Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Ende des ersten Aktes der Vorhang fiel, musste Leonora unwillkürlich seufzen; dann erinnerte sie sich daran, wo sie sich befand und vor allem in wessen Gesellschaft. Sie warf einen Seitenblick auf Trentham und war überrascht, dass er sie unverwandt ansah.
    Sie lächelte. Kühl. »Ich könnte eine kleine Erfrischung vertragen.«
    Er ließ seinen Blick für einen Moment verweilen, dann lächelte er und nahm ihren Auftrag mit einem Nicken entgegen. Er sah an ihr vorbei und stand auf.
    Leonora drehte sich auf ihrem Stuhl herum und sah, dass Gertie und Mildred bereits aufgestanden waren und ihre Pompadours und Schals zusammenrafften.

    Mildred blickte sie beide strahlend an; ihr Blick blieb bei Trentham hängen. »Wir werden ein wenig über den Gang flanieren und alle begrüßen. Leonora hasst es, sich dem Gedränge auszusetzen, aber Sie werden sie gewiss angemessen unterhalten, nehme ich an.«
    Zum zweiten Mal an diesem Abend blieb Leonora der Mund offen stehen. Sprachlos musste sie zusehen, wie ihre Tanten hinauseilten und Trentham ihnen den Vorhang beiseitehielt - um ihnen die Flucht zu erleichtern. Aufgrund ihrer nachdrücklichen Äußerung, sie würde keinesfalls mit den Damen umherflanieren, konnte sie nun schwerlich etwas einwenden; zudem war es in keiner Weise unschicklich, allein mit Trentham in der Loge zu verbleiben, schließlich befanden sie sich in aller Öffentlichkeit; sie waren den neugierigen Blicken unzähliger Anstandsdamen ausgeliefert.
    Er ließ den Vorhang zurücksinken und wandte sich ihr zu.
    Sie räusperte sich. »Ich habe wirklich furchtbaren Durst …« Getränke gab es in der Nähe der Treppe; sich dorthin zu begeben und wieder zurückzukommen, würde ihn einen guten Teil der Pause beschäftigen.
    Sein Blick verweilte auf ihrem Gesicht; seine Mundwinkel waren leicht hochgezogen. Es klopfte leise; Trentham wandte sich zum Eingang und öffnete den Vorhang. Ein Diener schob sich mit einem Tablett an ihm vorbei, auf dem vier Gläser und eine Flasche mit eisgekühltem Champagner standen. Er stellte das Tablett auf einem kleinen Tisch an der hinteren Wand ab.
    »Ich werde uns selbst eingießen.«
    Der Diener nickte erst ihr, dann Trentham zu und verschwand wieder hinter dem Vorhang.
    Leonora sah zu, wie Trentham die Flasche von ihrem Korken befreite und dann zwei der vier Sektflöten mit dem zart sprudelnden Getränk füllte. Sie war plötzlich erleichtert, dass sie ihr nachtblaues Kleid angezogen hatte - es erschien ihr angesichts der Situation wie eine schützende Rüstung. Er nahm beide Gläser vom Tisch
und kam zu ihrem Platz am Balkon herüber, wo sie, halb dem Saal zugewandt, sitzen geblieben war.
    Er reichte ihr eines der Gläser. Sie nahm es, geradezu überrascht darüber, dass er die Gelegenheit nicht nutzte, um beiläufig ihre Finger zu berühren. Er ließ das Glas los und erwartete ihren Blick, als sie zu ihm aufsah.
    »Entspann dich, ich beiße nicht.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch, nippte an ihrem Glas. »Sicher?«
    Seine Lippen zuckten; sein Blick schweifte über das geschäftige Treiben in den anderen Logen. »Das bietet sich, angesichts der Umgebung, nicht gerade an.«
    Sein Blick kehrte zu ihr zurück. Er ergriff Gerties Stuhl und drehte ihn so herum, dass seine Rückenlehne dem Saal zugewandt war; dann setzte er sich hin, streckte seine langen Beine aus und lehnte sich entspannt zurück.
    Er nahm einen Schluck, während sein Blick weiterhin auf ihr ruhte, dann fragte er: »Dann erzähle doch mal - ist dieser Mr Kean wirklich so gut, wie alle behaupten?«
    Ihr wurde mit einem Mal bewusst, dass er tatsächlich nicht die geringste Ahnung hatte, immerhin war er in den vergangenen Jahren im Dienste der Armee immer weit fort gewesen. »Er ist wahrlich ein Künstler, der seinesgleichen sucht - jedenfalls im Moment.« Das Thema erschien ihr sicher, dementsprechend stürzte sie sich unmittelbar in eine gründliche Darlegung der Höhepunkte von Mr Keans schauspielerischer Karriere.
    Bisweilen ließ Trentham eine Frage einfließen. Als sich das Thema erschöpft hatte, ließ er einen Augenblick verstreichen, dann sagte er leise: »Apropos Höhepunkt …«
    Sie blickte ihn an und verschluckte sich beinahe an ihrem Champagner. Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg; sie beschloss, diesen Umstand zu ignorieren, und hob stattdessen ihr Kinn. »Ja?«
    Er hielt einen Moment inne, so als wäre er unschlüssig - nicht darüber, was er sagen wollte, aber wie er es sagen wollte. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher