Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
lediglich einen Hinweis liefern. Es handelt sich keineswegs um voneinander unabhängige Einzeltaten, sondern um verschiedene Vorfälle eines fortlaufenden Geschehens.«
    Sein Vortrag zeigte Wirkung; Tristan beobachtete, wie sich vor ihrem geistigen Auge Zusammenhänge bildeten.
    »Ich nehme an, es hat bereits weitere Vorfälle gegeben, und ich bin mir relativ sicher, dass es noch nicht die letzten waren.« Er hatte keineswegs vergessen, dass sie ihm etwas vorenthielt - dass neben den versuchten Einbrüchen noch andere Dinge vorgefallen sein mussten. Aber er wollte sie nicht drängen; ihm war klar, dass er bei ihr mit Zwang oder Drohungen nichts erreichte. Zwar hatte er mit beiden Techniken reichlich Erfahrung, doch bei gewissen Personen blieben sie vollkommen wirkungslos. Darüber hinaus legte er großen Wert auf ihre Zusammenarbeit, auf ihr Vertrauen.
    Solange er nicht beides besaß, würden ihm womöglich wichtige Informationen vorenthalten bleiben. Und er würde die Bedrohung, die über ihr schwebte, nicht aus dem Weg räumen können.
    Leonora hielt seinem Blick stand; sie rief sich in Erinnerung, dass man Männern vom Militär nicht über den Weg trauen konnte. Nicht einmal ehemaligen, denn sie waren eindeutig vom selben Schlag. Sie waren allesamt unzuverlässig, sowohl was ihre Aussagen und, schlimmer noch, was ihre Versprechungen anbelangte. Aber warum war er dann überhaupt hergekommen? Was hatte ihn zu diesem neuerlichen Besuch bewogen? Sie neigte den Kopf und sah ihn aufmerksam an. »In letzter Zeit hat es keine weiteren Vorfälle gegeben. Vielleicht hat sich dieses …«, sie gestikulierte, »Geschehen ja an einen anderen Ort verlagert.«
    Er ließ einen kurzen Moment verstreichen und murmelte dann: »Das scheint mir bedauerlicherweise nicht der Fall zu sein.«
    Tristan drehte sich um und betrachtete das stattliche Haus der Carlings. Es war das älteste in der Straße und großzügiger angelegt als die benachbarten Reihenhäuser, die zu einem späteren Zeitpunkt rechts und links angebaut worden waren.

    »Ihr Haus grenzt unmittelbar an die Nachbargebäude an; vermutlich haben die Häuser auch gemeinsame Grundmauern?«
    Sie ließ ihren Blick ebenfalls zum Haus schweifen - nicht, dass sie es nötig gehabt hätte, diese Tatsache zu überprüfen. »Ja«, sie runzelte nachdenklich die Stirn, seine Gedanken nachvollziehend.
    Als er nichts weiter entgegnete, sondern still an ihrer Seite verharrte, presste sie die Lippen aufeinander und schaute mit leicht verkniffenem Blick zu ihm auf.
    Er hatte bereits darauf gewartet, dass sie ihn ansah. Ihre Blicke trafen sich, blieben aneinander hängen - nicht in stiller Auseinandersetzung, sondern eher in Anerkennung ihrer jeweiligen Entschlossenheit und Stärke.
    »Was ist geschehen?« Es musste etwas vorgefallen sein, oder aber er hatte etwas Neues in Erfahrung gebracht. »Was haben Sie herausgefunden?«
    Trotz seiner lebhaften Gesichtszüge war er überaus schwer zu durchschauen. Er ließ einen Augenblick verstreichen, dann befreite er eine seiner Hände aus der Manteltasche.
    Und ergriff ihre Hand.
    Seine Finger umfassten ihr zierliches Handgelenk, seine Hand legte sich über die ihre. Schloss sich. Nahm diesen Teil von ihr vollständig in Besitz.
    Sie ließ ihn gewähren; sie hatte keine andere Wahl. Tiefe Entspannung breitete sich über ihren Körper. Dann durchfuhr sie ein Beben, das auf seine Berührung zu antworten schien. Die Hitze seiner Hand sprang auf die ihre über. Wieder einmal versagte ihr der Atem.
    Doch inzwischen hatte sie sich so weit an diese Reaktion gewöhnt, dass sie zumindest so tun konnte, als würde sie sie mühelos ignorieren. Sie hob ihr Kinn und zog in einer bewusst hochmütigen Geste eine Augenbraue hoch.
    Seine Lippen wölbten sich leicht; sie wusste mit absoluter Sicherheit, dass dies kein Lächeln war.

    »Lassen Sie uns ein paar Schritte gehen. Dann werde ich Ihnen alles berichten.«
    Es war eine Herausforderung; seine haselnussbraunen Augen sahen sie durchdringend an. Dann zog er sie an sich heran. Während er an ihre Seite trat, legte er ihre Hand auf seinen Arm.
    Sie atmete gezwungen ein, nickte höflich und ließ sich von ihm führen. Gemeinsam schlenderten sie quer über den Rasen zurück zum Salon - ihr Rock streifte seine Stiefel, seine Handfläche ruhte auf ihren Fingern.
    Ihr war nur allzu deutlich bewusst, welche Stärke, welche schiere Männlichkeit sich da so nah - viel zu nah - an ihrer Seite bewegte. Seine Nähe wurde

Weitere Kostenlose Bücher