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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Bast… Der Mistkerl hat mich da herausgezerrt. Ich glaub, er wollte mich vor die Tür setzen.«
    Der Alte hatte bei seinen Worten auf eine kleine Speisekammer gezeigt.
    Leonora sah Trentham an. »Die Kellerräume dahinter grenzen an die Grundmauern unseres Hauses.«
    Er nickte und wandte sich wieder dem Alten zu. »Ich will Ihnen einen Vorschlag machen. Wir haben erst Mitte Februar; die Nächte werden wohl noch einige Wochen so frostig bleiben.« Er sah sich um. »Es gibt genügend Lappen und Decken hier, mit denen Sie sich zudecken können. Sie dürfen heute Nacht hierbleiben.« Sein Blick wanderte zurück zu dem älteren Mann. »Gasthorpe, unser zukünftiger Majordomus, wird morgen hier einziehen. Er wird Bettdecken mitbringen und das Haus bewohnbar machen. Die Schlafzimmer des Hauspersonals befinden sich jedoch im Dachgeschoss.«
    Tristan machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort: »Angesichts unseres nächtlichen Besuchers wäre es mir recht, wenn jemand hier unten schliefe. Wenn Sie sich dazu bereiterklären, für uns den Nachtwächter zu spielen, können Sie ab sofort rechtmäßig hier übernachten. Ich werde allen Bediensteten die Anweisung erteilen, sie wie ein gewöhnliches Mitglied des Haushalts zu behandeln. Sie hätten es immerhin warm und trocken. Wir würden eine Klingel anbringen, sodass Sie im Falle eines erneuten Einbruchs nichts
weiter tun müssten, als zu läuten. Gasthorpe und seine Angestellten würden sich dann um den Eindringling kümmern.«
    Der alte Mann blinzelte ihn an, so als könne er den Vorschlag nicht so recht begreifen, als hätte er das Gefühl zu träumen.
    Ohne sich sein Mitgefühl in irgendeiner Weise anmerken zu lassen, fragte Tristan den Alten: »In welchem Regiment haben Sie gedient?«
    Er beobachtete, wie der Mann die Schultern zurückzog und den Kopf hob.
    »Neuntes. Nach La Coruña wurde ich wegen Dienstunfähigkeit entlassen.«
    Tristan nickte. »Wie so viele andere auch. Nicht gerade eines unserer glorreichsten Gefechte. Wir können von Glück reden, dass wir selbst lebend da herausgekommen sind.«
    Die wässrigblauen Augen des Mannes weiteten sich. »Sie waren dort?«
    »Das war ich.«
    »Ja.« Der alte Mann nickte. »Dann wissen Sie, wie es dort war.«
    Tristan wartete einen Moment ab, dann fragte er: »Nun, werden Sie es tun?«
    »Nachts für Sie Wache schieben?« Der alte Mann blickte zu ihm auf, dann nickte er erneut. »Jawohl, ich werd es machen.« Er sah sich um. »Wird sicher seltsam sein, nach all den Jahren, aber …« Er zuckte die Schultern und erhob sich von den Stufen.
    Er nickte Leonora respektvoll zu, dann trat er an ihr vorbei und betrachtete die Küche plötzlich mit ganz anderen Augen.
    »Wie lautet Ihr Name?«
    »Biggs, Sir. Joshua Biggs.«
    Tristan fasste Leonora am Arm und zog sie zur Treppe. »Sie stehen mit sofortiger Wirkung im Dienst, Biggs, aber heute Nacht werden Sie wohl kaum mit weiteren Störungen zu rechnen haben.«
    Der alte Mann blickte auf und hob die Hand zum Salut. »Jawohl, Sir. Und sollte doch etwas sein, bin ich zur Stelle.«

    Völlig fasziniert von diesem Wortwechsel, kehrte Leonora erst wieder in die Gegenwart zurück, als sie oben in der Eingangshalle angekommen waren. »Glauben Sie, der Mann, der entkommen ist, war unser Einbrecher?«
    »Ich glaube kaum, dass es mehr als einen Mann oder sagen wir besser eine Gruppe von Männern gibt, die sich Zutritt zu Ihrem Haus verschaffen will.«
    »Eine Gruppe von Männern?« Sie sah Trentham an und verfluchte die Dunkelheit, die seinen Gesichtsausdruck verhüllte. »Glauben Sie das wirklich?«
    Er antwortete nicht sofort; sie konnte seinen nachdenklichen Gesichtsausdruck beinahe spüren, wenn sie ihn schon nicht sehen konnte.
    Sie erreichten den Eingang. Ohne Leonoras Arm loszulassen, öffnete er die Tür. Als sie mit Henrietta im Schlepptau hinaustraten, suchte er ihren Blick. Schwaches Mondlicht umfing sie.
    »Sie haben ihn beobachtet. Wie viel konnten Sie erkennen?«
    Als sie einen Augenblick zögerte, um ihre Gedanken zu ordnen, forderte er sie auf: »Beschreiben Sie ihn.«
    Er gab ihren Ellenbogen frei und bot ihr stattdessen seinen Arm. Ohne darüber nachzudenken, legte sie ihre Hand auf seinen Ärmel und trat mit ihm gemeinsam die Stufen hinunter. Während sie den Weg zum Tor entlanggingen, dachte sie angestrengt nach. »Er war groß - das haben Sie ja selbst gesehen. Ich hatte außerdem den Eindruck, dass er noch recht jung war.« Sie sah zu Trentham auf. »Jünger als Sie.«
    Er

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