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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Küche und Untergeschoss werden wohl noch ein, zwei Tage länger in Anspruch nehmen.«
    Den Blick auf Leonora gerichtet, die in Begleitung ihres Hundes durch den Garten schlenderte, nickte Tristan zustimmend. »Das ist vollkommen ausreichend. Ich werde unserem künftigen Majordomus Bescheid geben; er wird morgen Nachmittag hier eintreffen. Seine Name ist Gasthorpe.«
    »Mr Billings!«
    Die Stimme kam von unten. Billings drehte sich um. »Wenn das alles wäre, Mylord, würde ich mich nun wieder meinen Pflichten zuwenden.«

    »Danke, durchaus. Soweit ich sehe, ist alles zu unserer vollsten Zufriedenheit ausgeführt. Ich werde allein hinausgehen.« Tristan entließ den Mann mit einem Nicken; Billings neigte respektvoll den Kopf und entfernte sich.
    Die Minuten verstrichen. Tristan blieb am Fenster stehen, die Hände in die Taschen seines Mantels vergraben, und beobachtete die anmutige Frauengestalt, die weit unter ihm durch den Garten schwebte. Er fragte sich, warum - aus welchem obskuren Grund - er das eigentlich tat, was er gerade im Begriff war zu tun. Er konnte seine äußeren Beweggründe durchaus benennen, aber waren es wirklich diese logischen Gründe, die sein Handeln motivierten? Oder lagen die wahren Gründe nicht vielmehr woanders?
    Er sah, wie der große Jagdhund sich fest an Leonoras Seite drückte; beobachtete, wie sie auf ihn hinuntersah, um seinen riesigen Kopf zu streicheln, während der Hund zugleich in ehrfürchtiger Bewunderung zu ihr aufschaute.
    Tristan wandte sich schnaubend ab; mit einem letzten Blick über die Schulter ging er zur Treppe.
     
    »Guten Morgen.« Er schenkte dem alten Butler sein einnehmendstes Lächeln, gespickt mit einem verschwörerischen Ausdruck männlichen Mitgefühls hinsichtlich der Launen des weiblichen Geschlechts. »Ich wünsche Miss Carling zu sprechen. Wie ich sehe, ist sie im Garten - ich werde ihr ein wenig Gesellschaft leisten.«
    Sein Titel, sein Auftreten und nicht zuletzt der exquisite Schnitt seines Mantels - ganz zu schweigen von seiner schamlosen Dreistigkeit - erzielten unweigerlich die gewünschte Wirkung; der Butler zeigte nicht mehr als ein flüchtiges Zögern, bevor er zustimmend den Kopf neigte. »Wie Sie wünschen, Mylord. Wenn Sie mir bitte folgen würden?«
    Dem älteren Mann folgend, durchquerte er zuerst die Eingangshalle und dann einen gemütlichen Salon. Im Kamin knisterte ein lebhaftes Feuer; auf einem kleinen Beistelltisch lag eine gerade erst begonnene Stickarbeit.

    Der Butler deutete auf die Verandatür. »Wenn Sie hinaustreten möchten?«
    Mit einem Nicken betrat Tristan die kleine, mit Steinen befestigte Terrasse, an welche sich die Rasenfläche anschloss. Er schritt die Stufen hinunter, ging ums Haus herum und fand Leonora, wie sie gerade am anderen Ende des großen Rasens die Blüten einer Pflanze untersuchte. Sie hatte ihm den Rücken zugekehrt. Tristan ging zielstrebig auf sie zu; als er sich ihr näherte, nahm der Hund seine Witterung auf und wandte ihm den Kopf zu, Tristans Absichten aufmerksam einschätzend.
    Der Rasen verhinderte, dass Leonora seine Schritte hörte. Aus einigen Metern Entfernung sprach Tristan sie an. »Guten Morgen, Miss Carling.«
    Sie schnellte herum. Überrascht starrte sie ihn an und warf dann einen - fast vorwurfsvollen - Blick zum Haus.
    Er unterdrückte ein Lächeln. »Ihr Butler war so freundlich, mir den Weg zu weisen.«
    »Tatsächlich? Und was verschafft mir die Ehre?«
    Bevor er ihre kühle und eindeutig bissige Frage beantwortete, hielt er der Hündin seine Hand hin; sie inspizierte und akzeptierte seinen Geruch und stupste schließlich den Kopf auffordernd in seine Handfläche, in der Hoffnung, ihn zu einigen Streicheleinheiten zu bewegen. Tristan gab ihrer Aufforderung nach und wandte sich dann der weniger fügsamen Dame ihm gegenüber zu. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr Onkel und Ihr Bruder trotz der wiederholten Einbruchsversuche von keiner andauernden Bedrohung ausgehen?«
    Sie zögerte einen Augenblick. Ihr Gesichtsausdruck war skeptisch. Er vergrub die Hände in den Taschen seines Paletots; sie hatte ihm ihre Hand nicht angeboten, und er war keineswegs dumm genug, sein Glück herauszufordern. Er betrachtete ihr Gesicht aufmerksam. Als sie weiterhin beharrlich schwieg, murmelte er: »Ihre Loyalität ehrt Sie, doch in diesem Falle mag Ihre Haltung nicht die klügste sein. Meiner Einschätzung nach geht hier ein planvolles
Handeln vor sich, auf welches die versuchten Einbrüche

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