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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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allmählich erkannte, dass noch nicht alles verloren war - dass er ihr keine gesellschaftliche Falle gestellt hatte, aus der sie nicht mehr würde entkommen können. Ihre brennende Wut verebbte, nicht so ihre Verärgerung. »Dies hier ist kein Spiel.«
    Er wartete einen Moment, ehe er antwortete. »Das ganze Leben ist ein Spiel.«
    »Und du spielst ausschließlich auf Sieg, nicht wahr?« Sie verlieh ihren Worten einen Tonfall, der an Verachtung grenzte.
    Er rührte sich, streckte seine Hand aus und ergriff die ihre.
    Zu ihrer grenzenlosen Verwunderung zog er sie mit einem Ruck an sich heran.
    Sie schnappte nach Luft, als sie gegen seinen Oberkörper prallte.
    Sie spürte, wie sein Arm sich um sie schloss.
    Spürte, wie die immer noch schwelende Glut erneut aufflammte.
    Er sah auf sie herab und führte die Hand, von der er zuvor Besitz ergriffen hatte, an seine Lippen. Behäbig ließ er sie über ihre Finger wandern, dann über ihre Handinnenflächen, bis sie schließlich an ihrem Handgelenk zur Ruhe kamen. Währenddessen hielt er ihren Blick, hielt er sie gefangen.
    Seine Augen brannten vom knisternden Feuer der Gefühle, das zwischen ihnen aufloderte.
    »Was zwischen uns ist, wird auch zwischen uns bleiben, aber es ist keineswegs verschwunden.« Er sah ihr tief in die Augen. »Und das wird es auch nicht.«

    Er beugte seinen Kopf zu ihr herab. Sie atmete gezwungen ein. »Aber ich will das nicht.«
    Hinter seinen langen Wimpern sah er sie an, dann murmelte er: »Zu spät.«
    Und küsste sie.
     
    Sie hatte ihn einen Teufel genannt. Und zwar ganz zu Recht.
    Gegen Mittag des nächsten Tages wusste sie, was es hieß, belagert zu werden.
    Als Trentham - mit seiner gottverdammten Arroganz - sie am Tag zuvor schließlich und endlich losgelassen hatte, war ihr ohne jeden Zweifel klar gewesen, dass ihr ein erbitterter Kampf bevorstand.
    »Ich werde dich nicht heiraten.« Sie hatte der Aussage so viel Nachdruck verliehen, wie es ihr nur irgend möglich war; leider bei Weitem nicht so viel, wie sie es sich unter diesen Umständen gewünscht hätte.
    Er hatte sie nur angesehen, geknurrt - tatsächlich geknurrt - und dann ihre Hand ergriffen, um sie zur Kutsche zu zerren.
    Auf dem Heimweg hatte sie sich in eisiges Schweigen gehüllt; nicht, weil ihr nicht genügend bissige Kommentare auf der Zunge gebrannt hätten, sondern weil sein Stallbursche hinter ihnen auf der Kutsche hockte. Sie hatte warten müssen, bis Trentham ihr am Montrose Place vor ihrem Haus aus der Kutsche half, um ihn endlich mit einem drohenden Blick zu bedenken und zu fragen: »Warum? Warum ausgerechnet ich? Nenne mir einen vernünftigen Grund, weshalb du mich unbedingt heiraten willst.«
    Seine braunen Augen funkelten, dann beugte er sich zu ihr herab und murmelte: »Erinnerst du dich noch an das Bild, von dem wir gesprochen haben?«
    Sie unterdrückte den plötzlichen Drang, einen Schritt zurückzutreten. Sie studierte seinen Blick, ehe sie antwortete: »Was ist damit?«
    »Die Aussicht, es jeden Morgen und jeden Abend zu sehen, stellt für mich einen überaus vernünftigen Grund dar.«

    Sie konnte nur blinzeln, während ihr die Röte ins Gesicht stieg. Einen Augenblick lang starrte sie ihn fassungslos an, während ihr Magen sich unangenehm verkrampfte, dann trat sie zurück. »Du bist ja verrückt.«
    Sie hatte auf dem Absatz kehrtgemacht, das Eingangstor aufgestoßen und war ohne Weiteres zum Haus stolziert.
    Von der ersten Morgenpost an wurde sie mit Einladungen nur so überschwemmt.
    Eine oder zwei hätte sie problemlos übergehen können; aber ganze fünfzehn bis zum Mittagessen, allesamt von den bedeutendsten Gastgeberinnen der Stadt, konnten unmöglich ignoriert werden. Wie er das nun wieder eingefädelt hatte, war ihr schleierhaft, aber seine Botschaft war eindeutig - sie konnte ihm nicht aus dem Weg gehen. Entweder sie würde ihm auf neutralem Boden begegnen, sprich, in gesellschaftlichen Kreisen oder …
    Dieses drohende »oder« machte ihr ernsthafte Sorgen.
    Es fiel ihr schwer, ihn zu durchschauen; die Tatsache, dass sie seine bisherigen Absichten völlig falsch eingeschätzt hatte, hatte sie überhaupt erst in diese missliche Lage gebracht.
    »Oder …« klang in ihren Ohren eindeutig zu gefährlich; aber letzten Endes war es ganz egal, was er tat - solange sie sich an das schlichte Wörtchen »nein« hielte, konnte ihr nichts passieren, konnte gar nichts schiefgehen.
    Um vier Uhr am Nachmittag stattete Mildred ihr einen Besuch ab, mit Gertie

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