die Lippen hob und trank, ohne sich zu verschlucken. „Meinst du Honigseim?“
    „Verzeihung?“
    „Honigseim, nicht Bienenwachs.“
    „Genau, das habe ich doch gesagt. Honigseim. ,Deine Lippen sind triefender Honigseim, und Honig und Milch sind unter deiner Zunge', das hast du mir erzählt, und ,der Geruch deiner Kleider ist wie der Geruch des ...‘ Hm. Lass mich nachdenken, was war es? Sinai? Syriens? Damaskus?“
    „Libanon“, sagte sie.
    „Genau. Und natürlich, nachdem wir dich ausgezogen hatten“ - er seufzte übertrieben zufrieden - „warst du sogar ein viel schönerer Anblick als die Dame auf dem Delacroix, den dein Vater gestohlen hat. Denkst du, wir könnten dich in dieser Pose für Freddie Modell sitzen lassen? Und auch nicht auf einem winzigen Stück Leinwand, nein, viel besser: Ich bestehe auf einem lebensgroßen Gemälde. Das können wir dann in den Speisesaal hängen, nicht wahr?“
    „Das wäre fast schon eine Erregung öffentlichen Ärgernisses.“
    Ihr Lächeln nahm allmählich wieder dieses unglaubliche Strahlen an, das er so genau kennengelernt hatte. Gut, irgendetwas musste er richtig machen.
    „Verflixt. Wäre eine klasse Sache gewesen, mit dir vor meinen Freunden zu prahlen. Ach, wie würden sie dich anschwärmen.“
    Er schaute sie verliebt wie ein Mondkalb an.
    „Aber, aber, Penny“, wandte sie ein, und ihre Stimme klang nur ein wenig angespannt. „Wir müssen unseren Freunden unser Glück ja nicht unter die Nase reiben.“ Glücklich verzehrte er vier Scheiben Toast. Als er fertig war, sagte sie: „Dr. Needham hat mir mitgeteilt, dein Verband müsse heute Nachmittag gewechselt werden und dann noch einmal abends vor dem Zubettgehen. Sollen wir?“
    Er krempelte den Ärmel seines Morgenrocks hoch. Sie untersuchte die Wunde und wechselte den Verband. Als er seinen Ärmel wieder herunterrollte, hielt sie plötzlich inne und fragte: „Was ist das denn?“
    Sie zeigte mit dem Finger auf eine Reihe kleiner halbmondförmiger Abdrücke, direkt über seinem Ellbogen. „Mir sieht das nach Fingernagelabdrücken aus.“
    „Hat der Droschkenkutscher dich auch festgehalten?“ „Hm, mir kommt es doch eher vor, als stammten sie von einer Frau. In der Hitze der Leidenschaft, weißt du? Sie umklammert die Arme des Mannes, und ihre Fingernägel bohren sich in seine Haut.“ Er lächelte sie an. „Hast du etwa meine Unzurechnungsfähigkeit letzte Nacht ausgenutzt, Lady Vere?“
    Sie wurde rot. „Du warst es doch, der das wollte.“ „Ach ja? Himmel, das hätte eine Katastrophe werden können, weißt du? Wenn ein Mann derart betrunken ist, bekommt er ihn manchmal gar nicht erst hoch, und manchmal kann er es auch nicht zu Ende bringen.“
    Sie berührte ihren Hals. „Nun, du hattest in dieser Beziehung keinerlei Probleme. “
    Er warf sich stolz in die Brust. „Und das ist deinen Reizen zuzuschreiben, Mylady. Allerdings muss ich feststellen, wenn wir so weitermachen, wird sich die Familie sehr bald schon vergrößern.“
    Ein Gedanke, der ihn erstarren ließ.
    „Möchtest du denn die Familie vergrößern?“, erkundigte sie sich, als käme ihr der Gedanke gerade erst.
    „Nun, natürlich, welcher Mann würde das nicht wollen? Für Gott und Vaterland“, antwortete er, während er die Briefe überflog, die ihm mit dem Tee und dem Toast gebracht worden waren.
    Als er wieder aufsah, hatte sie den seltsamsten Gesichtsausdruck. Er fragte sich besorgt, ob er sich durch irgendetwas verraten hatte. Aber ihm fiel nicht ein, was es gewesen sein könnte.
    „Oh, sieh nur. Freddie lädt uns heute Nachmittag zum Tee ins Savoy ein. Sollen wir hingehen?“
    „Ja“, sagte sie mit einem Lächeln, das er so nie zuvor bei ihr gesehen hatte. „Lass uns bitte gehen.“
    Die Terrasse des Savoy-Hotels hatte mit einem Panoramablick auf die Themse aufzuwarten. Dampfschiffe und Barken fuhren auf dem Wasser hin und her. Für Londoner Verhältnisse war der Himmel klar, Elissande hingegen fand ihn schmutzig, da sie sich erst an die Luft in der Metropole gewöhnen musste.
    Lord Frederick hatte Mrs Canaletto mitgebracht, eine Freundin der Brüder aus Kindertagen, die sie beide mit dem Vornamen ansprachen. Sie war ein paar Jahre älter als Elissande, wirkte welterfahren und verfügte zwar

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