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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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erkannte er die Gefahr.
    Überaus entschlossen legte er seine Finger um Leonoras Handgelenk. Er schenkte Mr Merryweather ein charmantes Lächeln, in das er Daphne mit einschloss, dann zog er Leonora alles andere als diskret zu sich heran - und damit von Daphne weg -, um ihre Hand erneut auf seinen Arm zu legen. »Ich hoffe, Sie werden uns entschuldigen - ich habe gerade meinen ehemaligen Befehlshaber entdeckt. Ich muss ihm dringend meine Aufwartungen machen.«
    Merryweather und Daphne lächelten ihn an und nahmen ungezwungen Abschied. Ehe Leonora recht wusste, wie ihr geschah, zog er sie mit einem höflichen Nicken in die Menge hinein.
    Ihre Füße bewegten sich ganz automatisch; ihr Blick war wie gebannt auf sein Gesicht geheftet. Dann blickte sie stur geradeaus. »Das war äußerst unhöflich. Du bist nicht mehr im aktiven Dienst - du hast keinerlei Grund, deinem ehemaligen Befehlshaber deine Reverenz zu erweisen.«

    »Ganz richtig - zumal er gar nicht hier ist.«
    Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Du bist also nicht nur ein Teufel - du bist auch noch ein verlogener Teufel.«
    »Wo wir gerade bei teuflisch sind … Ich finde, es ist an der Zeit, ein paar Spielregeln aufzustellen. Solange unsere Auseinandersetzung auf dem gesellschaftlichen Parkett fortdauert - eine Zeitspanne, die im Übrigen ganz in deinen Händen liegt -, wirst du bitte schön davon Abstand nehmen, solche Harpyien wie die entzückende Daphne auf mich anzusetzen.«
    »Weshalb bist du denn sonst wohl hier, wenn nicht, um von den süßen Früchten der Gesellschaft zu kosten und unter ihnen auszuwählen?« Sie deutete auf die sie umgebende Menge. »Dies ist doch wohl der wesentliche Grund, weshalb sich Gentlemen in gesellschaftlichen Kreisen bewegen.«
    »Gott weiß warum. Mein Grund ist jedenfalls ein anderer. Ich bin nämlich, wie du im Übrigen ganz genau weißt, nur aus einem einzigen Grund hier, und zwar deinetwegen.«
    Er blieb kurz stehen, um zwei Gläser Champagner vom Tablett eines vorbeikommenden Dieners zu nehmen. Er reichte ihr eines und führte sie in eine Ecke des Raumes, die nicht ganz so überfüllt war. Er stellte sich bewusst so hin, dass er den Raum gut überblicken konnte, nippte an seinem Glas und fuhr fort: »Du darfst dieses Spiel gerne nach deinen eigenen Vorstellungen gestalten, aber in deinem eigenen Sinne rate ich dir, den Kreis der Spieler auf uns beide zu beschränken und nicht noch andere mit einzubeziehen.« Er ließ seinen Blick sinken und sah ihr in die Augen. »Weder weiblich noch männlich.«
    Sie sah ihn prüfend an, ihre Augenbrauen leicht hochgezogen. »Soll das etwa eine Drohung sein?« Sie nippte gelassen an ihrem Champagner, scheinbar ungerührt.
    »Nein.« Er hob sein Glas und stieß es gegen das ihre. »Das ist ein Versprechen.«
    Er trank und beobachtete, wie ihre Augen wütend aufblitzten.
    Aber sie hatte ihren Zorn sicher im Zaum. Sie zwang sich, einen
Schluck zu trinken, und gab vor, die Menge zu studieren; dann ließ sie ihr Glas sinken. »Du kannst nicht einfach so ankommen und über mich bestimmen.«
    »Ich will doch gar nicht über dich bestimmen, ich will dich nur in mein Bett bekommen.«
    Diese Bemerkung brachte ihm einen leicht schockierten Blick ein, aber niemand der umstehenden Gäste stand nahe genug, um irgendetwas mit anzuhören.
    Ihre Röte verebbte; sie hielt seinem Blick stand. »Dieser Wunsch wird sich nicht erfüllen.«
    Er ließ bewusst einen Moment verstreichen, dann zog er eine Augenbraue hoch. »Wir werden sehen.«
    Sie musterte seinen Ausdruck, dann hob sie ihr Glas an die Lippen. Ihr Blick wanderte an ihm vorbei.
    »Miss Carling! Was für eine Überraschung! Es ist mir eine Freude, Sie endlich einmal wiederzusehen - es muss Jahre her sein.«
    Leonora lächelte und streckte ihre Hand aus. »Die Freude ist ganz meinerseits, Lord Montacute. Es ist tatsächlich Jahre her. Darf ich Ihnen Lord Trentham vorstellen?«
    »Aber natürlich!« Seine Lordschaft, gewohnt leutselig, reichte Trentham die Hand. »Ich kannte Ihren Vater - und Ihren Großonkel übrigens auch. Den alten Starrkopf.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    Leonora erinnerte sich an ihre eigentliche Absicht und fragte überschwänglich: »Ist Lady Montacute auch hier?«
    Seine Lordschaft machte eine vage Handbewegung. »Irgendwo in der Menge.«
    Sie setzte die Unterhaltung beharrlich fort, während sie Trenthams Versuche, das Gespräch im Keim zu ersticken, gezielt vereitelte - Lord Montacutes Enthusiasmus zu

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